BRK will Mehrzweckhalle bauen

Im Titelbild: Für die Mehrzweckhalle des BRK-Einsatzwagens vorgesehener Bauplatz neben dem Feuerwehrgerätehaus, Reckendorfer Weg 30a

„Neubau einer Mehrzweckhalle am Reckendorfer Weg 30a“, so lautete ein Tagesordnungspunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung. Ein Blick in den Bayernatlas klärte auf, dass es sich hierbei nicht um die Erweiterung eines eingesessenen Handwerksbetriebs handelt, sondern um ein Vorhaben direkt neben dem neuen Feuerwehrgerätehaus auf gemeindlichem Grund.

Der Bauantrag für diese Halle muss sich nach dem gültigen Bebauungsplan richten. Ihre zukünftige Lage ist in der südöstlichsten Ecke des Grundstückes vorgesehen. Jedoch können dort neben fehlender Abstandsflächen auch die geforderten Baugrenzen nicht eingehalten werden. Für ersteres Problem lag dem Gesuch des Antragstellers eine unterschriebene Abstandsflächenübernahme bei, das hei0t der Nachbar ist mit der Errichtung und Einschreibung einer entsprechenden Dienstbarkeit einverstanden. Die Befreiung aufgrund der Baugrenzen-Überschreitung muss hingegen erteilt werden, da bereits einem anderen Wohnhaus im Geltungsbereich des Bebauungsplanes eine solche gewährt worden war. Somit stand während der Sitzung nur noch ein dritter Mangelpunkt, die geplante Dachneigung des Pultdaches mit zwölfGrad, zur Diskussion. Die Richtlinien sehen für die Gebäude im „Reckendorfer Weg“ 0° bis 7° für Flachdächer oder 20° bis 38° für Pultdächer vor. An dieser Forderung sollte man festhalten, lautete der Vorschlag der bausachverständigen Verwaltung. Somit entschied das Gremium einstimmig, dem Bauvorhaben nur zuzustimmen, wenn die Dachneigung nach den Vorgaben abgeändert wird.

Doch um wen handelt es sich eigentlich, der diesen Bauplan umsetzen möchte? Erster Bürgermeister Sascha Günther konnte hier aufklären. Das BRK Baunachtal benötigt für seinen neuen Einsatzwagen eine größere Unterstellhalle. Und Oliver Nelke, Geschäftsführer des Kreisverbands Bamberg erläuterte weiter: „In die alte neben der Laimbachtalhalle passt das Auto nicht mehr hinein“. Der Kreisverband sei für die zeitgemäße Unterbringung des Fahrzeuges verantwortlich. Innerhalb der „Blaulichtfamilie“ existiert das Bayerische Rote Kreuz als „weißer Katastrophenschutz“ mit den Gemeinschaften Wasserwacht, Jugend-Rotkreuz und Bergwacht neben den regional verteilten Bereitschaften. Allerdings organisiert sich das BRK, die größte öffentlich rechtliche Hilfsorganisation, als „Non-Profit-Gesellschaft“.

Das Hauptamt, so der Geschäftsführer, übernehme die Kosten für den Neubau gerne, einen mittlerer fünfstelliger Betrag, wenn die Mannschaften vor Ort damit zur ehrenamtlichen Tätigkeit motiviert werden können. Aber man stoße an seine finanziellen Grenzen. Alles andere muss die BRK Bereitschaft Baunachtal selbst finanzieren: Zusatzausstattung, Unterhalt, Kleidung, Material sowie Ausbildung, Führerscheine und Schulungen. Dabei arbeiten alle Helfer freiwillig und ohne Bezahlung. Die integrierte Leitstelle meldet den Notfall und es gehört unter anderem zur Aufgabe der Mitarbeiter, die sanitäre Absicherung anderer Einsatzkräfte, aber auch von Opfern und der Bevölkerung sicherzustellen. „Das sind tolle Typen, die hervorragende Arbeit leisten“, beschreibt der Kreisverbandsleiter seine Helfertruppe mit merklichem Stolz. „Sandkerwa, Veranstaltungen in der Brose-Arena oder der Weltkulturerbelauf könnten zum Beispiel ohne sie nicht stattfinden!“

Der gewählte Standpunkt für den Einsatzwagen und somit für den Neubau der Mehrzweckhalle in Gerach bringt Synergieeffekte mit sich. Man könnte auf die Einrichtungen der benachbarten Feuerwehr zugreifen. Mit einer entsprechenden Nutzungsvereinbarung soll das rechtlich geklärt werden. Bürgermeister Sascha Günther und VG-Leiter Bürgermeister Tobias Roppelt, Baunach, unterstützen die Rettungsdienste, wo sie nur können, so resümierte Nelkel.

Sonstiges aus der Sitzung

Außerdem konnte der Erste Bürgermeister von der zur Jahresmitte erfolgten Endabnahme des Neubaugebietes „Sonnenleite“ sowie vom Spatenstich für den Glasfaserausbau berichten. Die Planung des Radweges zwischen Reckendorf und Gerach war in Auftrag gegeben worden. Für die finanzielle Unterstützung der BRK Bereitschaft Baunachtal, ihren Erhalt und zur Beschaffung des neuen Einsatzwagens, sicherte die Gemeinde eine 500-Euro-Spende zu.

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