Kampagnenstart im „eigenen“ Kindergarten

Hoher Besuch in der Pfarrer-Rössert-Kindertagesstätte in Hallstadt. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml eröffnete dort die diesjährige Präventionskampagne „Sonne(n) mit Verstand“. Dabei geht es um die Hautgesundheit von Kindern. Denn, so eine Umfrage der Hautkrebsstiftung: Im Schnitt hat jedes fünfte Kind im Kindergartenalter schon einmal einen Sonnenbrand erlitten. Das lässt sich aber mit einfachen Mitteln verhindern …

Bereits seit dem Jahr 2000 gibt es die Kampagne „Sonne(n) mit Verstand“, die dieses Jahr mit 60.000 Euro vom Freistaat Bayern gefördert wird. Familien, aber auch die Betreuer der Kinder sollen dadurch auf die Gefahren der Sonne aufmerksam gemacht werden. Denn Nachlässigkeit ist beim Eincremen am falschen Platz. Es gilt außerdem, eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor zu wählen – und die richtige Kleidung. Eine Kopfbedeckung sollte außerdem auch den Nacken einschließen.


Marc Becker-Floris (Walt Disney) und Melanie Huml inmitten der Kinder. Foto: StMGP

Früher wurde darauf wenig geachtet. „Jedes Jahr erkranken in Bayern über 20.000 Menschen neu an Hautkrebs, mehr als 3.000 davon am gefährlichen schwarzen Hautkrebs. Wir sollten uns alle bewusst sein: Jeder Sonnenbrand ist eine Brandwunde und schädigt Zellen“, so Huml. „Die Haut vergisst nicht.“ Und: „Es dauert ungefähr zwölf Jahre, bis die Schutzmechanismen der Haut völlig ausgeprägt sind. Kinder unter zwei Jahren sollten deshalb überhaupt nicht direkter Sonne ausgesetzt werden.“

Ein Schneemann ist mit dabei

Als Ort für den diesjährigen Start der Präventionskampagne hatte sich Huml einen ganz besonderen ausgesucht: ihren ehemaligen Kindergarten. Dort wurde sie von den Erzieherinnen und natürlich von den Kindern herzlich empfangen. Mit vor Ort war auch Marc Becker-Floris vom Kooperationspartner Walt Disney. Denn als Gesicht der Kampagne stehen Disney-Figuren Pate, zum Beispiel Olaf, der Schneemann aus dem Animationsfilm „Die Eiskönigin“. „Sie sind der notwendige Hingucker, um auf unsere Kampagne aufmerksam zu machen“, so Becker-Floris.

 

Sechs wichtige Regeln für den optimalen Sonnenschutz bei Kindern (Quelle: www.sonne-mit-verstand.de):

  1. Kinder unter einem Jahr nie direkter Sonne aussetzen!
  2. Mittags, wenn die Sonne am höchsten steht, ist die Sonnenbrandgefahr am größten.
  3. Kleidung schützt! Hut mit Nackenschutz, T-Shirt mit halblangen Ärmeln, Höschen mit halblangen Beinen. Achten Sie bei der Kleidung auf den „UPF“, den Lichtschutzfaktor für Textilien.
  4. Körperpartien mit Sonnenschutzmitteln für Kinder eincremen. Ideal ist ein Lichtschutzfaktor von mindestens 25. Mittlerweile gibt es einige Sonnenschutzmittel, die speziell für die empfindliche Kinderhaut entwickelt wurden. Wichtig ist, dass nicht nur die UVB- sondern auch die UVA-Strahlung gefiltert wird. Neuere wissenschaftliche Ergebnisse haben gezeigt, dass die energieärmere UVA-Strahlung das Erbgut zwar nicht direkt schädigt. Sie kann aber größere Moleküle verändern und sogenannte freie Radikalen bilden. Diese wiederum können das Erbgut verändern. Die frühere Meinung, UVA-Strahlung könne keinen Hautkrebs auslösen, ist somit unzutreffend. Sonnenschutzmittel müssen dick aufgetragen werden, hier darf man nicht sparen. Die Hersteller von Sonnenschutzmitteln haben sich einiges einfallen lassen, damit die zum Teil bunten Lotionen Kindern so gut gefallen, dass sie nicht gleich wegrennen, wenn sie sich eincremen sollen.
  5. Eine Sonnenbrille schützt sensible Kinderaugen. Achten Sie darauf, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt.
  6. Gehen Sie beim Sonnenschutz mit gutem Beispiel voran! Als Eltern sind Sie die Hau(p)tverantwortlichen für Ihre Kinder. Sie haben die Verantwortung und Vorbildfunktion. Kinder und Jugendliche sollten am besten nie einen Sonnenbrand erleiden.
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