Gleich zweimal mussten die Baunach Young Pikes am Wochenende ran. Ein Sieg lautet hier die Bilanz – im zweiten Spiel verloren die Baunacher viel zu hoch. Auch der TSV Tröster Breitengüßbach gewann, und übernimmt damit Tabellenplatz 1 in der Regionalliga.
Baunach Young Pikes drehen das Spiel nach 13 Punkten Rückstand
Die Baunach Young Pikes haben den zweiten Heimsieg in Folge in der 2. Basketball-Liga ProA eingefahren. Sechs Tage nach dem Erfolg gegen die Hamburg Towers gewann das Team von Trainer Fabian Villmeter in der Graf-Stauffenberg-Halle auch gegen den Tabellennachbarn ETB Wohnbau Baskets Essen mit 72:56 (30:35).
Die Gastgeber begannen vor 730 Zuschauern stark und schlossen ihre ersten vier Angriffe erfolgreich ab. Nach der 9:4-Führung wollte ihnen aber dann rein gar nichts mehr gelingen. Fehlwürfe, Ballverluste und eine schwache Verteidigung ermöglichte den Essenern, die ihre Angriffe oft in Korbnähe einfach abschließen konnten, einen 17:0-Lauf. Die fast siebenminütige Offensivflaute der Baunacher beendete Felix Edwardsson erst 16 Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels mit einem Dreier zum 12:21-Stand.
Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts taten sich die Hausherren schwer. Der in den letzten Partien so starke Aleksej Nikolic traf in der ersten Halbzeit keinen seiner vier Würfe aus dem Feld. Kurioserweise brachten sich die Essener bei einer von Coach Igor Krizanovic genommenen Auszeit bei einer komfortablen 27:15-Führung (14.) selbst aus dem Rhythmus. Den Gästen gelangen bis zur Halbzeitsirene nur noch fünf Punkte. Das war aber auch einer nun wesentlich besseren Defensiv- und Reboundarbeit der Young Pikes geschuldet. Angeführt von Malik Müller kämpften sich die Baunacher zur Pause auf 30:35 heran.
Die Young Pikes blieben auch nach dem Seitenwechsel bissig und verkürzten den Rückstand weiter. Obwohl Leon Kratzer, der mit drei Fouls belastet lange auf der Bank saß, offensiv einige unglückliche Aktionen hatte, drehte das Villmeter-Team die Partie. Für Verwirrung sorgten kurzzeitig zwei verschiedene Spielstände auf den beiden Anzeigetafeln in der Halle. Fakt war aber schließlich, dass die Baunacher mit einer 54:49-Führung in den letzten Abschnitt gingen.
Diesen eröffnete Nikolic mit einem Dreier, dem Arnoldas Kulboka einen weiteren folgen ließ. Damit lagen die Hausherren erstmals zweistellig in Front (60:49, 32. Min.). Gegen stark abbauende Essener waren die Baunacher nun eindeutig Chef im Ring. Angeführt vom jetzt souveränen Nikolic fuhren die Young Pikes einen am Ende unerwartet klaren 72:56-Erfolg ein.
Essens Coach outete sich nach dem Spiel als Fan der Young Pikes: „Ich finde es klasse, dass es in Deutschland einen Verein gibt, der jungen Leuten die Möglichkeit bietet, auf so hohem Niveau Basketzball zu spielen, dennoch ist es unsere Pflicht Protest gegen die Wertung des Spieles einzulegen, denn es gab doch Ungereimtheiten zwischen dem Ergebnis auf dem Anschreibebogen und auf den Anzeigentafeln.“ Fabian Villmeter war mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht zufrieden: „Wenn man das ganze Spiel betrachtet, kann man mit unserer Spielweise nicht glücklich sein, denn meine Jungs haben nach dem guten Start gelaubt, dass sie das Spiel so im Vorübergehen gewinnen. Das darf uns nicht nochmal passieren. Zum Glück haben wir aber die Partie dann noch drehen können.“
Baunach Young Pikes: Nikolic (17 Punkte/2 Dreier), Kulboka (13/1), Kratzer (10), Müller (9/1), Wolf (8), Edwardsson (6/2), Keppeler (6), Taras (2), Olinde (1)
ETB Wohnbau Baskets Essen: Moore (20/1), R. Lodders (12), Thompson (8), Gebhardt (5), Jackson (5), J. Lodders (4), Volk (2), Vrkas
Young Pikes verlieren nach couragierter Leistung viel zu hoch
Nach einer über weite Strecken sehr guten Leistung unterlagen die Baunach Young Pikes in der 2. Basketball Bundesliga ProA mit 90:64. Dabei hatten die Gäste vor 1700 Zuschauern die Begegnung gegen den ehemaligen Bundesligisten lange offen gehalten, bevor sie ihrer körperlichen Unterlegenheit Tribut zollen mussten.
