Die Bamberger Klimaallianz mit dem Modellprojekt Regionalwerke weckt in diesem Jahr auch auf europäischer Ebene großes Interesse. Regionalwerke-Geschäftsführer Hubert Treml-Franz war Gastredner im Rahmen einer internationalen Konferenz der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung im polnischen Breslau.
Die Konferenz in Niederschlesien trug den Titel „European Rural Visions 2020. Krisen – Wandel – Chancen“ und zielte darauf ab, die mannigfaltigen Fragen, die Europas ländliche Regionen in Zukunft herausfordern, aus der Sicht von Experten und Betroffenen zu beleuchten und zu diskutieren. Dabei standen unter anderem die Schwerpunktthemen der Entwicklung ländlicher Gemeinwesen wie der demographische Wandel, die regionale Wertschöpfung und das Themenfeld Klimawandel/Energie im Zentrum.
In der Session „Ländliche Räume im Klimawandel“ stellte Treml-Franz den Beteiligten aus verschiedenen Teilen Europas die Idee der Regionalwerke Bamberg GmbH als wegweisendes Konzept im Sinne des Klimaschutzes, der Nutzung erneuerbarer Energien und einer wertstiftenden Kooperation zwischen Stadt und Land vor: Seiner Meinung nach ist die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land maßgeblich, um die Herausforderungen der Energiewende zu meistern. Die Regionalwerke Bamberg GmbH übernimmt als Projektentwickler und -umsetzer in dem Zusammenspiel eine bedeutende Rolle. Treml-Franz stellte vor Ort anhand des Modellprojektes Bürgerwindpark Heiligenstadt-Brunn auch die Beteiligungsstruktur der Regionalwerke vor.
Camille Gira, Staatssekretär im Luxemburgischen Ministerium für Nachhaltigkeit und Infrastruktur, Hubert Treml-Franz, Geschäftsführer der Regionalwerke Bamberg GmbH und Charles Konnen, stellvertretender Vorsitzenden der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung aus Luxemburg.
Am Rande der Konferenz bot sich ausreichend Gelegenheit für einen Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern wie mit Staatssekretär Camille Gira aus dem Luxemburgischen Ministerium für Nachhaltigkeit und Infrastruktur, Michael Pielke von der Europäischen Kommission in Brüssel und Charles Konnen, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung aus Luxemburg.
Das gemeinsame Ziel von Stadt und Landkreis Bamberg (Klimaallianz Bamberg 2008) ist die langfristige Reduzierung von CO2 und die Energieautarkie der Region bis zum Jahr 2035. Das Erreichen dieser Ziele ist nur über eine dezentrale Energieerzeugung und damit über die Beteiligung einer Vielzahl von Akteuren möglich. In Bamberg arbeiten Stadt und Landkreis bei der Energiewende daher eng zusammen. Denn nur gemeinsam ist die Herkulesaufgabe Energieautarkie zu meistern. Ohne die Nutzung dezentraler, regenerativer Energiequellen auf dem Land wird die Stadt mit ihren energieintensiven Industriestandorten die Energiewende sicherlich nicht schaffen.
Wichtige Akteure in der Frage der Erzeugung regenerativer Energien unter Nutzung der regionalen Wertschöpfung sind somit die Städte, Märkte und Gemeinden auf dem Land. Um diese Kommunen bei der Umsetzung ihrer Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien zu unterstützen, neutral zu beraten, mit ihnen Projektideen zu entwickeln und Umsetzungsstrategien zu erarbeiten, wurde im Dezember 2012 die Regionalwerke Bamberg GmbH gegründet.