Verleihung der Fluthilfemedaille anlässlich des Hilfeleistungseinsatzes im Ahrtal

Am 27.09.2023 eröffnete um 18:36 Uhr der feierliche Ehrungsabend in Hallstadt. Im Mittelpunkt stand die Verleihung der Fluthilfemedaille des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, die an jene Helfer vergeben wurde, die vom 15.08. bis zum 21.08.2021 während des Hilfeleistungseinsatzes im Ahrtal aktiv waren.

Kreisbrandrat Thomas Renner begrüßte die Anwesenden herzlich und drückte seine Freude darüber aus, dass so viele der Einladung gefolgt waren. Er betonte die Bedeutung der Medaille, die als Zeichen der Dankbarkeit des Bundeslandes Rheinland-Pfalz für den unermüdlichen Einsatz während der Flutkatastrophe ins Leben gerufen wurde.

Besonders gewürdigt wurden die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, die im Ahrtal im Einsatz waren. Erwähnenswert ist, dass von den damaligen 103 Einsatzkräften 97 an diesem besonderen Abend teilnahmen.

Eine besondere Erwähnung verdienten die geladenen Gäste, unter ihnen Landrat Johann Kalb, der Zweite Bürgermeister der Stadt Bamberg, Herr Jonas Glüsenkamp, und viele andere wichtige Persönlichkeiten aus dem Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes.

Zu Beginn des Abends gab Stadtbrandinspektor Ewald Pfänder einen detaillierten Einblick in den Einsatzablauf. Das verheerende Hochwasser, ausgelöst durch ein Starkregenereignis am 14./15. Juli 2021, erforderte rasches Handeln. Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (STMI) erhielt am 19. Juli ein Hilfeersuchen. Schon am 20. Juli wurden drei Kontingente zusammengestellt, und am 30. Juli wurde das erste Ölwehr-Kontingent entsandt. Unter dem Begriff “Ölwehr” versteht man alle Einsatzmaßnahmen zur Aufnahme und Trennung von Öl-Wasser-Gemischen. Nach einer Anfrage am 12. August an Stadt- und Landkreis Bamberg erfolgte der Marschbefehl durch die Regierung am 13. August.

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Die Erkundung der Lage war von zentraler Bedeutung. Daher brach ein Vorauskommando, bestehend aus dem damaligen Amtsleiter Andreas Sehrig, Kreisbrandmeister Thomas Feulner und dem Fahrer Herbert Stöcklein, am 14. August auf, um sich vor Ort einen Überblick zu verschaffen. Am 15. August folgte die Hauptabfahrt des Ölwehr-Kontingents unter der Kontingentführung bestehend aus Kontingentführer Stadtbrandinspektor Ewald Pfänder und seinem Stellvertreter Kreisbrandinspektor Stefan Düthorn.

SBI Pfänder unterstrich, wie entscheidend Flexibilität im Einsatz war. Ursprünglich war die Einsatzleitung in Sinzing stationiert, über 11 km von der Einsatzstelle entfernt. Doch aufgrund der Erkenntnisse des Vorauskommandos wurde sie rasch verlagert. In der Gemeinde Grafschaft fand das Kontingent in großen Zelten, aufgestellt vom THW auf einem Tennisplatz, eine provisorische Unterkunft.

Die Hauptaufgabe des Kontingents bestand in der Bewältigung, Heizöl aus aufgeschwemmten Tanks abzupumpen und der SEPCON Anlage des THWs in Sinzing zuzuführen. Für diese immense Aufgabe standen 24 Fahrzeuge im ständigen Einsatz, wovon die Feuerwehr Bamberg 9 Großfahrzeuge und 3 Kleinfahrzeuge bereitstellte, während der Landkreis 7 Großfahrzeuge und 5 Kleinfahrzeuge beisteuerte. Am Ende des Einsatzes standen 223 abgearbeitete Einsatzstellen mit einer Summe von 391.520 Liter abgepumpten Öl-Wassergemischs.

Der Abend fand seinen Höhepunkt schließlich in der Verleihung der Fluthilfemedaille. Ein eindrücklicher Rückblick in Form einer Bildergalerie über den einwöchigen Hilfeleistungseinsatz im Ahrtal wurde gezeigt, gefolgt von Grußworten des Landrates und des Bürgermeisters.

Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich KBR Renner bei allen Beteiligten, insbesondere beim Organisationsteam, der Feuerwehr Hallstadt, der Stadt Hallstadt und den Gästen.

Mit dem Leitspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ und „Stadt und Land – Hand in Hand“ wurde dieser denkwürdige Abend abgerundet.

Sebastian Pflaum, Kreisbrandmeister

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