Vom „Moin“ zurück zum „Grüß Gott“

Es ist eine Rückkehr in die Heimat. Dieter Lankes wurde in der Pfarrkirche St. Kilian als neuer Pfarrvikar für Hallstadt und Dörfleins begrüßt. Leitender Pfarrer ist nun Markus Schürrer. Die Einführung beider wurde am Erntedankfest gefeiert.

In Bamberg ist er kein Unbekannter. Schließlich war Pater Dieter Lankes bis vor wenigen Jahren Provinzial der Deutschen Provinz der Karmeliten und auch Klinikseelsorger. Geboren ist er in Nürnberg – also ein echter Franke. Und so war es vor vier Jahren keine einfache Entscheidung, die Ordensgemeinschaft der Karmeliten zu verlassen und sich noch mehr auf die Seelsorge zu konzentrieren. Sein Weg führte ihn dann als Inselpfarrer auf die Inseln Sylt, Amrum und Föhr und zuletzt nach Itzehoe.

„Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen“, zitierte Lankes bei seinem Einführungsgottesdienst am Sonntag, 24. September 2023, den Theologen und Philosophen Meister Eckhart. So sei es ihm im Jahr 2019 gegangen. Nun möchte er die Seelsorge in seiner fränkischen Heimat fortsetzen. „Ich habe erkannt, dass man sich nicht so einfach von seinen Wurzeln abschneiden kann.“ Also tausche er das „Moin“ wieder gegen ein „Grüß Gott“ und „Matjes“ gegen „Schäuferla“.

Christen sollen die Liebe sein

In seiner Predigt bezog sich Lankes auch auf das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, das als Evangelium zu hören war. „Heute würde man Erntehelfer zu ihnen sagen.“ Diese Bibelstelle mute uns einiges zu: Gleicher Lohn für alle, die Ersten werden die Letzten, die Letzten die Ersten sein. Wichtig sei zu verstehen, dass Gott größer denke als der kleine menschliche Verstand. „Gott ist weit entfernt von unserem kleinkarierten Kirchendenken“, so Lankes. Mit dabei seien jederzeit Überraschungen, Neues. Mit seinem Weggang aus Franken sei ihm dies damals bewusster denn je gewesen. Gott wolle für uns Menschen das Beste, ein Leben in Fülle. „Das Gleichnis lässt sich daher nur mit Blick auf die Liebe verstehen. Denn Gott ist die Liebe.“ Und somit sollten wir Christinnen und Christen allen Menschen, die Hilfe bedürfen, unabhängig von Geschlecht, Glauben, Nationalität oder sexueller Orientierung, die Liebe sein.

Dieter Lankes (links) und Markus Schürrer

Nicht nur Dieter Lankes wurde im Gottesdienst als Pfarrvikar eingeführt. Neuer leitender Pfarrer für Hallstadt und Dörfleins ist künftig Markus Schürrer, der dem Seelsorgebereich Main-Itz vorsteht. Nachdem es nach dem Weggang von Dekan Christoph Uttenreuther keinen Dekan gibt und auch die Vertretungen terminlich nicht verfügbar waren, übernahmen Schürrer und Lankes ihre Einführung selbst. „Sie können zu uns beiden ‚Pfarrer‘ sagen“, erklärte Schürrer. Lankes werde sich auf die Seelsorge konzentrieren, er auf die Administration.

Begrüßt wurden die beiden am Ende des Gottesdienstes auch von Bürgermeister Thomas Söder und dem evangelischen Pfarrerehepaar Susanne Wittmann-Schlechtweg und Andreas Schlechtweg. Gekommen waren viele Ortsvereine, traditionell war die Maurer- und Bauhandwerkerzunft dabei, die Landwirte hatten die Kirche mit den Erntegaben geschmückt. Und auch musikalisch wurden die beiden Neuen willkommen geheißen.

Christoph Uttenreuther war 18 Jahre lang Hallstadter Pfarrer

Nach 18 Jahren hat Hallstadt damit einen neuen Pfarrer, Christoph Uttenreuther hatte im Frühjahr seinen Abschied verkündet. Er war im Jahr 2005 von der Pfarrei St. Gangolf in Bamberg nach Hallstadt gekommen. Nach seiner langen Dienstzeit sei es Zeit für einen Wechsel gewesen, wie Uttenreuther in einem Interview erklärt, dass auf der Internetseite der Pfarrei Hallstadt nachgelesen werden kann. „Zu langes Bleiben fördert die Gefahr der Betriebsblindheit und jeder Wechsel ist die Chance, dass ausgetretene Wege verlassen werden und andere Ideen und Leute zum Zug kommen.“ Nun wirkt Uttenreuther in Erlangen.

Christoph Uttenreuther (links) bei seiner Verabschiedung. Foto: Leonhard Leicht

Der Festgottesdienst fand mit den Grußworten sein Ende – und danach stand noch ein Empfang auf dem Programm, bei dem Schürrer und Lankes viele Hallstadterinnen und Hallstadter kennenlernen konnten. So voll wie diesmal wird die Kirche St. Kilian mit Sicherheit nicht immer sein, auch wenn Bürgermeister Söder dies dem neuen Team wünschte. Lankes wird künftig im Pfarrhaus in Hallstadt wohnen und auch im restlichen Seelsorgebereich fallweise eingesetzt werden.


Weitere Fotos von der Einführung finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).

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