In der Kinderkrippe St. Christophorus ist die Energiewende bereits Realität: Etwa 90 Prozent der Heizwärme werden gegenüber herkömmlichen Gebäuden eingespart – und das bei deutlich erhöhtem Komfort. Wie das funktioniert, kann am 7. und 8. November jeder selbst sehen und erleben. Der Markt Zapfendorf und das Architekturbüro Schmitt.Vogels Architekten aus Bamberg beteiligen sich an diesem Wochenende an den bundesweiten „Tagen des Passivhauses“.
Seit den ersten „Tagen des Passivhauses“ im Jahr 2004 haben bereits Zehntausende die Möglichkeit zu einem Besuch genutzt – in ganz Deutschland und auch international. Der Markt Zapfendorf beteiligt sich zum ersten Mal an der Aktion. „Mit niedrigstem Energieverbrauch gleichzeitig ein Höchstmaß an Behaglichkeit und Wohlfühlklima zu erreichen, fasziniert uns und gibt unserer Arbeit einen deutlichen Mehrwert“, sagt Architekt Arne Vogels zu seinen Erfahrungen mit dem Bau von Passivhäusern. Im direkten Gespräch lassen sich meist fast alle Fragen klären – und auch hartnäckige Vorurteile ausräumen.
Ein Passivhaus ist nicht nur ein aktiv geleisteter Beitrag zur Energiewende. Für Bauherren und Nutzer ist es auch wirtschaftlich hoch interessant. Zusätzliche Investitionen in der Bauphase sind durch die eingesparten Heizkosten meist nach einigen Jahren ausgeglichen – und die monatliche Abrechnung bleibt darüber hinaus extrem gering. Zu den laufenden Ersparnissen kommt ein spürbar erhöhter Wohnkomfort, mit optimaler Raumluft und behaglichen Temperaturen. Die Haustechnik ist flexibel und einfach zu bedienen – auch davon können sich Besucher vom 7. bis 8. November in Zapfendorf überzeugen.
Das Passivhaus von der Straße aus gesehen.
Heizanlage des Kindergartens wird mit genutzt
Das Passivhaus der Kinderkrippe St. Christophorus wurde im Jahr 2014 errichtet. Bauherr und Architekt wollten vor allem für die Kleinsten unter uns ein Gebäude schaffen, dass eine gleichmäßige Temperaturverteilung hat und gleichzeitig über die Reserven der vorhandenen Heizung des benachbarten Kindergartens mit versorgt werden kann. Und das alles in einer Bauzeit von etwas mehr als einem halben Jahr. Bei einer Nutzfläche von 380 Quadratmetern liegt der Heizwärmebedarf bei etwa 12 kWh/m², das entspricht Heizkosten von ca. 30 Euro pro Monat. „Wir haben uns dadurch nicht nur die Investitionskosten für eine eigene Heizanlage gespart, sondern auch noch die dauernden Kosten für eine zusätzliche Wartung“, sagt Alt-Bürgermeister Josef Martin zu der Entscheidung für das Passivhaus.
Am Freitag 7.11. von 18.00 bis 19.00 Uhr und Samstag 8.11. von 10:00 bis 11:00 Uhr sind die Türen des Effizienzhauses „Am Bergacker 41“ für Besucher geöffnet. Die „Tage des Passivhauses“ sind eine Aktion der Netzwerke IG Passivhaus Deutschland und iPHA (International Passive House Association), die vom Passivhaus Institut in Darmstadt ins Leben gerufen wurden. Eine Übersicht aller teilnehmenden Projekte bietet die Internet-Seite www.passivhausprojekte.de. Hier sind auch genaue Besichtigungstermine und Ansprechpartner sowie weitere Informationen zu den einzelnen Projekten zu finden.