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„125 Jahre. Ein Jubiläum, das man nicht nur feiern darf, sondern feiern muss.“ Heinrich Rudrof, Landtagsabgeordneter und Schirmherr der Feierlichkeiten zu „125 Jahre Krieger- und Soldatenkameradschaft Unterleiterbach“ verwehrte sich in seiner Festrede der These, die Mitglieder der Kriegervereine seien die „Ewiggestrigen“ – er sah die heutige Rolle der Vereine als „Mahner für Frieden und Freiheit“. Zuvor hatte Vorstand Armin Morgenroth am Ehrenmal an die vielen Toten der Kriege erinnert. Die Männer seien damals nicht als Helden in den Krieg gezogen.
Am 1. Januar 1887 wurde der „Krieger-, Veteranen- und Unterstützungsverein Unterleiterbach“ gegründet. Auch einen konkreten Zweck nennt das noch heute vorliegende Statut: „Jedem gebildeten, wackeren Kameraden Gelegenheit zu geben, sich im Kreise seiner Kampf- und Militärgenossen bewegen zu können, dem im Felde invalid gewordenen Krieger so viel als möglich Unterstützung zukommen zu lassen und bei eintretendem Todesfalle den Hinterbliebenen eine Unterstützung geben zu können.“ Das Vereinsleben blühte – bis zum Ersten Weltkrieg. 1919 hatte der Verein 55 Mitglieder und die Chronik berichtet von vielen kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen.
Nach der Gleichschaltung des Vereins im Kyffhäuserbund löste er sich auf, um 1954 zu neuem Leben erweckt zu werden. Ein Meilenstein der jüngeren Vereinsgeschichte war die Gründung einer Schießgruppe im Jahr 2000. 17 Schützen sind hier zurzeit aktiv – und kompensieren die fallenden Mitgliederzahlen. Wichtig ist dem Verein heute die Rolle in der Dorfgemeinschaft, zum Beispiel im Rahmen der Sebastianifeier, am Volkstrauertag oder auch gesellschaftspolitisch. „Kein Wort liest man von Feindschaften oder der Verherrlichung des Krieges, viel aber von Hilfsbereitschaft und Gemeinsinn“, steht, bezugnehmend auf die Vereinschronik, in der Festschrift zum 125. Geburtstag geschrieben.
Das Totengedenken am Ehrenmal an der Unterleiterbacher Kirche.
Totengedenken, Festreden und Ehrungen zum Jubiläum
Mit einem Bunten Abend und dem Auftritt der Corso-Band am 15. Juni hatten die Feierlichkeiten begonnen. Die eigentlichen Höhepunkte standen aber an den beiden Folgetagen an. Am Samstag zeigte sich Pfarrer Jürgen Tinkl beim Totengedenken am Ehrenmal betroffen über die Gefallenen, aber auch stolz und erfreut über einen Verein, in dem sich Menschen umeinander gesorgt hätten. „Heute ist es ihre Aufgabe, die Erfahrungen des Krieges weiterzugeben, insbesondere an Kinder und Jugendliche. Denn Krieg ist kein Spiel“, sagte Tinkl.
MdL Heinrich Rudrof zapfte erfolgreich an.
Im Festzelt begrüßte Vorstand Armin Morgenroth die Gäste aus Politik und Kirche und die Partnervereine aus Ebing, Oberleiterbach, Kirchschletten/Reuthlos/Oberoberndorf/Peusenhof, Bojendorf, Reundorf und Schönfeld. Gekommen war auch der Präsident der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung, Hans Schiener. Schirmherr Heinrich Rudrof würdigte den Beitrag des Vereins für den Ort im sozialen und kulturellen Bereich und lobte die „gelebte Kameradschaft“. Zapfendorfs Bürgermeister Josef Martin sagte: „Ziel der Kriegervereine muss heute sein, Kriege zu verhindern.“
Im Rahmen des Festkommers gab es auch zahlreiche Ehrungen für langjährige und verdiente Mitglieder. Treuekreuze in Gold erhielten Josef Helmreich, Albert Hennemann, Erhard Hümmer, Alois Schober, Michael Leicht und Nikolaus Krümmer. Das Ehrenkreuz in Gold bekam Heinz Wiemann. Für die Musik war am Samstagabend die Lädderbocher Blasmusik zuständig.
Die Geehrten versammelten sich zum Foto.
Festzug am Sonntag mit über 50 Gruppierungen
Am Sonntag zog die Krieger- und Soldatenkameradschaft zusammen mit 54 Vereinen aus anderen Gemeinden durch die Ortschaft Unterleiterbach. Der Festzug endete im Festzelt, wo die Obermaintaler Jugendkapelle für die musikalische Unterhaltung sorgte.
Die Ehrenmitglieder durften beim Festzug Kutsche fahren.
Panoramaaufnahme: Das prall gefüllte Festzelt nach dem Festzug am Sonntag
(zum Vergrößern anklicken).
Der aktuelle Vorstand mit dem Festausschuss.
Johannes Michel
Unser Video zeigt Ausschnitte von den Feierlichkeiten zu „125 Jahre Krieger- und Soldatenkameradschaft Unterleiterbach“ vom 16. und 17. Juni 2012. (Tipp: Wollen Sie das Video in HD-Qualität sehen? Dann klicken Sie im unteren Bereich des Videos einfach auf das Einstellungsrädchen und wählen dann 720p HD aus…).
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