„Oberleiterbach leuchtet“ brachte Gäste zum Strahlen

„Da, schau mal, das ist auch wirklich sehr schön“: Eine Besucherin stupst beim Spaziergang durch den nächtlichen Ort ihren Mann an und lenkt seinen Blick auf eines der beleuchteten Häuser in der Einsiedler-Ivo-Straße. „Vor allem mit den sehr schönen Rosen“, fügt sie an. Ihr Mann nickt. Nach vielen Monaten der Vorbereitung lockt „Oberleiterbach leuchtet“ am Samstagabend mehr als 2000 Besucher aus den Landkreisen Lichtenfels, Bamberg, Coburg und sogar Kronach in das kleine 279-Einwohner-Dorf.

Der Besucheransturm ist für die Organisatoren der schönste Lohn. In der Tat gibt es viel zu erleben und zu entdecken: liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser im Ortskern, die ebenso liebevoll mit LED-Strahlern in Szene gesetzt werden. Prachtvolle illuminierte Rosenstöcke in voller Blüte und sorgsam gehegte Vorgärten, die punktuell angestrahlt werden. Die Mauer rund um die 501 Jahre alte Sankt-Laurentius-Kirche strahlt in Rot und Gelb in den Ort hinein, auch die Stufen zum Leiterbach sind farblich akzentuiert. Die beiden auf Hochglanz polierten Traktor-Oldtimer der Marken Hanomag und Deutz, beide mit Speichenräder, lassen die Gäste staunen. Und der Brückenheilige Nepomuk ist ebenfalls ins rechte Licht gerückt.

Das Rahmenprogramm wird von den Besuchern gerne angenommen. Hunderte folgen Kreisheimatpflegerin bei ihren Führungen durch das Dorf und wollen mehr erfahren über die historischen Schönheiten und ihre Besonderheiten. Beim Kirchenkonzert mit Judith Hirschberg eine Stunde vor Mitternacht ist kein Platz mehr frei im Gotteshaus. Und das Duo „Swingin‘ easy“ lässt mit Schlagern und Evergreens die vielen Umstehenden beim Straßenkonzert so richtig abrocken. Dabei präsentiert Axel Keilhack, begleitet von Harald Fischer am E-Piano, das von ihm selbst komponierte Oberleiterbach-Lied, für das er sich Verstärkung von Andrea Hümmer geholt hat. Das Publikum johlt. Die Ode an den schmucken Ort kommt prima an. Und auch die Reckendorfer Blasmusiker geben vor dem Feuerwehrhaus alles.


Viele Besucher waren nach Oberleiterbach gekommen.

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Viel zu schnell vergehen für viele der Besucher die Stunden bei „Oberleiterbach leuchtet“ (kurz: „Oleileu“. Als zum großen Finale ein Feuerwerk den mitternächtlichen Himmel erleuchtet, ist die stets umlagerte Cocktailbar schon restlos ausverkauft. Auch die lukullischen Angebote finden am Samstagabend reißen den Absatz. So hatte Landrat Johann Kalb, der selbst viele Stunden vor Ort ist, in seine Rede zu Beginn letztlich recht: „Oleileu müsste man eigentlich unter Olala laufen lassen. Ihr seid schon im positiven Sinne verrückt. Was die 279 Einwohner hier leisten, ist schon außergewöhnlich. Ihr seid im wahrsten Sinne des Wortes ein Leuchtturm im Landkreis Bamberg, in Oberfranken und auch darüber hinaus.“ Bürgermeister Volker Dittrich spricht gar von einem „positiven Ausnahmezustand“ und legt den Besuchern den bayernweit einzigartigen Historischen Dorfrundgang mit QR-Code ans Herz, um noch mehr über die baulichen Schönheiten zu erfahren, die an diesem Abend beleuchtet werden. „Das ist ein Musterbeispiel für Zusammenarbeit, für Dorfgemeinschaft und ehrenamtliches Engagement“, lobt er die Oberleiterbacher. Diese haben das Großereignis ganz ohne professionelle Hilfe auf die Beine gestellt.

„Oberleiterbach leuchtet“ findet im Rahmen des Jubiläumsjahrs „Wir feiern Bayern“ statt, zu dem der Ort eine ganze Festwoche auf die Beine gestellt hat. „Wir wollen zeigen, dass wir unsere Geschichte selbst schreiben“, sagt Gartenbauvereinsvorsitzender Harald Hümmer und lobt das Organisations-Team um seine Stellvertreterin Angela Hennemann. „Mehr als die Hälfte der Oberleiterbacher ist für diese Veranstaltung aktiv, so dass wir alle das Wir-Gefühl in Bayern feiern können.“

 

In unserer Bildergalerie finden weitere Fotos von Oberleiterbach leuchtet (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).

Markus Drossel
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