Über vielfältige Themen hatte der Gemeinderat in Reckendorf in seiner jüngsten Sitzung zu beraten. Neben der Änderung von zwei Bebauungsplänen ging es erneut um die Klärschlamm-Entsorgung. Auch eine Zisterne zur Platzberegnung für den ASV wurde kontrovers diskutiert.
Autor: Adelheid Waschka
Chance Denkmal: Erinnern
Anlässlich des Tag des offenen Denkmals 2020 am 13. September 2020 unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern“ hat das „Haus der Kultur – ehemalige Synagoge“ in Reckendorf, Ahornweg 2, von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Die Genisa-Ausstellung erinnert an die einst dort lebende jüdische Gemeinde und beherbergt mit der „Jüdischen Kinderhose“ einen von 100 Heimatschätzen in Bayern.
Protokolle öffentlich, Mitteilungsblatt bald kostenfrei?
In der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause stand die Teilnahme an der Aktion „Essbare Stadt“ zur Diskussion, wie sie die Stadt Baunach derzeit bewirbt. Außerdem ging es um Engstellen in der Bahnhofstraße, die Frage, ob Protokolle öffentlich gemacht werden sollen und um ein mögliches kostenfreies Mitteilungsblatt für alle Haushalte.
Eine Einbeziehungssatzung – und Chancen für „essbares Gerach“?
Weitestgehend gute Nachrichten hatte Bürgermeister Sascha Günther in seinen Kurznachrichten seit der letzten Gemeinderatssitzung notiert: So war das „abgespeckte“ Kirchweihprogramm zufriedenstellend angenommen worden, ließ die Schaustellerfamilie Fischer dem Gemeinderat mit ihrem Dank übermitteln. Sie hatte neben der Süßigkeiten- und Losbude auch ein Karussell auf dem Parkplatz der Laimbachtalhalle aufstellen dürfen.
Gemeinschaftsprojekt trotzt Corona
„Wir hatten das Saatgut rechtzeitig angekauft, so dass es vor dem Corona-Lock-Down eingebracht werden konnte“, erklärte Dr. Katrin Gruß von der Reckendorfer Umweltgruppe mit strahlendem Blick auf die jetzt reichhaltigen Erträge in den Beeten. Das Areal im Rathausgarten sei bis vor einigen Jahren von einer älteren Dame bearbeitet worden, fügte Harald Schneider, gleichfalls Mitglied des Initiatoren-Teams „Gemeinschaftsgarten“, hinzu: „Dann lag es brach …“ – Lange blieb es ungenutzt, solange bis die Reckendorfer Umweltfreunde auf das Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unter dem Motto „Demokratie leben!“ aufmerksam wurden.
Juden aus Reckendorf – „The Reckendorfer“: Projekt im Gemeinderat vorgestellt
Im Fokus der letzten Gemeinderatssitzung in Reckendorf stand die Frage nach einer Beteiligung der Gemeinde am Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, welches nächstes Jahr – 2021 – im ganzen Bundesgebiet gefeiert werden soll. Anlässlich dieses Gedenkens, das auf einer schriftlichen Quelle aus dem Jahr 321 n. Chr. in Köln beruht, hat sich dort ein Verein „321“ gegründet, der alle Veranstaltungen und Projekte koordinieren soll.
Im Jahr 2022 soll es am Dorfplatz losgehen
Voll besetzt waren die Zuhörerstühle bei der Gemeinderatssitzung in der Geracher Laimbachtalhalle, stand doch wieder einmal die Dorferneuerung mit Bericht über den aktuellen Sachstand auf der Agenda. Bürgermeister Sascha Günther informierte von den Ergebnissen eines Ortstermins am 18. Juni 2020 mit dem zuständigen Sachbearbeiter des Amtes für Ländliche Entwicklung, sodann Ingenieur Wolfgang Müller (Planungsbüro IWM, Gochsheim) und Manfred Ellner für die Teilnehmergemeinschaft.
