Kein gutes Wochenende für die Basketballer aus der Region: Baunach musste gleich zweimal spielen und konnte keine Punkte im Abstiegskampf sammeln. Für Breitengüßbach ging es zweimal in die Verlängerung, auch hier stand kein Sieg zu Buche …
Baunach fast ebenbürtig – die jungen Hechte bieten dem Tabellenführer lange Paroli
Eine Halbzeit lang schnupperten die Baunach Young Pikes am Freitagabend gegen den Tabellenführer der 2. Basketball-Liga ProA an einer Sensation. Am Ende mussten sie sich vor 670 Zuschauern in eigener Halle dem Mitteldeutschen BC doch mit 70:79 (38:37) geschlagen geben. Am Sonntag (17 Uhr) wird die Aufgabe für das Team von Trainer Fabian Villmeter nicht einfacher, wenn es bei den zweitplatzierten Crailsheimern antritt. Der Bundesliga-Absteiger war am Freitag nicht im Einsatz und wartet ausgeruht auf den Tabellen-14.
Die Baunacher starteten gegen den großen Favoriten etwas nervös, was sich in drei Ballverlusten in den ersten vier Minuten bemerkbar machte. Doch dann bekamen sie ihre Nerven in den Griff und boten den Weißenfelsern Paroli. Zwar holten sich die Gäste im ersten Viertel sechs Offensivrebounds, schafften es aber nicht, sich abzusetzen, da die Baunacher ihre Angriffe hochprozentig abschlossen. Als die Hausherren nach 14 Minuten zum zweiten Mal in Führung gingen (14:13), sah sich MBC-Trainer Igor Jovovic zu einer Auszeit gezwungen. Bis zum Viertelende hatte sich sein Team dann wieder eine knappe Führung erspielt (20:19).
Im zweiten Abschnitt sahen die Zuschauer ein Spiel der Läufe. Zunächst setzten sich die Gäste auf sieben Punkte ab, doch Baunach konterte und glich – angeführt vom starken Louis Olinde – aus (31:31). MBC-Center Djordje Pantelic konterte mit sechs Punkten für die „Wölfe“, doch Aleksej Nikolic sorgte anschließend im Alleingang dafür, dass die „jungen Hechte“ mit einer knappen 38:37-Führung in die Pause gingen, obwohl sie im Reboundduell (15:23) bis dahin klar im Hintertreffen lagen.
Die Gäste kamen deutlich aggressiver aus der Kabine und starteten mit einem 9:1-Lauf ins dritte Viertel. Alle Punkte erzielte dabei Sergio Kerusch. Mit ihrer Pressverteidigung setzten die „Wölfe“ das Villmeter-Team unter Druck. Dieses wurde nun immer hektischer, so dass sich der MBC bis auf 13 Punkte Vorsprung absetzen konnte. Zwar fingen sich die Baunacher wieder und kamen bis auf vier Punkte heran, doch dann mussten sie abermals abreißen lassen.
Beim 56:63-Rückstand vor dem Schlussdurchgang war aber noch alles drin für die Young Pikes. Doch die erfahrenen Gäste spielten nun ihre ganze Routine aus. Kerusch punktete weiterhin konstant, so dass die Baunacher nicht mehr entscheidend herankamen. Dennoch zeigten sie eine gute Leistung. Nikolic glänzte mit 18 Punkten und neun Assists, und Leon Kratzer sorgte mit seinen 15 Rebounds dafür, dass die Young Pikes am Ende sogar einen gefangenen Abpraller mehr zu Buche stehen hatten als die „Wölfe“. So war Coach Villmeter auch recht zufrieden mit der Leistung seiner Jungs: „ Der MBC ist für mich das beste Team der Liga. Gegen solche erfahrenen Spieler anzutreten, war für meine Mannschaft die Chance zu sehen, wie weit man schon mithalten kann. Das ist uns über weite Strecken gelungen, denn wir haben die Wölfe gezwungen, eine gute Leistung abliefern zu müssen, um zu siegen. Am Sonntag wird es in Crailsheim sicher nicht leichter. Da müssen wir erst mal sehen, wer uns zur Verfügung steht.“
Dann steht für die Baunacher eine der kürzesten Auswärtsfahrten an, wenn sie bei den Crailsheim Merlins zu Gast sind. In der Arena Hohenlohe in Ilshofen trifft man um 17 Uhr auf den Bundesligaabsteiger und momentanen ersten Verfolger von Tabellenführer MBC. Das extrem erfahrene Team des Finnen Tuomas Iisalo ist mit einem Durchschnittsalter von über 28 Jahren fast zehn Jahre älter im Schnitt als die Young Pikes. So bekannte ehemalige Bundesligaspieler wie Konrad Wysocki, Chase Griffin und Patrick Flomo stehen in den Reihen der Merlins. Auch ein aktueller finnischer Nationalspieler steht mit Tuuka Kotti im Kader der Gastgeber. Topscorer im tief besetzten Team sind die drei US-Profis Chase Griffin, Kevin Tiggs und Christopher Dunn. Es wartet also ein weiteres Spiel auf die Baunacher, in dem sie jede Menge Erfahrung sammeln können und sehen werden, wie weit sie in ihrer Entwicklung schon sind. Nach diesem schweren Wochenende warten dann auf die Young Pikes in den folgenden vier Partien Gegner auf Augenhöhe, gegen die man sicherlich noch den ein oder anderen Sieg einfahren kann. Für den Klassenerhalt wird man vermutlich noch zwei Siege benötigen.