Die Baunacher, bei denen Leon Kratzer (Einsatz bei Brose Bamberg) fehlte, kamen gut in die Partie und gingen nach einem Dreier von Arnoldas Kulboka mit 7:6 in Führung. Dieser leichte Vorsprung hatte auch nach sieben Minuten noch Bestand (13:14). Nach einigen Offensivrebounds aber wendete sich langsam das Blatt und die Trierer rissen durch Eggleston die Führung an sich. Bis auf 20:14 konnten sie den Vorsprung ausbauen und auch zum Ende des ersten Viertels hatten die Gastgeber beim Stand von 22:19 die Nase vorn.
Nach zwei Freiwürfen konnte Kulboka wieder zum 24:24 egalisieren und nun blieb die Partie ausgeglichen. Vier Minuten vor der Pause eroberten sich die toll kämpfendenYoung Pikes die Führung zurück und bauten sie nach einem Freiwurf von Felix Edwardsson auf 32:28 aus. Die Gladiators schlugen allerdings zurück und wendeten erneut das Blatt in einer Halbzeit (42:41), die man ruhigen Gewissens wohl zu den besten in dieser Saison zählen darf. Vor allem der nicht zu stoppende Arni Kulboka (15) und Louis Olinde (7) hatten daran großen Anteil, zumal man auch die Zahl der Ballverluste (7) in Grenzen halten konnte. Einziger Wermutstropfen waren die drei Fouls, die Daniel Keppeler schon auf dem Konto hatte, dagegen war von einer befürchteten Reboundunterlegenheit (20:23) bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts zu sehen.
Auch nach dem Wechsel änderte sich zunächst nicht viel am Spielverlauf und Trier lag in der 24. Minute immer noch knapp mit 47:45 vorne, als der gerade eingewechselte Keppeler sofort sein 4. Foul erhielt. Doch auch diesen Rückschlag steckten die jungen Hechte weg und Malik Müller war es, der mit einem Dreipunktespiel zum 47:48 das Spiel wieder drehte. Jetzt aber schienen die Kräfte bei den körperlich weit unterlegenen Oberfranken nachzulassen und Trier konnte sich bis zur 28. Minute (56:50) zum ersten Mal etwas absetzen, was Coach Fabian Villmeter zu einer Auszeit zwang. Doch auch die half nichts und nach zwei schnellen Dreiern von Spearman und Kratzborn hatte Villmeter beim Stand von 62:50 sein Kontingent an Auszeiten bereits verbraucht. Danach fingen sich seine Jungs wieder etwas, sodass es mit 65:54 ins letzte Viertel ging.
Auch jetzt gaben sich die Baunacher noch lange nicht geschlagen, und als Ali Nikolic nach fünf Fehlversuchen endlich seinen ersten Dreier zum 69:60 getroffen hatte, keimte wieder etwas Hoffnung im Lager der Gäste auf. Die Schützlinge von Trainer van den Berg aber hatten sich nun mit ihrer harten Gangart durchgesetzt und zogen bis zur 35. Minute auf 77:62 davon. So war die Begegnung beim Stand von 85:64 (37. Minute) frühzeitig entschieden, sodass sich in den letzten Minuten nicht mehr viel tat. Ausschlagend für die letztendlich hohe Niederlage waren am Ende doch die Reboundunterlegenheit (44:34) und eine schwache Dreierquote von 18 Prozent (5 von 28). Auch van den Berg attestierte nach der Partie, dass das Ergebnis nicht den knappen Spielverlauf widerspiegele, während sich Fabian Villmeter über den Spielverlauf wunderte: „Was in der 2. Halbzeit passiert ist, ist nur schwer zu verdauen. Es war ein komplett anderes Spiel aus Gründen, die wir nicht beeinflussen konnten. Ich kann meinen Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen. Insgesamt war es wieder ein Schritt in die richtige Richtung.“ Das können die Baunacher bereits am kommenden Freitag (20:00 Uhr) zu Hause unter Beweis stellen, wenn sie in einem wichtigen Spiel um den Klassenerhalt auf die Dresden Titans treffen.
