Intensives und spannendes Basketballspiel

Mit nur zwei Punkten Rückstand gingen die Baunach Young Pikes im Frankenderby gegen Nürnberg nur knapp als Verlierer vom Platz. Die Zuschauer sahen ein hochspannendes Basketballspiel. Ebenfalls eine Niederlage musste der TSV Tröster Breitengüßbach verbuchen – in Bad Aibling.

Hektik, Kampf, Dramatik: Baunach verliert unglücklich das Frankenderby

In einer spannenden Begegnung der 2. Basketball-Bundesliga ProA unterlagen die Baunach Young Pikes den Falcons aus Nürnberg ganz knapp mit 75:77 und müssen weiterhin um den Klassenerhalt bangen. Durch den überraschenden 77:55 Sieg von Essen in Hanau hat sich die Situation im Abstiegskampf wieder verschärft, denn nun liegt die Mannschaft aus dem Ruhrpott drei Spieltage vor Saisonende nur einen Sieg hinter Baunach, wobei allerdings der direkte Vergleich für die Young Pikes spricht.

In der sehr gut gefüllten Graf-Stauffenberg-Halle entwickelte sich von Anfang an das erwartete Derby auf Augenhöhe. Vor allem im ersten Viertel dominierten Kampf und Hektik gegenüber den spielerischen Elementen, doch es zeigte sich, dass die ersatzgeschwächten Gastgeber, die neben Leon Kratzer (Einsatz bei Brose Bamberg) auch auf die verletzten Daniel Keppeler und Matthias Fichtner verzichten mussten, gegen die körperlich weit überlegenen Mittelfranken gut mithalten konnten. So stand es nach zehn Minuten 15:14, wobei bei den Gästen der bullige Andre Calvin, der schon acht Punkte erzielt hatte, kaum zu kontrollieren schien.

Auch im zweiten Abschnitt wogte das Spiel hin und her und es konnte sich kein Team absetzen. Während bei den Oberfranken Ali Nikolic, Tibor Taras und Arnoldas Kulboka (je 7 Punkte) die Akzente gesetzt hatten, waren bei den Falcons neben Calvin (10) auch der Ex-Baunacher Moritz Sanders (9) und Joshua Young (8) auffällig gewesen.

Nach der Pause sahen die Zuschauer jetzt auch schöne Spielzüge, doch es gelang den Baunachern nicht, entscheidend näher zu kommen. Die Gäste hatten meistens die Nase vorne, wenn auch ihr Vorsprung nie mehr als fünf Punkte betrug. Beim Stand von 55:58 ging es dann in das letzte Viertel.

Die „jungen Hechte“, die eine tadellose Einstellung zeigten, kämpften weiterhin verbissen um jeden Ball und konnten am Ende sogar das Reboundduell mit 42:41 für sich entscheiden. Als die Youngsters in der 35. Minute durch Malik Müller mit 65:62 in Führung gingen, hatten sie sich endgültig in die Herzen der begeisterten Fans gespielt, die schon an einen Sieg glaubten. Doch jetzt wurde die Partie erst richtig dramatisch. Nürnberg konterte durch Dan Oppland zum 65:66, doch die Schützlinge von Fabian Villmeter und Mark Völkl hatten zwei Minten vor Schluss nach einem Korbleger des früh foulbelasteten Louis Olinde zum 73:70 wieder die Nase vorn. Sanders und Calvin antworteten für die Falcons zum 73:74, aber beim Stand von 75:76 konnten die Baunacher 11 Sekunden vor dem Ende einen relativ leichten Korbleger nicht verwerten. Nach schnellen Fouls ging Young 10 Sekunden vor der Sirene an die Freiwurflinie, traf aber unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Fans nur den zweiten Freiwurf. Jetzt hatten die Young Pikes die Chance auf eine Verlängerung oder sogar den Sieg und sie entschieden sich, aufs Ganze zu gehen. Nachdem der erste Dreier nicht gesessen hatte, konnte sie nach einem Offensivrebound des stark spielenden Nicolas Wolf sogar ein zweites Mal relativ frei aus der Distanz werfen, aber auch dieser Wurf verfehlte sein Ziel, sodass die überglücklichen Nürnberger einen knappen Auswärtssieg und zugleich den Klassenerhalt feiern konnten.

Trotz aller Enttäuschung war Villmeter nach dem Frankenderby stolz auf sein Team: „Hut ab vor der Leistung meiner Jungs. Das war ein hochintensives und spannendes Basketballspiel, das auch anders hätte ausgehen können. Am Ende haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben, aber wir haben vieles richtig gemacht, haben mehr Rebounds und Assists, stehen aber trotzdem mit leeren Händen da. Natürlich hängen jetzt die Köpfe in der Kabine, aber wir haben in der derzeitigen Phase der Saison keine Zeit um enttäuscht zu sein, sondern jetzt müssen wir halt am nächsten Samstag gegen Ehingen den Klassenerhalt sicher stellen. Wenn wir wieder mit der gleichen Leidenschaft antreten und uns die Fans genauso unterstützen wie heute, dann bin ich mir sicher, dass wir das auch schaffen.“

2. Basketball-Bundesliga ProA

Baunach Young Pikes – Nürnberg Falcons BC   75:77

Baunach Young Pikes: Nikolic (18 Punkte/ 2 Dreier), Kulboka (15/1), Taras (11/1), Olinde (11/1), Müller (9/1), Wolf (7/1), Edwardsson (2), Drell (2), Hoffmann, Nicklaus.