Baunach Young Pikes: Nikolic (18 Punkte/2 Dreier), Kulboka (15/3), Kratzer (9), Olinde (9/1), Edwardsson (7), Taras (5), Müller (5/1), Hoffmann (2), Fichtner /
Mitteldeutscher BC: Kerusch (22/1), Pantelic (17/1), Zazai (11/1), Johnson (9/1), Warren (7), Hinz (7/1), Larsen (4), Hatten (2), Fülle /
Zuschauer: 670
Ersatzgeschwächte Baunacher unterliegen deutlich beim Tabellenzweiten
Eine klare 103:60 Niederlage mussten die Baunach Young Pikes am 24. Spieltag der 2. Basketballbundesliga ProA beim letztjährigen Bundesligisten Crailsheim Merlins hinnehmen. Da Essen überraschend in Kirchheim mit 93.92 die Oberhand behielt, wird die Situation im Abstiegskampf wieder etwas brenzliger, da der Abstand zum Vorletzten jetzt nur noch einen Sieg (plus den direkten Vergleich) beträgt.
Die stark ersatzgeschwächten Baunacher, die auf Leon Kratzer, Ali Nikolic, Louis Olinde (alle für Brose Bamberg im Einsatz) und den verletzten Daniel Keppeler verzichten mussten, konnten das Spiel in den ersten Minuten relativ ausgeglichen gestalten (9:8, 4. Min.), doch nach einem 6:0 Lauf der Merlins zum 19:10 war Coach Fabian Villmeter zur 1. Auszeit gezwungen. Dennoch dauerte es drei Minuten, bevor Arnoldas Kulboka mit zwei Freiwürfen zum 22:12 die Baunacher Flaute beenden konnte. Nach dem 1. Viertel lag der Bundesligaabsteiger mit 30:16 vorne, wobei vor allem die bessere Trefferquote aus dem Feld (60 % zu 27%) ausschlaggebend war.
Bis zur 15 Minute (37:22) gelang es den Young Pikes den Rückstand nicht größer werden zu lassen, doch dann kam es wieder zu einem Bruch im Spiel der Gäste, die erneut drei Minuten nicht erfolgreich waren. So konnte Crailsheim auf 50:26 davon ziehen und zur Pause eine klare 55:34 Führung mit in die Kabinen nehmen. Verantwortlich für den deutlichen Rückstand war die Unterlegenheit bei den Rebounds (29 zu 18) und die anhaltende Schwäche bei den Dreiern (0 von 7), während die Gastgeber schon sechs Treffer aus der Distanz bei einer Quote von 40 % erzielt hatten.
Nach der Pause kamen die Baunacher nicht gut aus der Halbzeitbesprechung, sodass Coach Villmeter gleich nach 90 Sekunden beim Stand von von 60:34 eine Auszeit nahm. Dennoch wuchs der Rückstand bis zur 25. Minute auf 70:38 an. Zwar kämpften die körperlich weit unterlegenen jungen Hechte unverdrossen weiter und in der 29. Minute gelang Felix Edwardsson endlich der erste Dreier, doch nach dem dritten Abschnitt (85:47) war die Begegnung längst entschieden.
Auch im letzten Viertel änderte sich nicht viel am Spielverlauf, sodass Jost in der 36. Minute mit zwei Freiwürfen den von den bestens gelaunten Crailsheimer Fans umjubelten Hunderter (100:53) vollenden konnte. In der Schlussphase gelang es den Oberfranken, dann noch etwas Ergebniskorrektur zu betreiben. Teammanger Jörg Mausolf analysierte nach der Begegnung: „Wenn du 20 Rebounds weniger holst als der Gegner und der dann noch 14 Dreier hochprozentig trifft, kommt so ein Ergebnis zustande. Erfeulich war, dass die Jungs nie den Kopf hängen ließen und der erst 17jährige Andi Nicklaus seine ersten Erfahrungen in der ProA sammeln konnte. Jetzt kommen vier machbare Aufgaben, da müssen wir schon noch das ein oder andere Spiel gewinnen, um nicht bis zur letzten Minute um den Klassenerhalt bangen zu müssen.“ Mausolf sprach damit die kommenden Auswärtsaufgaben in Paderborn und Dresden und dann vor allem die beiden Heimspiel gegen Nürnberg und Ehingen an, in denen die notwendigen Punkte her sollen.
