Das Abbild des heiligen Florians findet sich an vielen Feuerwehrhäusern, denn Florian gilt als der Schutzpatron der Feuerwehren. Sein Name wird auch als Funkrufname genutzt und im Mai feiern zahlreiche Feuerwehren seinen Gedenktag. Auch in Rattelsdorf fand die Floriansfeier der Freiwilligen Feuerwehr statt, diesmal verbunden mit der Weihe eines neuen Feuerwehrfahrzeuges.
Traditionell wird am 4. Mai jeden Jahres der Florianstag gefeiert, der Tag, an dem der Heilige Florian den Märtyrertod gestorben war. Florian war Offizier der römischen Armee, der sich im dritten Jahrhundert für seine verfolgten christlichen Glaubensbrüder einsetzte. Dafür fand er letztendlich selbst den Tod und wurde mit einem Mühlstein um den Hals in einem Fluss versenkt. An seinem Bestattungsort in der Nähe von Linz entstand ein Wallfahrtsort, heute befindet sich dort das Stift St. Florian.
Auch die Feuerwehr braucht Schutz
Florian wird in Feuer- und Wassernot gerufen und gilt deswegen als Schutzpatron unter anderem der Kaminkehrer und eben der Feuerwehr. Und so wie alle anderen den Schutz der Feuerwehr brauchen, so braucht auch die Feuerwehr Schutz, betonet der Rattelsdorfer Pfarrer Reinhold Braun, der den Gottesdienst im Rahmen der Floriansfeier hielt und das neu angeschaffte Fahrzeug segnete. Bei diesem handelt es sich um ein Löschgruppenfahrzeug 20 für den Katastrophenschutz (LF 20 KatS), das die Feuerwehr in Rattelsdorf nun endlich ihr Eigen nennen darf.
Das alte Fahrzeug hatte über 30 Jahre Dienst geleistet, war dementsprechend nicht mehr auf dem neuesten Stand und zeigte auch schon technische Probleme, was die Neuanschaffung notwendig machte. Das neue Fahrzeug bringt 16 Tonnen auf die Waage und ist unter anderem mit 600 Metern B Schlauch, einem Flexilight Lichtmast, einem tragbaren Wasserwerfer und einer Fahrzeugpumpe mit einer Förderleistung von maximal 3.200 Litern Wasser ausgestattet.
Bei strahlendem Sonnenschein wurde das neue Fahrzeug eingeweiht
… und viele hatten sich zum Fest im Rattelsdorfer Schulhof versammelt
Bürgermeister Kellner: Nach vielen Mühen nun die Segnung
Die Anschaffung des neuen Fahrzeuges hatte sich wahrlich hingezogen. Bereits im Jahr 2013 hatte das Thema Einzug in den Rattelsdorfer Gemeinderat erhalten. Die Feuerwehr hatte für die Neuanschaffung einen Zeitrahmen von ungefähr zwei bis drei Jahren und mit den Planungen ging ein extremer Zeitaufwand einher. Es musste abgewogen werden, was das Fahrzeug braucht, es musste ein „Spagat zwischen Vorstellungen und Haushalt gemacht werden“, so der erste Kommandant Andreas Flügel-Steiner. Außerdem musste es europaweit ausgeschrieben werden, was auch noch zusätzliche Kosten verursachte, wie Bürgermeister Bruno Kellner anmerkte. Doch nun nach drei Jahren steht das Fahrzeug endlich da, so der erste Kommandant.
Insgesamt kostete die Neuanschaffung mitsamt Ausschreibung 373.000 Euro, wobei 73.000 Euro von der Regierung von Oberfranken bezuschusst wurden. Aber der Bürgermeister ist sich sicher, dass es eine kluge Entscheidung war, dieses Fahrzeug anzuschaffen. Denn „Freiwillige Feuerwehren retten, bergen und löschen“ und er nannte zwei aktuelle Beispiele, in denen die Feuerwehr in Rattelsdorf genau dies getan hatte. In beiden Beispielen konnte die Rattelsdorfer Feuerwehr Personen helfen, in einem Fall sogar einer unmittelbar gefährdeten Person das Leben retten. Dies sei Beweis genug, wie wichtig die Feuerwehr sei, so der Bürgermeister weiter. Und mit dem neuen Fahrzeug könne die Rattelsdorfer Freiwillige Feuerwehr weiter dazu beitragen professionell Hilfe zu leisten. Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann betonte, dass die Anschaffung eine „weitsichtige, gute und sachliche Entscheidung“ war. Und auch Kommandant Flügel-Steiner hofft, dass sie mit der Anschaffung die Weichen für die Zukunft gut gestellt haben.
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