MIT BILDERGALERIE!
Freitagnachmittag, herrlichster Sonnenschein und gute Stimmung bei den Verantwortlichen Albert Hummel (CWU) und Peter Großkopf (SPD). Zwei große Plakate machen auf die Forderungen aufmerksam, zwei PKWs sind strategisch an der Hauptstraße geparkt, um den Feierabendverkehrsfluss etwas zu behindern.
Gemeinschaftlich haben CWU und SPD am 16. März 2012 zu einer Protestaktion aufgerufen und wollen endlich Dampf in Sachen Umgehungsstraße machen.
Für kurze Zeit wird der Verkehr der Durchfahrtsstraße behindert, um die Aufmerksamkeit auf die Problematik zu lenken. Viele Baunacher, haben sich zu der etwas kurzfristig geplanten Aktion am Rand der Haßbergstraße für ein knappes Stündchen zusammen gefunden. Nun wird in Gruppen der Sachstand, Probleme und Lösungsvorschläge diskutiert. Einig ist man sich in Baunach schon lange, die Verkehrslage ist unzumutbar, die Umgehung überfällig.
Warum kommt also keine Umgehungsstraße?
1975 war die Umgehung nah, wurde aber bei einer Bürgerversammlung nicht nur von Bürgermeister und Stadtrat, sondern auch von den Bürgern, unter ihnen viele Geschäftsleute, mehrheitlich abgelehnt. „Verkehr ist Leben“, war die Begründung.
Nicht erst seit der Grenzöffnung hat der Verkehr auf der B 279, Hauptverbindung zwischen Haßberge, Rhön, Hessen und Thüringen, verheerend zugenommen. Täglich fahren beinahe 15.000 Autos – vor allem Schwerlastverkehr – durch die enge Ortsdurchfahrt. Auch wenn nach Erhebungen des Verkehrsamtes die Fahrzeugbewegungen in den letzten Jahren weniger wurde, die gefühlte Belastung für die Anwohner ist gestiegen.
Baunach will künftig in Sachen Umgehungsstraße wieder Druck machen.
Der Verkehr ist da – wo ist das Leben?
Die Gehsteige an Burg- und Haßbergstraße sind um wenige Zentimeter zu breit, als dass Schallschutzfenster bezuschusst würden, aber zu schmal, wenn überhaupt vorhanden, um Kindern und Senioren einen sicheren Abstand zum durchrauschenden Lastverkehr zu bieten. Der Häuserleerstand an der Bundesstraße nimmt zu, Renovierungen von bewohnten Häusern wären nötig, aber aufgrund der Abgasemissionen unnütz.
„Es muss eine Lösung her, eine Umgehungsstraße!“
Lösungsvorschläge und zeitgemäße Baupläne aus Baunach werden seit 2001 zwischen Berlin, München und Bamberg hin und her geschoben. Im Baunacher Stadtrat besteht Einigkeit über das Wie und Wo der Umgehungsstraße. „Die Pläne sind alt, aber die Zeiten haben sich geändert“, fasst Gudrun Stößel (SPD), zweite Bürgermeisterin, die verfahrene Situation zusammen.
Geplant, eingereicht … – vertröstet
Dabei favorisiert Baunach die günstigere Ostumfahrung mit Anschluss des Gewerbegebiets. Dabei würde auch das westliche Wohngebiet verschont und die Lebensqualität erhalten bleiben. Das zuständige Verkehrsministerium prüft eine andere Trasse: Die nach ersten Kalkulationen teurer und mitten durch das Baunacher Wohngebiet führen wird, dafür würde der Lebensraum des Ameisenbläulings im Osten geschützt. – Ein Scherz? – In Baunach verstärkt sich zunehmend der Eindruck: Natur- und Vogelschutz werden hier scheinbar über die Menschen gestellt. Doch vielleicht ist es auch eine Taktik, um die Baunacher mit angeblichen Planungen und Scheinargumenten zu vertrösten, um Gelder zu sparen, äußert ein Baunacher ironisch, „hat jemand den Ameisenbläuling schon mal gesehen?“
Weitere Aktionen werden folgen
„Wir haben gesehen, dass Menschen die Politik beeinflussen können, wenn sie auf die Straße gehen. Heute ist nur der Anfang“, so Peter Großkopf, der sichtlich zufrieden mit der Auftaktveranstaltung war.
Rege wird bereits besprochen, wie man noch mehr Baunacher mobilisieren könnte,
um den Protest auf die Straße und bis nach Berlin zu bekommen.
Lena Thiem
Fotografische Eindrücke von der Protestaktion finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen der Galerie einfach auf ein beliebiges Foto klicken, zum Beenden der Anzeige genügt ein Klick auf das geöffnete Bild)…