Bis 2021 soll in Bayern rund 20 Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien bestritten werden, bei der Stromerzeugung sogar die Hälfte – aus Biomasse, Wasser-, Sonnen- und Windkraft. Im Regionalplan Oberfranken West wurden nun die Vorranggebiete für Windkraftanlagen ausgewiesen, eines davon liegt auch im Gemeindegebiet der Stadt Baunach. Somit musste der Stadtrat in der Sitzung vom 8. Mai 2012 dazu Stellung nehmen.
„Wir entscheiden heute nicht über den Bau von Windrädern, sondern nehmen nur Stellung zur Fortschreibung des Regionalplans“, antwortete Bürgermeister Ekkehard Hojer die Frage des Stadtrats Axel Schmidt (Christliche Bürgerschaft Baunach, CBB), ob sich Baunach nicht noch etwas Zeit mit der Beantwortung der Frage nach neuen Windkraftanlagen lassen solle. Zuvor hatte der ein aktuelles Schreiben des Planungsverbandes Oberfranken-West vorgestellt, das eine Fläche in der Gemarkung Priegendorf als Vorranggebiet ausweist.
Mit etwa 1,2 Kilometer Entfernung westlich von Priegendorf liegt die Fläche deutlich außerhalb des geforderten Mindestabstandes von 500 Metern zur Wohnbebauung. Das Gebiet stößt direkt an die Grenze zwischen Ober- und Unterfranken an. Zur Verbindungsstraße zwischen Priegendorf und Rudendorf (Gemeinde Ebelsbach) besteht ebenfalls ein ausreichender Abstand. Hojer: „Aus Sicht der Verwaltung kann dem vorgesehenen Standort zugestimmt werden.“
Die schraffierte Fläche westlich von Priegendorf ist Vorranggebiet für Windkraftanlagen
(zum Vergrößern anklicken).
Die Stadträte Hubert Dietz (CSU) und Gudrun Stößel (SPD) regten an, auch weitere Flächen in die Liste der Vorranggebiete aufzunehmen. Im Gemeindegebiet von Baunach befinden sich weitere Gebiete, die ebenfalls eine ausreichende Windgeschwindigkeit aufweisen, zum Beispiel südlich von Reckenneusig. Hojer erläuterte, dass Flächen mit Naturschutz- oder FFH-Gebieten nicht in der Prioritätenliste vertreten seien. Auf Antrag des Stadtrates wurde die Prüfung auch solcher Flächen in den Beschlussvorschlag mit aufgenommen, den die Gremiumsmitglieder bei einer Gegenstimme verabschiedeten.
Aufgrund der Windgeschwindigkeit kämen weitere Gebiete in Frage.
Gelb = nicht ausreichend, orange = ausreichend, rot = optimal (zum Vergrößern anklicken).
Weitere Themen der Sitzung vom 8. Mai 2012
Hojer stellte in einem weiteren Tagesordnungspunkt die Bedarfsplanung für die Kindergärten und Kindertagesstätten vor. Träger der beiden Einrichtungen in der Stadt Baunach sind AWO und Caritas. Insgesamt stehen 220 Plätze zur Verfügung, die auch ausreichen. Die meiste Nachfrage besteht bei der Mittagsbetreuung der Schulkinder, hier stehen elf Kinder auf der Warteliste. Die AWO richtet zurzeit im Kindergarten St. Magdalena einen neuen Kinderhort ein, 18 Kinder sind bereits angemeldet.
Der Stadtrat stimmte zudem der „Änderung der Abgabesatzung für die Benutzungsgebühren der gemeindlichen Bestattungseinrichtungen“ zu. Die Grabaushebungsgebühren steigen von 530 auf 570 Euro.
Zu Beginn der Sitzung überreichte Bürgermeister Hojer den Stadträten Axel Schmidt, Peter Großkopf, Peter Krauß und Hans-Günter Kraus ein kleines Präsent für zehn Jahre Mitgliedschaft im Stadtrat. Die zweite Bürgermeisterin Gudrun Stößel bekam für ebenfalls zehn Jahre einen Blumenstrauß und überreichte Hojer im Austausch ein Geschenk – auch er ist zehn Jahre im Amt.
Johannes Michel. Grafiken: Energieatlas Bayern