Die Baunach Young Pikes lieferten dem Titelfavoriten Rasta Vechta einen heißen Kampf und wären am Ende fast als Sieger vom Feld gegangen. Defensiv stand die Mannschaft sehr gut. In der Regionalliga übernahm der TSV Tröster Breitengüßbach nach einem Sieg gegen Rosenheim die Tabellenführung.
Überraschung knapp verpasst
Erstmals mit dem fast kompletten Kader angetreten, wäre den Baunach Young Pikes beinahe eine faustdicke Überraschung gelungen. Bei der 65:67 (34:38)-Heimniederlage brachten sie den Titelfavoriten Rasta Vechta an den Rand einer Niederlage. Doch während der Bundesliga-Absteiger am Ende den dritten Sieg im dritten Spiel feierte, warten die Baunacher weiter auf den ersten Saisonsieg in der 2. Basketball-Liga ProA. In der Form, in der sich die Mannschaft von Trainer Fabian Villmeter am Samstagabend vor 810 Zuschauern präsentierte, dürfte dieser aber nicht mehr lange auf sich warten lassen.
„Das war heute kein einfacher Gegner, und wir waren nicht die bessere Mannschaft. Baunach hat mit mehr Energie und Herz gespielt“, zollte Rasta-Coach Doug Spradley den „jungen Hechten“ seinen Respekt. Beim Stand von 64:67 zwei Sekunden vor Schluss stand Neuzugang William McDowell-White an der Linie. Der Australier verwandelte den ersten Freiwurf und vergab absichtlich den zweiten, um mit einem Feldkorb vielleicht noch eine Verlängerung zu erzwingen. Doch den Abpraller sicherte sich Vechta.
Dabei waren es gerade die Baunacher, die während des gesamten Spiels unter den Körben beherzter zugriffen (Reboundverhältnis 35:32) und sich damit die Möglichkeit schufen, mit dem Favoriten mitzuhalten. Insbesondere Eddy Edigin, der mit 14 Punkten und acht Rebounds eine starke Leistung zeigte, bereitete den Gästen immer wieder Probleme.
Ein Heimsieg wäre durchaus möglich gewesen, doch waren 20 Ballverluste letztlich zu viel, um die Partie noch einmal wenden zu können. Weil die Baunacher bereits im ersten Viertel zu schlampig mit dem Spielgerät umgegangen waren (acht Turnovers), liefen sie lange einem Rückstand hinterher. „Das war aber auch der druckvollen Verteidigung der Gäste geschuldet“, merkte Villmeter nach der Partie an.
Center Jannik Freese (15 Punkte), Seth Hinrichs und Robin Christen (beide je 14) punkteten zuverlässig und sorgten dafür, dass Rasta Vechta stets die Nase vorne hatte. Als bei Baunach Mitte des dritten Viertels mit Louis Olinde, Daniel Keppeler, Kay Bruhnke und McDowell-White vier junge Spieler auf dem Feld standen, zogen die Gäste auf zwölf Punkte Vorsprung davon (52:40, 27. Min.).
Doch angeführt von Aufbauspieler Chris Fowler, der 14 seiner 19 Punkte nach der Halbzeit erzielte, kämpften sich die Young Pikes wieder heran und gingen drei Minuten vor Schluss ihrerseits in Führung (61:60). Dann gelangen den Rastanern durch einen Dreier von David Gonzalvez, zwei Freiwürfen von Freese und einen Sprungwurf von Hinrichs sieben Punkte in Folge, was letztlich spielentscheidend war. „Wir haben defensiv insgesamt einen guten Job gemacht, aber offensiv nicht das hinbekommen, was wir uns vorgenommen haben, gerade was Schnelligkeit betrifft. Da haben mir die letzten zehn Prozent noch gefehlt. Aber wir haben nicht gegen irgendjemand gespielt, sondern gegen ein Team, das zurück in die Bundesliga will“, meinte Villmeter, der am Samstag mit seinem Team in Hagen abermals auf einen ehemaligen Erstligisten trifft.
2. Basketball-Bundesliga ProA
Baunach Young Pikes – Rasta Vechta 65:67
Baunach Young Pikes: Fowler (19 Punkte/1 Dreier), Edigin (14), McDowell-White (10/1), Gomila (8/2), Ferguson (7/1), Bruhnke (3), Olinde (2), Keppeler (2), Edwardsson, Taras
Rasta Vechta: Freese (15), Christen (14/2), Hinrichs (14/2), Carter (9/1), Gonzalvez (8/1), Herkenhoff (4/1), Razis (2), Dunbar, Young,Smith (1) / Zuschauer: 810
Überzeugender Sieg in Rosenheim
Der TSV Tröster Breitengüßbach gewinnt das Auswärtsspiel beim Sportbund in Rosenheim deutlich mit 97:75 und ist Tabellenführer der Regionalliga Südost.
