Gemeinderatsarbeit fordert oftmals Tribut vom Privatleben

Bürgermeister Rüdiger Gerst verabschiedete im Namen der Gemeinde Kemmern langjährige und nachgerückte Gemeinderäte zum Ende der Amtsperiode 2008/2014. Großen Raum nahm sein Rückblick ein. Bei der Würdigung jedes einzelnen ausscheidenden Gemeinderates stand das persönliche Engagement bei bestimmten Themen und Projekten im Vordergrund.

Entscheidend für die Arbeit des gesamten Gemeinderates und die Ausgestaltung der politischen Arbeit in einer Gemeinde sei es, einen gangbaren Weg zu finden und zu erschließen, wie etwas erreicht werden kann. Dies gelte für jedes Mitglied des Gemeinderates, was laut Rüdiger Gerst die Bilanz der gemeinsam gestalteten, vorangebrachten und abgeschlossenen Projekte der letzten beiden Amtsperioden zeigt. Dabei setzte jedes Mitglied des Gemeinderates eigene Schwerpunkte und brachte immer wieder wichtige Kompetenzen ein.

Breites Spektrum an Wissen und Kompetenz eingebracht

Ob zwei oder eine Amtsperiode oder als Nachrücker noch kürzer, jeder von Euch hat auf seine eigene Weise das politische Klima im Gemeinderat bereichert – sowohl beruflich als auch von eurem ehrenamtlichen Engagement in Vereinen und Institutionen spiegelt ihr ein breites Spektrum wider.

Verabschiedung Kemmern 2014 400Bürgermeister Rüdiger Gerst (l.) und 2. Bürgermeister Hans-Dieter Ruß (r.) mit den verabschiedeten Gemeinderäten: v.l.: Klaus Weinkauf, Stephan Fütterer, Elmar Dorsch, Bernhard Gries

So habe Elmar Dorsch, der nach zwölf Jahren als Gemeinderatsmitglied das Gremium verlässt, sein Augenmerk auf die Fragen der Friedhofsgestaltung gelegt und sein berufliches Wissen bei Fragen des Versicherungsschutzes und Personalangelegenheit mit eingebracht. Bernhard Gries hatte in seinen beiden Amtsperioden immer wieder den Brand- und Katastrophenschutz im Blick und fragte vehement beim Hochwasserschutz nach. Auch die zeitgemäße Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr sei ihm stets ein Anliegen gewesen. So beriet er das Gremium mit seinem Wissen als stellvertretender Feuerwehrkommandant bei wichtigen Beschlüssen wie bei Fragen der Ausrüstung, Anschaffung eines neuen Staffellöschfahrzeugs und der Einführung des Digitalfunks.

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Verabschiedung Kemmern 2014 400Noch einmal gemeinsam: Der Gemeinderat Kemmern 2008/2014 

Klaus Weinkauf habe sich nicht nur für die Neulinierung und Sanierung des Turnhallenbodens eingesetzt, sondern auch dafür, dass Kinder, Jugendliche und Vereine die Turnhalle auch weitestgehend für den Sport nutzen können. Bei Fragen zu Elektroangelegenheiten habe er mit seinem beruflichen Wissen dem Gemeinderat zu sinnvollen Entscheidungen verholfen.
Als Jugendbeauftragte der Gemeinde und Erzieherin standen für Jutta Zink die Ausstattung der Kinderbetreuung und das Angebot an passenden Betreuungsplätzen auch für die Jüngsten im Vordergrund. In ihrer Amtszeit wurde die Kinderkrippe „Maafischla eingerichtet und eröffnet.

Wie die „Jungfrau zum Kind“ war Stephan Fütterer nach eigener Aussage 2010 zum Amt als Gemeinderatsmitglieds gekommen. Rüdiger Gerst würdigte ihn vor allem als engagierten Diskutanten, der er sich bei allen Themen eingebracht und dem Gremium so oft neue Sichtweisen eröffnet habe. Besonders habe er so manche Sitzung mit seinem positiven Sarkasmus und Humor belebt.

Verabschiedung Kemmern 2014 400Als kleine Anerkennung überreichte Rüdiger Gerst (l.) den ausscheidenden fünf Gemeinderatsmitgliedern (hier Stephan Fütterer m.) eine Urkunde, ein Relief der Gemeinde Kemmern sowie einen Bierkrug.

Verabschiedung Kemmern 2014 400

Im Anschluss durften sich die verabschiedeten Gemeinderäte, wie Elmar Dorsch, in das goldene Buch der Gemeinde eintragen.  Die Ehepartner bekamen einen Blumenstrauß überreicht.

2. Bürgermeister Hans-Dieter Ruß bedankte sich in einer kurzen Ansprache bei Rüdiger Gerst für dessen Arbeit zum Ende seiner zweiten Amtszeit und stellte die besonnene Art und sorgfältige Vorbereitungen der Sitzungen und Themen heraus. Stets sei der 1. Bürgermeister gemeinsam mit dem Gemeinderat bestrebt, eine unbürokratische und zeitnahe, aber bestmögliche und wohl überlegte Lösung zu finden.

Rüdiger Gerst wünschte allen eine gute Zeit nach dem 30. April. Denn das ehrenamtliche Engagement als Gemeinderatsmitglied kostet viel Zeit und fordert Tribut vom Privatleben. Das Ausscheiden aus dem Gremium ist also nicht nur ein Ende, sondern bringt auch neue Möglichkeiten für ein Leben ohne Gemeinderat mit sich. Mit Sekt wurde somit nicht nur auf die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre sondern auch auf die Zukunft angestoßen.

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