Nach einer schlechten Leistung und der offensiv bislang schwächsten Ausbeute dieser Saison verloren die Baunach Young Pikes vor 812 Zuschauern in der Graf-Stauffenberg-Halle mit 56:67 gegen die Orange Academy Ulm und bleiben die einzige Mannschaft in der 2. Basketball-Liga Pro A ohne Sieg. Die phasenweise desolate Vorstellung macht wenig Hoffnung, dass beim Schlusslicht am Sonntag in Karlsruhe der Knoten platzt. Im vierten Heimspiel hatte sich die Mannschaft von Trainer Fabian Villmeter erstmals wie ein Abstiegskandidat präsentiert.
Nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit raubten sich die Baunacher mit einem schwachen letzten Viertel die Möglichkeiten zu einem Sieg. Louis Olinde brachte sein Team zu Beginn des Schlussabschnitts bis auf einen Zähler heran (46:47), doch verloren die Young Pikes die letzten zehn Minuten mit 12:20 und standen am Ende zum siebten Mal in dieser Saison mit leeren Händen da.
Bezeichnend war eine Szene beim Stand von 56:63 eineinhalb Minten vor Spielende. Nach einer Auszeit, in der der folgende Angriff besprochen wurde, sprang mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr nur ein erfolgloser Notwurf heraus. Dem Baunacher Spiel fehlte es an Struktur, um die nach fünf Niederlagen in Folge auch nicht mit dem größten Selbstvertrauen angereisten Schwaben in Verlegenheit zu bringen. „Es geht darum, weiterhin hart zu arbeiten und den Jungs klar zu machen, dass in den entscheidenden Phasen des Spiels Konzentration gefragt ist und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen“, meinte Villmeter, der eingestehen musste: „Wir versuchen daran zu arbeiten, aber ein Vorankommen hat man heute nicht gesehen.“
Zwar legte William McDowell-White mit 16 Punkten und zehn Rebounds ein „Double-Double“ auf, doch schaffte es der Australier ebenso wenig wie Chris Fowler (12), das Baunacher Angriffsspiel zu organisieren. Unter den Körben war Eddy Edigin (6/9 Rebounds) auf sich alleine gestellt, weil Rob Ferguson einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. In 31:08 Min. Spielzeit blieb der Kapitän bei seinen fünf Würfen ohne Erfolg und holte nur zwei Rebounds. 23 Ballverluste und eine schwache Dreierquote (ein Treffer bei 13 Versuchen) trugen ebenso dazu bei, dass die Gastgeber im Duell der beiden Bundesliga-Farmteams das Parkett als Sieger verließen.
Die Ulmer stellten mit einer überragenden Dreierquote (sechs Treffer bei elf Versuchen) bereits im ersten Viertel (14:24) die Weichen auf Sieg. Joschka Ferner steuerte dazu drei Dreier bei. Mit der Umstellung auf eine Zonenverteidigung bekamen die Baunacher die gegnerischen Distanzschützen besser in den Griff.
Sie kämpften sich langsam wieder heran, schafften es aber nicht, dem Spiel die entscheidende Wende zu geben. „Als Ulm sich im letzten Viertel wieder abgesetzt hat, haben wir zu früh die Köpfe hängen lassen. Das ist das, was mich am meisten stört“, meinte Villmeter.
2. Basketball-Bundesliga ProA
Baunach Young Pikes – OrangeAcademy Ulm 56:67
Baunach Young Pikes: Mc Dowell-White (16 Punkte), Olinde (15/1 Dreier), Fowler (12), Keppeler (6), Edigin (6), Drell (1), Ferguson, Edwardsson, Taras, Bruhnke, Kriisa / Orange Academy Ulm: Ferner (18/5), Mittmann (16/2), Rohwer (11/1), Krämer (11/2), Pongo (7), Bretzel (4), Stoll, Philipps, Möbus, Pape, Lanmüller