Kinder der Grundschule Zapfendorf bewerteten im Rahmen der Aktion „Auf die Bremse, fertig, los!“ auch in diesem Jahr die Geschwindigkeiten von Autofahrern in der Herrngasse. Dabei gab es zahlreiche grüne Daumen nach oben zu sehen, aber auch rote Daumen nach unten – und verwunderte Blicke von so manchem Verkehrsteilnehmer.
Auf deutschen Straßen werden jährlich rund 30.000 Kinder zu Verkehrsopfern. Alle 17 Minuten verunglückt ein Kind im Straßenverkehr. Über die Jahre wird das zu einer riesigen Zahl von Leidtragenden – betroffene Eltern und das Umfeld noch nicht einmal mitgezählt. Die gGKVS (gemeinnützige Gesellschaft für Kriminalprävention und Verkehrssicherheit mbH) wollte dem nicht tatenlos zusehen und entwickelte deshalb in Kooperation mit Pädagogen eigene Schulwegsicherheitstage. Unter dem Titel „Auf die Bremse, fertig, los!“ werden diese Präventionsmaßnahmen in Schulen durchgeführt. In der Grundschule Zapfendorf war es in diesem Jahr zum zweiten Mal soweit.
Das Konzept der gGKVS sieht vor, Kindern der dritten Klassen den Zusammenhang von Geschwindigkeit und Bremsweg zu vermitteln, damit sie zum Beispiel nicht unbedacht die Straße überqueren. Ebenso aber sollen die Öffentlichkeit und die Autofahrer sensibilisiert werden, sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten zu halten und stets bremsbereit unterwegs zu sein.
Die Aktion startete in der Turnhalle der Schule mit einigen Übungen.
Wer bremst, gewinnt!
„Verkehrserziehung darf ruhig auch Spaß machen, denn umso besser lernen die Kids, worauf sie im Straßenverkehr achten müssen“, erklärt Ursula Auer, pädagogische Referentin für Präventionsarbeit der gGKVS. Anhand spielerischer Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen sowie verschiedener Hindernisläufe wurden deshalb zu Anfang in der Turnhalle der Schule wichtige Lerninhalte vermittelt und in Fragebögen aufgeschrieben – ohne dass der Spaßfaktor zu kurz kam. Besonderes Highlight für alle Schüler war die Bremsübung mit dem Rollbrett, bei dem sie schnell merken, dass man nur dann auf Aufforderung schnell zum Stehen kommt, wenn man langsam und umsichtig unterwegs ist.
Im Anschluss ging es hinaus in die Herrngasse. Mit einem bereitgestellten Messfahrzeug wurden dort die Geschwindigkeiten der vorbeifahrenden Autos ermittelt. Wer zu schnell unterwegs war, dem dürfen die Kinder die rote Karte mit dem Daumen nach unten zeigen. Ebenso wurden die Autofahrer mit einem grünen Daumen nach oben gelobt, wenn sie sich vorschriftsmäßig an das richtige Tempo hielten. Das machte den Kindern sichtlich Spaß. Doch auch den vorbeifahrenden Autofahrern wurde eindrücklich nahe gebracht, wie wichtig eine angepasste Geschwindigkeit ist.
An der Herrngasse, gegenüber vom Rathaus, sahen die Autofahrer entweder grüne …
„Wir müssen unseren Kindern nicht nur Geborgenheit, sondern auch Sicherheit geben. Gerade im Verkehr lauern allerlei Gefahren, auf die man Kinder vorbereiten und sie davor schützen muss. Mit ihrem Projekt an Grundschulen unterstützt uns die gGKVS dabei, unsere Schulwege sicherer zu machen“, erklärt Zapfendorfs Bürgermeister Volker Dittrich. Er steht damit nicht allein. Immer mehr Gemeinden und Schulen in Deutschland setzen auf die Schulwegsicherheitsaktionen der gGKVS. So wurde das Projekt seit 2013 bereits an über 35 verschiedenen Schulen in mehreren Bundesländern erfolgreich durchgeführt, wie jetzt in Zapfendorf, oft mit jährlicher Wiederholung (wir berichteten auch in 2015 über die Aktion).
Am Ende des Aktionstags erhielten die Kinder als Belohnung für ihren tatkräftigen Einsatz einen reflektierenden Sheriff-Stern für die Schultasche, der die Kinder auf ihrem Schulweg zusätzlich schützen soll.
Eine gelungene Aktion der Schule,
die in der Herrngasse öfters wiederholt werden sollte!
Vielleicht lassen sich auch die Kindergärten oder das Manus-Sozialzentrum mit einbinden.