Kemmerns Verbindung zur anderen Seite

„Mit der Freigabe der Wirtschaftswege-Überführung Kemmern endet eine fast unendliche Geschichte.“ Bürgermeister Rüdiger Gerst war sichtlich erleichtert und erfreut, endlich zur offiziellen Eröffnung der neuen Brücke begrüßen zu können. Die hätte es eigentlich gar nicht geben sollen, die Gemeinde hat aber, bis nach Berlin, darum gekämpft, einen Ersatz für den weggefallenen Bahnübergang zu erhalten.

Keine Luxusprojekte, sondern Pflichtaufgaben

Feuerwehr, Hochwasserschutz, Kinderbetreuung, Bau und Instandhaltung von Gemeindestraßen – typische Beispiele für die so genannten Pflichtaufgaben, die eine Kommune zu erfüllen hat. Für Kemmern bedeutet das aktuell und in den kommenden Jahren große Investitionen. Notwendig dafür ist die Aufnahme neuer Kredite. Und aufgrund von Forderungen der Rechtsaufsicht des Landkreises müssen auch die Steuern leicht angehoben werden.

Marktplatz-Sanierung wohl ab Frühjahr 2018

Gleich mehrere Baustellen hatte der Stadtrat in Hallstadt in seiner Sitzung vom 19. Juli 2017 zu behandeln. Ganz vorne stand die Innenstadtsanierung, die mit dem Bereich rund um den Marktplatz beginnen soll. Außerdem muss die Kindertagesstätte im Schmitt-Haus erweitert werden, da die Anmeldezahlen steigen. Grünes Licht gaben die Räte außerdem für die Erweiterung des Kinderhortes Ankerplatz neben der Schule.

Gemeinwohl vs. Einzelinteressen

Eines ist klar: Nach Abschluss der Bahnbaustelle und wenn die Behelfsbrücke im Süden wieder verschwindet, rollen durch die Ortsmitte von Breitengüßbach wieder bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Tag. Eine Entlastung ist seit Jahren geplant, das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) liefert dazu erste Ansätze. Anwohner auf der anderen Seite der Bahn befürchten aber, die Leidtragenden zu sein.

Gastbeitrag: ISEK und Verkehrssituation als unzertrennliche Bausteine

Die Zückshuter Brücke in Breitengüßbach ist offen, Ende 2017 wird dann auch die Behelfsbrücke im Süden von der Bahn zurückgebaut. Somit wird wieder mehr Verkehr durch den Ortskern fließen. Wie lässt sich das künftig steuern? Der Gemeinderat diskutierte darüber schon im November 2016. Bernhard Pfister aus Breitengüßbach äußert sich dazu in einem Gastbeitrag.

Innenentwicklung vor Außenentwicklung

„Mit Maßnahmen wie der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt hinsichtlich der Verkehrsreduzierung oder indem wir unsere Freiflächen innerorts erlebbar machen, ein Netz aus bürgerschaftlichem Engagement knüpfen und Räume der Begegnung schaffen, können wir unseren Kernort stärken und aufwerten“, sagte Bürgermeister Sigrid Reinfelder in der Jahresabschluss-Sitzung des Gemeinderats Breitengüßbach. Größtes Thema 2016 war aber die Bahnbaustelle.

Bürgermeisterin: Wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk …

Fast ein Jahr war Breitengüßbach in zwei Hälften geteilt. Seit Dienstagnachmittag können Fahrzeuge wieder die Eisenbahnstrecke regulär queren – die Zückshuter Brücke wurde für den Verkehr freigegeben. Viele Breitengüßbacher ließen sich das nicht entgehen, auch Vertreter aus Politik, von der Bahn und der Baufirma waren mit dabei. Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder freute sich über ein „vorgezogenes Weihnachtsgeschenk“.

„Verkehrsberuhigung“: Breitengüßbach müsste viele Millionen investieren

Im April wurde zuletzt über die Verkehrsbelastung in Breitengüßbach diskutiert – in Auftrag gegeben wurde eine Verkehrszählung. Deren Ergebnisse liegen nur vor und wurden in einer Gemeinderatssitzung präsentiert. Daraus ergeben sich gleich mehrere Handlungsschwerpunkte. Da nicht alles gleichzeitig finanzierbar ist, muss Breitengüßbach eine Prioritätenliste erstellen.

Brücke bauen und andere Maßnahmen zurückstellen?

Man könnte meinen, in einer Gemeinderatssitzung mit Debatte über den Haushaltsplan für das laufende Jahr würde dieser Tagesordnungspunkt die Hauptsache sein – und auch die meiste Zeit einnehmen. In Breitengüßbach war dies nicht der Fall, da ein Antrag der CSU-Fraktion eingegangen war, der forderte, im Rahmen der ICE-Baustelle nun doch die Brücke über die Bahn am Kreisverkehr zu errichten. Zwei Stunden wurde debattiert.