Nürnberg Falcons BC: Young (17/1), Sanders (15), Calvin (14), Oppland (10), Zinn (9/1), Schröder (8/2), Watkins (4), Njei, Haßfurther, Bennett.

Zuschauer: 970

 

91:80 – TSV Tröster unterliegt in Bad Aibling

Der TSV Tröster Breitengüßbach musste am vergangenen Sonntagnachmittag eine 91:80 Niederlage beim Tabellendritten in Bad Ailbling einstecken.

Die Oberfranken konnten nur mit acht Spielern die Reise in den Süden des Freistaates antreten. Dimitry McDuffie wird dem TSV in dieser Saison leider nicht mehr zur Verfügung stehen. Auch Alex Heide, Jonas Klaus und Timo Lurz fielen kurzfristig für die Partie aus. So musste Headcoach Johannes Laub sein Team noch einmal neu auf den Gegner einstellen. Dass die Ausgangssituation alles andere als einfach war, war jedem Güßbacher bewusst. Trotzdem wollten sie alles geben und den Sieg entführen.

Den Start in die Partie verschliefen die TSV’ler allerdings komplett und liefen gleich einen 14:4-Rückstand hinterher. Hier war es vor allem der bärenstarke Mirceta, der mit zwei Dreiern glänzen konnte. Die erfahrenen Engel und Land führten die gelbschwarzen in der Folgezeit und so kamen die Gäste Punkt für Punkt heran. Als Timo Dippold dann einen weiteren Korbleger versenken konnte, war das Spiel beim Stand von 15:13 wieder völlig offen. Bis zum Ende des ersten Viertels stellten die Gastgeber allerdings auf 19:13.

Der zweite Spielabschnitt war geprägt von vielen Läufen. Den ersten hatten die Gäste, da Land, Timo und Dirk Dippold hintereinander einfache Punkte am Brett erzielen konnten und zum 21:21 ausgleichen konnten, 12. Min. Danach kamen aber die Oberbayern wieder deutlich besser zurück in die Partie und trafen viele Würfe von jenseits der 6,75m-Linie. Da sich der TSV Tröster einige Ballverluste leistete und die Würfe nicht ihr Ziel fanden, konnte sich Bad Aibling wieder absetzen. Beim Stand von 39:26 (17. Min) musste Headcoach Laub seine zweite Auszeit nehmen. Nach dieser war der Run der Hausherren vorbei und sie konnten keine weiteren Punkte mehr in den ersten 20 Minuten erzielen. So war Breitengüßbach wieder an der Reihe und legte einen 10:0-Lauf bis zur Halbzeit hin. Nachdem Land am Brett und Engel von der Dreierlinie punkten konnten, war es Jörg Dippold der den 39:36 Halbzeitstand besorgte. Somit waren die Gäste wieder bis auf drei Punkte herangekommen und das Spiel war wieder völlig offen.

Mirceta eröffnete die zweite Halbzeit mit seinem fünften Dreier und ließ nur 50 Sekunden später seinen Sechsten folgen. Nachdem auch Valérien und Grujic punkten konnten, waren die Gastgeber wieder bis auf 50:41 davongezogen, 23. Min. Nun waren auch die Güßbacher in der zweiten Halbzeit angekommen und kamen angeführt von Lorber, Jörg Dippold und Land zum erneuten Ausgleich, 52:52. Leider konnte man in dieser Phase nicht in Führung gehen, das hätte die Gastgeber eventuell aus dem Konzept gebracht. Und so kam, was kommen musste. Mirceta traf seinen siebten Dreier und den Achten sogar mit Foul. Brdaric konnte zwei einfache Fastbreaks laufen und seine Mannschaft erneut mit acht Punkten in Führung bringen, 65:57. Doch auch jetzt war der Kampfgeist der Tröster-Truppe noch nicht gebrochen und wieder setzten die Männer von Headcoach Laub zur Aufholjagd an. Bis zum Viertelende brachte Land seine Farben wieder bis auf 65:62 heran.

Im Schlussabschnitt angekommen war es erneut der überragende Mirceta, der nochmal zwei Dreier im Korb des TSV versenken konnte. Als dann die Führung erstmals zweistellig wurde und der Tank bei den acht Oberfranken immer leere wurde, war der Siegeswille etwas gebrochen. Zwar fighteten die Güßbacher bis zur letzten Sekunde, doch den Rückstand konnte man nicht mehr unter die 10 Punkte-Marke drücken und so verlor man das Spiel 91:80.

Breitengüßbach: Land (26), Dippold, J. (13), Engel (13/3 Dreier), Lorber (12/1), D. Dippold (8/2), T. Dippold (8), Kapp, Wagner

Jochen Hirmke, Florian Dörr
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