Klärschlamm, Ferienprogramm und das „Judenhaus“
Nach wie vor ist unklar, wie es mit dem so genannten Judenhaus in der Bahnhofstraße 4 in Reckendorf weitergeht. Es stellt sich die Frage: Ist es ein Denkmal – oder kann es weg? Der Gemeinderat diskutierte. In unserem Artikel nimmt auch Franz Kuhn aus Reckendorf Stellung zum Thema. Und natürlich gab es auch noch andere Themen im Gemeinderat.
Eine teure Verrohrung …
„Das ist doch eine schöne Aussichtsplattform,“ hörte man aus Gesprächen der zum Ortstermin geladenen Gemeinderäte heraus, bevor Bürgermeister Sascha Günther die Gemeinderatssitzung an der Baustelle „Feuerwehrhaus“ eröffnete. Doch gerade in diesem, an den Baugrund angeböschten Plateau bestand das Ärgernis, weswegen man sich im Süden von Gerach auf der Anhöhe am Reckendorfer Weg eingefunden hatte.
„Planungs- und Umsetzungsausschuss“ für mehr Effizienz?
„Die Sitzordnung sei nur vorübergehend“, beruhigte Bürgermeister Manfred Deinlein (SPD) seinen Gemeinderat zu Beginn der konstituierenden Sitzung, als im „Haus der Kultur – ehemalige Synagoge“ – anders als früher – die Namenschilder der CSU-Fraktion (7) zu seiner Rechten und die der Werktätigen Bürger/Freie Wähler (4) zu seiner Linken angeordnet waren; die drei SPD-Gemeinderäte wurden hingegen mittig links platziert. Nach dieser Äußerung eröffnete das Gemeindeoberhaupt die Versammlung und dankte den Wählern für ihr Vertrauen, dass sie dem neuen Gemeindegremium entgegengebracht haben.
Kleineres Gremium, zwei neue Bürgermeister
Im „weiten Rund“ der Geracher Laimbachtalhalle eröffnete der neu gewählte Bürgermeister Sascha Günther (CSU) seine erste Gemeinderatssitzung. Zunächst bedankte er sich in seiner Begrüßung bei den ausgeschiedenen Gemeinderäten und beim alten Bürgermeister Ellner (SPD) für den langjährigen Einsatz in der Gemeinde. Er freue sich jetzt auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Gemeinderat und der Verwaltungsgemeinschaft in Baunach.
Reckendorf: Haushalt und Abschiede
In Reckendorf wurden die ausscheidenden Gemeinderäte verabschiedet. Aber die Sitzung bot noch viel mehr – Lob und Applaus erhielt Kämmerin Doris Müller vom Gemeinderat Reckendorf dafür, dass sie bis zum Ende der Legislaturperiode 2014/20 fünf Haushalte innerhalb der VG Baunach zusammen- und vorstellen konnte. Für Reckendorf selbst weist der Vermögenshaushalt im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 200.000 Euro auf, umfasst somit 2.615.000 Euro.
Sechs Gemeinderäte und der Bürgermeister wurden verabschiedet
Dumpf verhalte die Stimme von Erstem Bürgermeister Gerhard Ellner, als er Corona-bedingt in der großen Laimbachtalhalle seine letzte Sitzung in dieser Funktion eröffnete. Gedämpft war aber auch die Stimmung der zwölf anwesenden Gemeinderäte, von denen sechs Mitglieder aus ihrem Amt ausscheiden mussten.
Bauprojekte: Gerachs Schulden wachsen massiv
„Bei dem Rekordhaushalt für 2020 handelt es sich um 6.666.000 Euro, eine Schnapszahl“, so begann Doris Müller, Kämmerin der VG Baunach, ihren Vorbericht zur aktuellen Haushaltplanung. Den Gesichtern der Gemeinderäte war jedoch anzusehen, dass die Lage noch nie so ernst war. Und auf die Nachfrage von Ralf Gröger (UWG), ob der im Bedarfsfall für dieses Haushaltsjahr vorgesehene Kassenkredit in Höhe von 275.000 Euro ausreichen werde, meinte die Finanzexpertin, dass das Darlehen dringend gebraucht werde: „Die Gemeinde ist zahlungsunfähig“!