2.Basketball-Bundesliga ProA
RÖMERSTROM Gladiators Trier – Baunach Young Pikes 90:64
Gladiators Trier: Eggleston 27, Spearman 13, Schmitz 12, Kratzborn 9, Dietz 9, Smit 8, Joos 6, van Zegeren 4, Grün 2
Baunach Young Pikes: Kulboka 22, Nikolic 13, Olinde 11, Müller 7, Edwardsson 5, Keppeler 2, Wolf 2, Hoffmann 2, Fichtner, Taras
Zuschauer: 1702
Heimsieg gegen Oberhaching
Vor knapp 200 Zuschauern in der heimischen Hans-Jung-Halle besiegte der TSV Tröster Breitengüßbach die Tropics aus Oberhaching mit 98:78 und kletterte dadurch auf den 1. Platz der Regionalliga Südost.
Coach Johannes Laub musste vor dem Spiel aufgrund einer Erkältung auf Aufbauspieler Alex Engel verzichten. So schickte er zu Beginn des Spiels Timo Dippold, Lorber, McDuffie, Heide und Land aufs Parkett. Der Anfang der Partie war geprägt von vielen Fehlwürfen auf beiden Seiten. Erst nach etwa drei Spielminuten nahm das Spiel Fahrt auf. Bei den Oberfranken punkteten zu Beginn alle Spieler, sodass das Scoring relativ ausgeglichen war. Bei den Gästen übernahm zunächst nur Kögler, dem die ersten acht Punkte seiner Mannschaft gelangen. Nach 6 Minuten stand es 11:10 für die Tröster-Truppe, ehe die Oberbayern einen kleinen 5:0-Lauf hinlegen konnten. Der TSV konterte diesen mit einem Dreier von McDuffie und einen weiteren von Dirk Dippold. Als Jonas Klaus von der Bank kommend direkt einen weiteren Dreier einstreute betrug der Vorsprung sechs Punkte. Börstler markierte allerdings ebenfalls per Dreier den 23:20 Stand nach den ersten 10 Minuten.
Im zweiten Viertel fanden die Güßbacher endlich ihre lange Garde am Brett. So konnten Heide und Wagner einfache Körbe erzielen und den Vorsprung auf acht Punkte ausbauen. Jörg Dippold war es in der Folgezeit, der erstmals eine zweistellige Führung besorgte, 34:23 (14. Minute). In dieser Phase stand die Abwehr deutlich besser und so konnten die Hausherren einfache Fastbreaks laufen. Knox, der Amerikaner der Gäste, brachte sein Team kurze Zeit später wieder bis auf 5 Punkte heran, ehe Land, Heide und McDuffie aufdrehten und den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 54:38 ausbauten.
Der TSV Tröster Breitengüßbach begann die zweite Halbzeit sehr schläfrig und unkonzentriert. Kurz nach der bis dato höchsten Führung kassierte man einen 10:0 Lauf der Hachinger, sodass das Spiel beim Stand von 56:48 wieder spannend war. Etliche Turnover und Fehlwürfe bescherten den Gästen einfache Punkte, die sie eiskalt im Korb der Oberfranken versenkten. Nach einer Auszeit von Coach Laub nahm sich Güßbachs Längster, Erik Land, ein Herz und markierte sieben Punkte hintereinander. Der Vorsprung pendelte sich gegen Mitte des Viertels bei etwa 10 Punkten ein, ehe Lorber und Jörg Dippold diesen zum Viertelende auf 72:59 ausbauten.
Lippert eröffnete den Schlussabschnitt mit sechs Punkten nacheinander, sodass das Spiel wieder offen war. Der TSV Tröster fand aber nun wieder besser ins Spiel und ließ endlich den Ball wieder wie gewohnt laufen. Dementsprechend einfach waren die Körbe von Jörg und Timo Dippold und der Vorsprung betrug in der 34. Spielminute 16 Punkte, 84:68. Jetzt spielten die Hausherren deutlich befreiter auf und fanden immer wieder ihre Big Men am Brett oder den freien Mann an der Dreier-Linie. Schlussendlich gewannen die Breitengüßbacher verdient mit 98:78 und kletterten durch diesen Sieg auf den ersten Platz der Regionalliga Südost.
Breitengüßbach: J. Dippold (19/2 Dreier), Land (18), Heide (17), D. Dippold (11/1), T. Dippold (8), McDuffie (8/1), Wagner (6), Klaus (5/1), Lorber (4), Kunz (2), Lurz, Kwasniak