2.Basketball-Bundesliga ProA
Crailsheim Merlins – Baunach Young Pikes 103:60
Crailsheim Merlins: Hilliard (17 Punkte/3 Dreier), Jost (14/2), Bogdanov (12/1), Dunn (11/3), Griffin (11/3), Tiggs (10), Kotti (10), Gertz (6/1), Flomo (6), Wysocki (6/1), Woods (1), Carpenter.
Baunach Young Pikes: Kulboka (15), Taras (15/1)), Müller (13), Wolf (6/1), Hoffmann (4), Edwardsson (3/1), Fichtner (2), Drell (2), Nicklaus.
Zuschauer: 1701
Niederlage nach doppelter Verlängerung
Der TSV Tröster Breitengüßbach musste am vergangenen Sonntag eine bittere 104:102-Niederlage nach zweifacher Verlängerung bei den Oberhaching Tropics einstecken.
Da Dimi McDuffie krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stand, musste Headcoach Laub seine Starting 5 erneut ändern. Für den TSV Tröster starteten Engel, Lorber, Jörg Dippold, Heide und Land gut in die Partie und sorgten gleich für eine 6:2-Führung. Doch zwei Dreier des stark aufspielenden Diestelhorst brachten Mitte des ersten Viertels den Ausgleich. In der Folgezeit war es ein ausgeglichenes Spiel, bei dem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Heide und Land waren in dieser Phase sehr stark am Brett und sorgten für einige Punkte. Walter und Topscorrer Knox brachten den Gastgebern eine 25:22-Führung nach den ersten zehn Spielminuten.
Im zweiten Spielabschnitt konnten sich die Gastgeber durch Diestelhorst und Kögler weiter absetzen, ehe Land, Heide und Dirk Dippold das Spiel wieder ausgeglichen gestalten konnten. Leider ließ die Aggressivität der TSV-Abwehr etwas nach, was erneut der überragende Diestelhorst (16 Punkte in der ersten Halbzeit) und Börstler ausnutzen konnten. So erspielten sich die Oberbayern ihre höchste Führung, 43:29, die der TSV Tröster zur Halbzeit wieder bis auf 43:35 verringern konnte.
Im dritten Viertel gingen die Gastgeber erneut mit 14 Punkten in Führung. Bei dieser Höhe pendelte sich der Rückstand der Oberfranken in der Folgezeit ein. Lorber und Jörg Dippold waren die Güßbacher, die nun dagegenhielten und die Punkte von Kögler egalisieren konnten. Ein 11:0-Lauf kurz vor dem Ende des dritten Spielabschnitts, begonnen und abgeschlossen durch Jörg Dippold, sorgte wieder für Spannung in der Partie, 54:51 (27. Min). Wer dachte, dass die Güßbacher das Spiel nun drehen würden, der sah sich getäuscht. Einige Ballverluste und schlechte Entscheidungen in der Offensive spielten den Tropics in die Karten. Die starken Diestelhorst und Kögler trafen hochprozentig von Außen und so geriet der TSV Tröster erneut größer in Rückstand. Bis zum Viertelende wuchs er wieder bis auf 66:55 an.
Im Schlussabschnitt wollten es die gelbschwarzen aber noch einmal wissen. Mit Siegeswillen und mannschaftlicher Geschlossenheit kamen sie zurück aufs Parkett und pirschten sich Punkt um Punkt heran. Wagner, Lorber und Dirk Dippold sorgten dafür, dass das Spiel vier Minuten vor dem Ende beim Stand von 73:70 wieder komplett offen war. Sechs Land-Punkte nacheinander drehten die Partie und Jörg Dippold sorgte kurze Zeit später für eine 80:75 für die Oberfranken. Die Gastgeber kamen 20 Sekunden vor Ender der Spielzeit bis auf 81:84 heran. Der letzte Wurf von Diestelhorst schlug im Korb des TSV ein, sodass es beim Stand von 84:84 in die Verlängerung ging.
In dieser setzten sich die Gastgeber schnell auf 90:85 ab. Die fünften Fouls von Engel und Land spielten den Hachingern natürlich in die Karten. Erneut zeigten die Güßbacher tolle Moral und kämpften sich wieder zurück in die Partie. Jörg Dippold und Wagner sorgten binnen zwei Minuten gar für eine 93:91-TSV-Führung. Doch Topscorrer Knox hatte die passende Antwort parat und so ging es beim Stand von 93:93 in die zweite Verlängerung.
Diese gestaltete sich bis eine Minute vor dem Ende sehr ausgeglichen. Beim Stand von 99:99 traf Knox einen Dreier und verwandelte kurze Zeit später zwei Freiwürfe, sodass die Tropics mit 104:99 in Führung lagen. Lorber traf dann einen Dreier und das Spiel war wieder offen. Doch der letzte Wurf der Gäste fand leider nicht sein Ziel und so musste sich der TSV Tröster Breitengüßbach mit 104:102 nach zwei Verlängerungen geschlagen geben.
Breitengüßbach: Land (21/2 Dreier), J. Dippold (18), Heide (16), D. Dippold (12/1), Wagner (12), Lorber (11/1), Engel (9), T. Dippold (3), Kapp, Klaus