Hinter dem sperrigen Begriff „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK) steckt mehr, als es zunächst vermuten lässt. Denn das ISEK ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern einer Gemeinde wie sonst kaum, sich einzubringen und die Weiterentwicklung ihres Wohnorts mitzugestalten. In Breitengüßbach steht am Donnerstag einer der wichtigsten Teile des ISEK an – die Bürgerwerkstatt.
Welchen Weg geht die Gemeinde Breitengüßbach? Welche Projekte werden die nächsten 20 Jahre dominieren? Im intensiven Austausch mit den Bürgern soll im Rahmen der Bürgerwerkstatt, im Plenum, aber auch in Workshops, das ISEK vorangebracht werden. Schwerpunkte sind insbesondere die Stärkung des Ortskerns, Verkehr und Mobilität, soziale Infrastruktur sowie Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz. Ein Kernthema ist dabei die Bürgerbeteiligung. Bereits beim Städtebaulichen Entwicklungskonzept in der Nachbargemeinde Zapfendorf wurde klar, wie wichtig es ist, dass möglichst viele mitmachen – aus allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten.
Der Startschuss für das ISEK erfolgte in der Gemeinderatssitzung vom 2. Dezember 2014. Vier Planungsbüros stellten hier ihre Ansätze für ein ISEK vor – den Zuschlag bekam DIS Dürsch aus München. Erklärt wurde damals auch der Ablauf: Ein ISEK setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Am Anfang stehen eine Bestandsaufnahme sowie die Festlegung des betroffenen Gebietes. Aus den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung und Analysen vor Ort erstellen die Stadtplaner dann ein Leitbild und definieren die Ziele.
Auf einer Ideenwand konnten die Besucher am Aktionstag Güßbach Aktiv schon Wünsche eintragen.
Viele Ideen wurden bereits gesammelt
Zwei ISEK-Veranstaltungen gab es schon in Breitengüßbach: Unter dem Motto „Dein Ort, Deine Zukunft“ veranstalteten das Jugendforum, die Gemeinde und die Innovative Sozialarbeit (ISO e.V.) Ende August einen Aktionstag. Und vor zwei Wochen hatte die Gemeinde zu „Güßbach Aktiv“ eingeladen. Gesammelt wurden hier bereits Ideen und Schlagworte, die mit Sicherheit auch bei der Bürgerwerkstatt Thema sein werden. Mit dabei waren praktische Ansätze wie ein regelmäßiger Bürgerstammtisch, ein Standort für die Direktvermarktung von lokal produziertem Obst und Gemüse oder Sitzgelegenheiten im Muna-Gebiet. Gedanken machten sich die Besucher vor allem um die Ortsmitte: Mehr Grün sei wichtig, außerdem die Verkehrsberuhigung und zudem ein gastronomisches Konzept. Und selbst der Wunsch nach mehr kulturellen Veranstaltungen fand sich auf der großen Plakatwand wieder.
Die Bürgerwerkstatt als einer der Höhepunkte des ISEK wird hier noch weiter in die Tiefe gehen. Eingeladen sind alle interessierten Bürger aus Breitengüßbach und den Gemeindeteilen. Los geht es am Donnerstag, 24. September, ab 18.30 Uhr in der Gemeindeturnhalle (Zentrum 1).
Viele Fotos von Güßbach Aktiv vom 13. September 2015 finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).