Und wie ist er so, der Neue?

Seit einer Woche ist Markus Schürrer ganz offiziell im Pfarreienverbund Breitengüßbach-Kemmern angekommen. Nach der Einführung in Breitengüßbach wurde der neue Pfarrer am Samstagabend auch in Kemmern begrüßt. Nach der nun anstehenden Sanierung des Pfarrhauses wird Schürrer zudem in Kemmern wohnen – bis dahin tritt eine Situation ein, mit der er selbst niemals mehr gerechnet hätte.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mit 41 Jahren nochmal bei Mutter einziehe.“ Markus Schürrer, der neue Pfarrer von Breitengüßbach und Kemmern, ist gebürtiger Bamberger und wird nun für eine Übergangszeit wieder im Elternhaus wohnen. Denn das Pfarrhaus in Kemmern muss zunächst einmal renoviert werden. Und da es sich um ein denkmalgeschütztes Objekt handelt und die Aufträge einen bestimmten Rahmen überschreiten, sind Ausschreibungen nötig. Das kostet mehr Zeit als eine „einfache“ Baustelle. Und auch die Handwerker müssen erst einmal gefunden werden. „Wenn heute zufällig welche im Gottesdienst sind, melden sie sich bei uns – denn dann kann ihr Pfarrer vielleicht schneller einziehen“, meinte Schürrer am Ende des Festgottesdienstes.

Um 17.00 Uhr, als gerade die Dunkelheit eingesetzt hatte, wurde Schürrer mit einem Fackelzug von den beiden Bürgermeistern Rüdiger Gerst und Hans-Dieter Ruß sowie von Mitgliedern des Gemeinderats, von den Ortsvereinen und ihren Fahnenabordnungen und Vertretern der Kirchengemeinde am Ortseingang abgeholt. Noch vor dem Einzug in die Kirche gab es kleine Geschenke von den Kindern der Kemmerner Kindertagesstätte St. Maria. Und dann standen zunächst ein paar Grußworte auf dem Programm.


Bürgermeister Rüdiger Gerst (links) stelle dem neuen Pfarrer Markus Schürrer (Zweiter von rechts) die Gemeinde vor.

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Seelsorge vor neuen Herausforderungen

Bürgermeister Gerst stellte dem neuen Pfarrer, dem 31. in der Kirchengeschichte von Kemmern, seine Gemeinde kurz vor. „Natürlich stellen wir uns alle die Frage: Wie wird er wohl sein, unser neuer Pfarrer? Vielleicht fragen Sie sich aber auch: Wie sind die denn so, die Kemmerner?“ Gerst betonte das gute Miteinander der kirchlichen und politischen Gemeinde – und bot ihm eine „gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ an. Geschenke gab es auch, die neue Kemmerner Chronik und einen Schirm mit Motiven aus der Gemeinde, die auch Schürrers spätere Wohnstätte, das Pfarrhaus zeigt. Waltraud Ruß sprach für die Ortsvereine und lud Schürrer ein, eine Heimat im Ort und in den Herzen seiner Bewohner zu finden. Besonders freute es sie, dass Schürrer sich auf die Stelle als Pfarrer beworben hatte und nicht „hierhin geschickt“ wurde. Siegfried Brehm begrüßte ihn im Namen der Kirchenverwaltung – und übergab ihm einen Kasten Kemmerner Wagner-Bier.

In seiner Predigt ging Markus Schürrer insbesondere auf die Veränderungen ein, die in den kommenden Monaten auf die Kirche in der Region zukommt. „Wir stehen möglicherweise vor einem Pfarreienverbund zusammen mit Hallstadt, Oberhaid, Rattelsdorf und Zapfendorf“ (plus Breitengüßbach und Kemmern, die Redaktion). Das bedeute insgesamt weniger Seelsorgepersonal und auch eine geringere Anzahl von Gottesdiensten. „Ich frage mich selbst auch manchmal: Wie soll Seelsorge bei einer solchen Größe möglich sein? Aber wir wissen Gott an unserer Seite und sollten die Herausforderung annehmen.“ Außerdem stellte er sich gegen die aktuelle Radikalisierung und Verrohung der Sprache: „Jeder kann heute zu allem seinen Senf dazugeben. Natürlich darf und muss es verschiedene Meinungen geben, aber wir sollten einander dennoch mit Respekt begegnen.“ Christsein bedeute „Dienst an der Einheit“, so Schürrer.

Nach dem Gottesdienst waren alle Besucher zu einer Agape ins Jugendheim eingeladen, um Pfarrer Schürrer bei persönlichen Gesprächen ein wenig kennenlernen zu können.

 

Viele Fotos von der Begrüßung von Markus Schürrer in Kemmern finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).

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