Passend zum Vierzehnheiligenfest wurden im Rahmen einer Messfeier durch Pfarrer Markus Schürrer bei strahlendem Sonnenschein gleich zwei Kreuze gesegnet. Zum einen das neu renovierte Flurkreuz, welches anlässlich des 40-jährigen Abschlusses der Flurbereinigung durch den Bauhof der Gemeinde gereinigt und konserviert wurde. Hierzu trafen sich zahlreiche Besucher am Gedenkstein der Ebinger Flurbereinigung. Zum anderen erhielt bei dieser Gelegenheit auch das neue Wallfahrtsbild seinen kirchlichen Segen.
Ein schon seit längerer Zeit leise gehegter Wunsch der Ebinger Vierzehnheiligen-Wallfahrer war die Sehnsucht nach einem leichteren Wallfahrtsbild. Vor zweieinhalb Jahren dann hat sich Alois Hartig bereit erklärt, ein neues, leichteres Wallfahrtsbild herzustellen. Neue Materialien und technische Möglichkeiten reizten den gerade in den Ruhestand gekommenen Ingenieur, die Tätigkeit des Wallfahrtsbildträgers für die Zukunft angenehmer zu machen.
Im Vorfeld hatte sich Alois Hartig natürlich bei anderen Pfarreien umgeschaut, um sich Inspirationen zu holen. Damit das neue Bild auch den künstlerischen und sinngebenden Anforderungen entspricht, hat er mit Diözesanarchivator Dr. Peter Schwarzmann Kontakt aufgenommen, um am Ende ein in sich schlüssiges Bild zu schaffen.
Das Ergebnis kann sich mit Fug und Recht sehen lassen! Auf der Vorderseite sind die 14 Nothelfer mit dem Jesuskind dargestellt und sogar die jeweiligen Namen sind angeführt. Der Frankenrechen am unteren Bildrand darf natürlich – für unseren fränkischen Wallfahrtsort – nicht fehlen.
Auf der Rückseite des Wallfahrtsbildes dominiert zentral in der Mitte die Jakobuskirche. Ringsum reihen sich in liebevollen Details als eine Art Collage Wegmarken und christliche Objekte, die dem Jakobuspilger auf dem Weg durch Ebing begegnen. Hierbei darf natürlich ganz dezent das Ebinger Wappen auf dem unteren Rahmen nicht fehlen. Ebing liegt an einem Jakobusweg und wird so von vielen Pilgern auf dem Weg nach Santiago de Compostela besucht.
Alois Hartig mit der Vorderseite …
… und der Rückseite des Bildes.
Das Kreuz steht über allem
Oben auf dem Rahmen ist als Abschluss das eigentlich Wichtige der Wallfahrt, ein Kreuz angebracht. Der Maler hat dies auch in der Farbwahl Gold für Rahmen und Sockel des Kreuzes gewählt. Bei der Vorstellung des Wallfahrtsbildes demonstrierte Alois Hartig, dass man dieses Kreuz abnehmen kann. Dies hat unter anderem zwei Gründe. Der Erste: Im Sockel des Kreuzes ist nämlich eine Batterie für die Beleuchtung und eine Ein-/Ausschaltmöglichkeit untergebracht. Der zweite Grund – und dieser ist durchaus theologisch zu verstehen: Wenn man das Kreuz in die Hand nimmt und hoch hält, dann kann man durch das Kreuz den Himmel sehen. Das Kreuz auf dem Wallfahrtsbild ist nicht nur durchsichtig, sondern es kann auch bei Nacht strahlend leuchten. Hergestellt wurde es durch Einfräsen der Kontur in eine Acrylglasscheibe. Ein im Rahmen des Kreuzes eingearbeiteter LED-Streifen verleiht dem ganzen einen wunderbaren Beleuchtungseffekt. Das leuchtende Kreuz ist somit eine Orientierung für die Wallfahrer, um nicht vom rechten Weg abzukommen. Dieser theologische Aspekt wird technisch sehr gut im neuen Wallfahrtsbild umgesetzt.
Technische Details begeistern
Wie schon beim Detail Kreuz gesehen, hat das neue Wallfahrtsbild weitere Vorzüge: Der Bildrahmen besteht aus 60 mm Balsaholz, wobei die einzelnen Rahmenteile aus 30 mm starken Holzteilen in akribischer Feinarbeit als sich schwingende dreidimensionale Einzelteile zusammengefügt wurden. Die Bildplatte selbst aus 4 mm Flugzeugsperrholz gibt als verbindende Einheit dem Gesamten eine unglaubliche Kompatibilität mit einem kaum spürbaren Gewicht. Der Stab selbst ist ein Carbonrohr, welches mit dem Bild verschraubt ist, und zum Lagern und Transportieren sehr leicht abgenommen werden kann. Durch diese Materialien erreicht das neue Wallfahrtsbild ein Gesamtgewicht von 2,1 kg, das alte wog 5,6 kg. Selbst eine Lager- und Transportvitrine fertigte Alois Hartig für das neue Schmuckstück an, damit es darin allzeit geschützt aufbewahrt werden kann.
Im Freien: Bei einem Gottesdienst wurde das Bild …
… von Pfarrer Markus Schürrer auch gesegnet.
Den ganz großen Glanz erhielt das Wallfahrtsbild aber erst durch das Bemalen selbst. Hierfür konnte ein Maler aus der Forchheimer Gegend gewonnen werden, der das Gesamtkunstwerk auf beeindruckende Weise lebendig und farbenfroh gestaltete. Motive und Details wurden hier sehr gut aufeinander abgestimmt und jeder Ebinger Wallfahrer sagt sofort: „Das ist unser Wallfahrtsbild!“
Einen riesengroßen Applaus erhielt Alois Hartig am Ende der Vorstellung seines Wallfahrerbildes von den anwesenden Gläubigen. Mit diesem Wallfahrtsbild hat sich Ebing im 150-jährigen Jubiläumsjahr der Pfarrei selbst ein bleibendes Geschenk gemacht.
Eine kleine Gruppe von Ebingern wird mit diesem Geschenk trotz Corona am darauffolgenden Sonntag zum ersten Mal seinen Weg bei der Vierzehnheiligenwallfahrt finden.
Für die Ebinger Wallfahrer und Pilger bedeutet dieses neue Wallfahrtsbild auf jeden Fall eine große Identifikationsmöglichkeit und auch spirituelle Bereicherung für die kommenden Jahrzehnte.
Bernhard Hartig. Fotos: Wolfgang Merzbacher, Bernhard Hartig