Mit einem Energienutzungsplan (ENP) bereitet die Stadt Hallstadt die Weiternutzung des Kraftwerkes mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf dem Gelände der Michelin-Gruppe vor. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie fördert den ENP mit 77.800 Euro. „Das KWK-Kraftwerk kann in Zukunft Betriebe, die sich dort ansiedeln, günstig mit Wärme und Prozessdampf versorgen und wird so zu einem Standortvorteil“, erklärte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
Er würdigte das hohe Engagement aller Beteiligten und dankte Bürgermeister Thomas Söder bei der Übergabe des Förderbescheids in München. „Nach zahlreichen Gesprächen mit Michelin und politischen Entscheidungsträgern hat dieser erste Förderbescheid eine wichtige Signalwirkung für unsere Stadt. Wir werden weiterhin den engen Kontakt zum bayerischen Wirtschaftsministerium halten und dieses bei möglichen Neuansiedlungen mit einbinden“, zeigt sich Bürgermeister Thomas Söder sehr zufrieden.
Enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftsministerium
Seit das Unternehmen Michelin im Herbst 2019 bekannt gegeben hat, sein Reifenwerk mit 850 Beschäftigten 2021 schließen zu wollen, arbeitet Bürgermeister Söder zusammen mit der Task-Force Transformation des bayerischen Wirtschaftsministeriums, der Michelin-Führung und weiteren politischen Entscheidungsträgern intensiv daran, den wirtschaftlichen Umbau und die Weiterentwicklung des rund 240.000 Quadratmeter großen Michelin-Geländes zu unterstützen. In einem ersten Schritt wird untersucht, wie das vorhandene Gasturbinen-Dampfkraftwerk im KWK-Betrieb sowohl technisch als auch wirtschaftlich sinnvoll weiter betrieben werden kann: Neben der Versorgung mit Prozessdampf kann die Abwärme beispielsweise in Fernwärmenetzen genutzt und der Strom vermarktet werden. Ein möglicher Betrieb des Kraftwerkes mit vor Ort erzeugtem grünen Wasserstoff gehört ebenfalls zu der Studie, die das Institut für Energietechnik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden (OTH) erstellt.
Professor Dr. Ing. Markus Brautsch, Staatsminister Hubert Aiwanger, Bürgermeister Thomas Söder und Markus Pflaum, Leiter der Stadtkämmerei (von links), bei der Übergabe des Förderbescheids im bayerischen Wirtschaftsministerium.
Rund 600 Energienutzungspläne
Ein Energienutzungsplan ist ein übergreifendes Gesamtkonzept, das darstellt, wie sich eine Region energetisch entwickelt. Er zeigt auf, wie Energie eingespart, Effizienz gesteigert und die Umstellung auf regenerative Energiequellen gelingen kann. Das bayerische Wirtschaftswirtschaftsministerium hat bereits rund 600 Energienutzungspläne in ganz Bayern gefördert.
Staatsminister Hubert Aiwanger gießt sein Füllhorn in Richtung grüner Wasserstofftechnik aus. In welcher Tasche landen denn die 77.800 Euro? Landen diese im Hallstadter Stadtsäckel, beim Herrn Professor Dr. Ing. Markus Brautsch oder bei Michelin? Sinken etwa am Ende die Stromkosten für private Verbraucher in Hallstadt?
Gruß Henning Teiwes