MIT GROSSER BILDERGALERIE!
Über ein Jahr hat es gedauert – und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Am Sonntag weihten die Gundelsheimer ihre neue Ortsmitte und das sanierte und erweiterte Alte Rathaus ein. Bürgermeister Jonas Merzbacher zeigte sich begeistert über das nun in Gundelsheim geschaffene Zentrum. Die mit städtebaulichen Mitteln unterstützten Maßnahmen könnten auch ein Beispiel für weitere Gemeinden im Landkreis sein.
Im April 2011 begann die Sanierung des Alten Rathauses, einen Monat später der Straßenbau. Gerade die Anwohner und Geschäftsleute hatten sehr unter der Baustelle zu leiden. Jonas Merzbacher begann daher seine kurze Rede mit der Begrüßung der Bürger, die mitgeholfen und den Baulärm erduldet hatten. „Eine neue Ortsmitte kann man bauen, wichtig ist aber, dass ein solches Projekt auch für Begeisterung sorgt. Häuser, Straße und Platz müssen von den Bürgern angenommen werden“, sagte Merzbacher. Daher sei die Gemeinde bereit, die Straße auch für Feste zu sperren. Damit der sanierte Bereich auch als Platz funktioniert, wurde extra eine flache Gehsteigkante (so genannte Homburger Kante) angelegt. „Nur ein lebhafter Platz ist ein guter Platz“, so Merzbacher.
Blick aus dem Alten Rathaus in Richtung Markuskirche.
Staatssekretärin Melanie Huml sah die neue Dorfmitte als „Aufwertung für Gundelsheim“. Förderprogramme wie das Programm „Soziale Stadt“ seien darauf ausgerichtet, dass sich die Bürger mit einbringen. Durch die Schaffung eines Generationenbüros im Alten Rathaus sei Gundelsheim hier auf dem richtigen Weg, das Miteinander der Generationen werde groß geschrieben. „Daher haben Bund und Land in Gundelsheim auch gut 900.000 Euro investiert.“ Regierungspräsident Wilhelm Wenning freute sich, dass das Förderprogramm „Soziale Stadt“ nicht mehr nur München, Nürnberg und anderen großen Städten vorbehalten, sondern auch im ländlichen Raum angekommen sei.
Dauerregen als Segensspender
Landrat Dr. Günther Denzler sprach ebenfalls zu den Gästen und versammelten Bürgern. „Gundelsheim ist die Gemeinde im Landkreis, die nach dem Zweiten Weltkrieg am schnellsten gewachsen und daher heute kaum wiederzuerkennen ist. Mit den vollzogenen Baumaßnahmen ist Gundelsheim gut auf die Zukunft eingestellt.“ Zum Abschluss des Festaktes spendeten die Pfarrer Marianus Schramm und Jens Hans den kirchlichen Segen. „Wir sind nicht Schuld am heutigen Regen, wir hatten nur nicht genügend Weihwasser dabei – das kommt nun von oben“, sagte Pfarrer Schramm.
Jonas Merzbacher bei der Begrüßung der Bürger und Ehrengäste.
Städtebauförderung ermöglichte umfassendes Maßnahmenpaket
In der Tat spielte das Wetter nicht mit. Dennoch waren viele Besucher gekommen, um bei der offiziellen Eröffnung der neuen Dorfmitte und des sanierten Alten Rathauses dabei zu sein. Gut besucht war auch die Ausstellung des Gemeindearchivs, die Bilder der Baumaßnahmen und historische Aufnahmen von Gundelsheim von 1896 bis 2012 zeigte. Musikalisch begleitet wurde der Festtag vom Musikverein Gundelsheim, der Kindergarten St. Marien steuerte kleine Auftritte bei. Auch historische Führungen mit Zeitzeugen standen auf dem Programm.
Insgesamt wurden in Gundelsheim über zwei Millionen Euro investiert. Ein Großteil davon stammt aus Fördermitteln des Städtebaus, der Landkreis beteiligte sich aufgrund der Kreisstraße am Straßenbau. Am Leitenbach, der durch den Ort fließt, wurden zudem zahlreiche Sitzgelegenheiten geschaffen. Die Markuskirche erhielt eine steinerne Plattform und ist nun barrierefrei zugänglich. Die Gesamtkonzeption ist stimmig und könnte auch als Beispiel für andere Gemeinden dienen, die in den nächsten Jahren eine Sanierung des Ortskerns planen. Im nördlichen Landkreis sind dies insbesondere Breitengüßbach und Zapfendorf – beide Gemeinden sind geprägt von verkehrsintensiven Durchgangsstraßen, die durch Abstufungen in den kommenden Jahren zu Ortsstraßen werden könnten.
Johannes Michel
Viele Fotos von der offiziellen Einweihung der neuen Ortsmitte in Gundelsheim finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen der Galerie einfach auf ein beliebiges Foto klicken, zum Beenden der Anzeige genügt ein Klick auf das geöffnete Bild)…