Der Tourismus in Bamberg und im Bamberger Land lässt Corona endgültig hinter sich. Die erstarkte Übernachtungsentwicklung unterstützt die Neuausrichtung in Richtung Nachhaltigkeit.
Ökologisch, ökonomisch erfolgreich und sozial verträglich – das ist der Dreiklang, in dessen Rahmen sich in Zukunft der Tourismus entwickeln soll. Gäste und Einheimische gleichermaßen will der BAMBERG Tourismus & Kongress Service in den Fokus nehmen. Derzeit erarbeiten die Fachleute von Stadt und Landkreis ein Leitbild, das den Tourismus in der Region am Gemeinwohl ausrichtet und neben ökologischen Kriterien auch soziale Kriterien wie Menschenwürde, Gerechtigkeit und Transparenz beachtet. „Ein Tourismus, der nicht auf die Belange der Umwelt und der Menschen in seinem Umfeld sowie auf die Verträglichkeit für Stadt, Land und Leute achtet, wird auf Dauer keinen Bestand haben“, betont Michael Heger, Tourismusdirektor der Stadt Bamberg.
Die jüngst veröffentlichte Übernachtungsstatistik stärkt den Touristikern in Stadt und Land nun dabei den Rücken. Denn die Tourismusbranche ist, legt man die Zahl der Übernachtungsgäste in der Region zugrunde, wieder hoch erfolgreich. Zusammen erzielten Bamberg und das Bamberger Land im vergangenen Jahr 1.196.495 Übernachtungen und übertrumpfen damit das letzte Vor-Coronajahr 2019 deutlich um fast 57.000 Übernachtungen. „Das ist eine sehr gute Basis, um den Wandel hin zu mehr nachhaltigem Tourismus aus einer starken Position heraus angehen zu können. Der positive Trend unterstreicht die Attraktivität unserer Region und die erfolgreichen Bemühungen aller Beteiligten, die touristische Infrastruktur zeitgemäß weiterzuentwickeln“, so Patricia Leistner, Leiterin der Wirtschaftsförderung im Landkreis.
Mit 389.201 Übernachtungen liegt der Landkreis 3 Prozent über dem Ergebnis von 2022, obwohl das Bamberger Land 2023 den Verlust eines großen Hotels verkraften musste. Die städtischen Übernachtungszahlen stiegen um 11 Prozent auf 807.294.
Der Anteil Reisender aus dem Ausland stieg besonders stark an, um 22 Prozent in der Stadt und um 11 Prozent im Bamberger Land. Insgesamt liegt der Anteil ausländischer Gäste wieder bei 14 %. Stadt und Land gemeinsam betrachtet führen die Niederländer die Statistik mit fast 23.000 Übernachtungen an. In der Stadt sind neben den Niederlanden die USA, Polen und Österreich die stärksten Quellmärkte, im Landkreis teilen sich Bulgarien, Polen und Österreich die Plätze 2-4.
Die Bettenauslastung verbesserte sich im Vergleich zu 2022 noch einmal deutlich: 52,6 % in der Stadt und 35,9 % im Bamberger Land. Die Aufenthaltsdauer lag im Bamberger Land im Schnitt bei 2,2 Nächten, in der Stadt bei 1,9.
Seit 2010 arbeiten Stadt und Landkreis im Rahmen der Tourismuskooperation Bamberg und das Bamberger Land zusammen an der Vermarktung der Region. „Die Hinwendung zu nachhaltigem Tourismus ist unser großes gemeinsames Zukunftsprojekt. Wir wollen heuer die Leitplanken festlegen, innerhalb derer sich der Tourismus in Zukunft bewegen soll“, so Michael Heger. „Es braucht gesamtgesellschaftlich neue Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft, der Tourismus wird dazu seinen Beitrag leisten.“
„Die Förderung eines nachhaltigen Tourismus soll nicht nur die natürliche Schönheit und kulturelle Vielfalt unserer Region bewahren, sondern auch einen positiven Einfluss auf die lokale Gemeinschaft ausüben und langfristig Wertschöpfung generieren. Unsere Gäste reisen bewusster und hinterfragen das Angebot. Auch darauf müssen wir reagieren“, ergänzt Leistner.
Im ersten Halbjahr 2024 wollen die Touristiker von Stadt und Land einen Entwurf des Leitbilds in mehreren Workshops mit der Branche und mit der Bürgerschaft diskutieren.
Landratsamt Bamberg