Aufgrund einer leichten Verletzung mussten die Breitengüßbacher Regionalliga-Basketballer ohne Alex Heide in Rosenheim auskommen. Dafür bekamen die jungen Kolloch und Nieslon wichtige Einsatzzeit. Erstgenannter stand neben Engel, Land, Dirk und Jörg Dippold in der Startformation. Nach einer 2:0-Führung der Gastgeber starteten die Oberfranken durch Jörg Dippold und Land einen 7:0-Lauf. Für Land, der persönlich mit sich und seiner gezeigten Leistung in den ersten beiden Partien haderte, war es sehr wichtig gut in die Partie zu kommen. So erwischte er einen Sahnetag und war mit 24 Punkten bester Werfer seines Teams. In der Anfangsphase hielt für Rosenheim Gaizauskas und Ganapamo dagegen. Nachdem Dirk Dippold per Dreier und Wagner am Brett punkten konnten, stand es nach sechs Spielminuten 8:17 aus Sicht des Sportbundes. Mit der wechselnden Verteidigung des TSV Tröster sind die Hausherren nicht klargekommen, was sich auch auf der Anzeigetafel zu diesem Zeitpunkt bemerkbar machte. Zum Viertelende kamen sie etwas besser zurecht und konnten einige Punkte erzielen. Nach den ersten zehn Minuten stand es 18:25. Auffallend war, dass Güßbachs Center 16 (Land 10, Wagner 6) der 25 Punkte erzielt haben.
Im zweiten Spielabschnitt war die beste Phase des Sportbundes in dieser Begegnung. Sechs Punkte durch Marco Lachmann brachten die Oberbayern wieder auf 27:30 heran (13. Spielminute). Da der TSV ab diesem Zeitpunkt wieder konzentrierter zu Werke ging und geduldig einen guten Abschluss herausspielte, konnten Wagner und Lorber ein ums andere Mal einfache Punkte am Brett erzielen. In der 16 Minute stand es dementsprechend 27:38. Bis zur Halbzeit konnten die Güßbacher durch Jörg Dippold, Lorber und Wagner diesen Vorsprung verwalten und gingen mit einer 34:47-Führung in die Halbzeitpause.
Nach dieser war Land sehr präsent am Brett und konnte durch schönes Passspiel etliche Male sehr einfache Punkte am Brett erzielen. Die Rosenheimer waren das komplette Spiel über mit den Großen der Gelbschwarzen überfordert. Nach zwei Dreiern von Dirk Dippld und Lorber und einen weiteren Mitteldistanzwurf von Dirk wuchs die Güßbacher Führung stetig an und lag in der 25. Spielminute erstmals über 20 Punkte, 40:63. Spätestens zu diesem Zeitpunkt stand der Sieger dieses Spiels fest. Kurz vor dem Viertelende konnten sich die Oberfranken die höchste Führung herausspielen, 46:74. Nach 30 Minuten stand es 50:74.
Im Schlussviertel konnte das Trainerduo Schabacker/Laub nochmals den jungen Spielern Kolloch und Nieslon wichtige Einsatzminuten geben. Kolloch bedankte sich mit seinen ersten Punkten in der Regionalliga. Der TSV Tröster verwaltete die Führung souverän und ließ den Gegner nicht näher herankommen. Die Oberfranken gewannen schlussendlich verdient mit 97:75, da man sich den Sieg durch tolles Teamplay herausspielte. Besonders zu erwähnen ist die tolle Vorstellung der beiden Big Men Wagner (20P) und Land (24P). Durch den Auswärtserfolg steht der TSV Tröster Breitengüßbach mit drei Siegen und keiner Niederlage auf Platz eins der Tabelle und trifft am kommenden Wochenende in eigener Halle auf den, ebenfalls noch ungeschlagenen, Tabellenzweiten VfL Treuchtlingen.
Breitengüßbach: Land (24 Punkte), Wagner (20), J. Dippold (13/1 Dreier), Engel (12/1), Lorber (11/1), D. Dippold (8/2), Bürtting (5), T. Dippold (2), Kolloch (2), Nieslon