Sichtlich Probleme hatte Dekan Christoph Uttenreuther, den Namen des neuen Zapfendorfer Pfarrers auszusprechen, den er am vergangenen Sonntag einführen durfte. Er heißt Kurian Chackupurackal und kommt, wie sein Vorgänger Pater Charles John Porimattathil, aus Indien. Gefeiert wurde in Zapfendorf mit einer Kirchenparade, einem Festgottesdienst und einer Agape im Pfarrheim, wo die Gemeindemitglieder den „Neuen“ auch persönlich kennen lernen konnten.
Dekan Christoph Uttenreuther, der vor dem eigentlichen Beginn des Festgottesdienstes die Ernennungsurkunde verlas und damit Kurian Chackupurackal offiziell als Pfarradministrator einsetze, stellte in seiner Ansprache die Frage, was Kirche überhaupt und welche Rolle einem neuen Pfarrer zugedacht sei. Kirche als Fürstentum mit klaren Hierarchien? Oder Kirche als modernes Wellness-Center mit Trost und Erbauung auf Knopfdruck? Nein, Kirche sei vielmehr Familie – alle sollen sich gegenseitig stützen, jeder soll nach seinen Fähigkeiten mitarbeiten. Selbstverständlich gebe es auch mal Ärger und Streit, die Gemeinschaft stehe aber darüber. „Auch Jesus wählte das Modell der Familie für seine Jüngergemeinschaft“, so Uttenreuther. Der Pfarrer sei daher heute nicht mehr der Patriarch, auch wenn vieles bei seiner solchen Amtseinführung noch daran erinnere.
Pfarrer Kurian Chackupurackal erhielt anschließend symbolisch die Schlüssel der Kirchengemeinde und wurde auch von den Kirchenverwaltungen sowie den Pfarrgemeinderäten aus Zapfendorf und Kirchschletten begrüßt. Uttenreuther geleitete ihn an seinen Platz im Altarraum, so dass er den Gottesdienst eröffnen konnte.
Pfarrer Kurian mit PGR-Vorsitzender Christine Enzi und Pastralreferent Bernhard Heuberger.
Herausstellen, was verbindet
Im Rahmen seiner Predigt ging Kurian Chackupurackal auch auf seinen eigenen Werdegang ein. Seit 2004 ist der bereits in Deutschland, zunächst als Kaplan, später als Pfarradministrator. Seine Wirkungsstätten waren dabei die Pfarreien Baiersdorf, Bad Staffelstein und Hollfeld. Seit dem Jahr 2010 betreute er als Pfarradministrator die Pfarreien Michelfeld und Gunzendorf. Priester ist der 50-Jährige seit 1992, zwölf Jahre lang wirkte er noch in seinem Heimatland Indien. Chackupurackal erzählte von seiner Familie, seinen Geschwistern, seiner Mutter und seinem bereits verstorbenen Vater. Er bat die Zapfendorfer Gläubigen um ihr Vertrauen, ihre Mitarbeit und ihr Gebet. „Mein Wunsch an Gott: Mut, Dinge hinzunehmen, aber sie auch zu ändern, wenn möglich.“
Auch von der evangelischen Gemeinde wurde Kurian Chackupurackal begrüßt – Pfarrer Kornelius Holmer hatte ein nicht näher definiertes persönliches Geschenk mitgebracht. „Es ist schön, dass die katholische Pfarrgemeinde wieder einen Pfarrer hat, bei uns dauert das manchmal schon ein Jahr“, sagte Holmer mit einem Augenzwinkern. Für ihn sei wichtig, zwischen den beiden Konfessionen weiterhin das herauszustellen, was verbinde. Und Matthias Schneiderbanger, der als Bürgermeister die Gemeinde vertrat, übergab Chackupurackal ein Handtuch sowie Gutscheine für das Schwimmbad Aquarena, die dieser erfreut entgegennahm. Sind wir also gespannt, ob uns demnächst ein „schwimmender Pfarrer“ im Aquarena begegnet …
Sehen wir uns bald im Schwimmbad?
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