Einen sensationellen Auswärtserfolg konnte die Villmeter-Truppe am Samstagabend in Nürnberg feiern. Mit einem 80:73 Sieg vor 1.150 Zuschauern, darunter auch knapp 100 begeisterte Fans der Young Pikes, konnte man sich so auf den 8. Tabellenplatz vorarbeiten und hätte im Moment den letzten Playoff-Platz inne. Bei noch drei anstehenden Heimspielen in den letzten fünf Begegnungen kann man nun realistisch von der Teilnahme an der Meisterschaftsrunde träumen. Eine Tatsache, die dem jüngsten Team der Liga vor der Saison sicherlich keiner zugetraut hätte.
Young Pikes gewinnen unerwartet beim Basketballfest in Nürnberg
Gerade auch aufgrund der vielen Verletzungsprobleme, mit denen das Trainergespann Fabian Villmeter und Mark Völkl in letzter Zeit zu kämpfen hatte, war ein Sieg in Nürnberg eine Überraschung: So fehlten auch gegen die Mittelfranken mit Aleksej Nikolic, Andi Obst, Daniel Keppeler und Moritz Sanders vier Spieler. Obst und Nikolic standen zwar bereits wieder im Kader, ein Einsatz war aber in diesem Spiel noch nicht vorgesehen. Es darf aber damit gerechnet werden, dass sie im nächsten enorm wichtigen Heimspiel, am kommenden Sonntag gegen Leverkusen (17:30 Uhr), wieder zum Einsatz kommen können.
Im Spiel gegen rent4office Nürnberg entwickelte sich von Beginn an eine sehr hochklassige Partie, die über das ganze Spiel spannend blieb. Nürnberg erwischte den etwas besseren Start und konnte so das erste Viertel knapp mit 17:13 für sich entscheiden. Bereits hier war deutlich, dass für jeden Korberfolg hart gearbeitet werden musste, die jungen Baunacher aber den Kampf annahmen. Angetrieben von ihren vielen Auswärtsfans gelang ihnen zu Beginn des zweiten Abschnitts ein 13:1-Lauf und so konnten sie sich auf 26:20 absetzen. Vor allem Johannes Thiemann und Dino Dizdarevic waren hierfür verantwortlich. Jetzt konterten die Gastgeber aber ihrerseits mit einem Lauf und sie übernahmen wieder das Kommando. Bis zum 31:26 war der Rückstand für die Baunacher in der 16. Minute angewachsen. Doch ausgerechnet Arnoldas Kulboka und Leon Kratzer, zwei der jüngsten im Team, waren es, die die Grün-Weißen wieder heranführten und so konnte man sogar mit einer 40:37 Führung in die verdiente Halbzeitpause gehen.
Im dritten Viertel wog das Spiel lange hin und her und kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Mit einem 8:0-Lauf am Ende zog Nürnberg aber etwas davon und Sekunden vor dem Ende waren sie auf 60:55 enteilt. Tibor Taraš schaltete aber schnell und so konnte man die Unachtsamkeit der Nürnberger mit dem Ablaufen der Uhr noch zu zwei Punkten durch Johannes Thiemann nutzen, eine Tatsache, die dem Nürnberger Trainer Ralf Junge die Sorgenfalten auf die Stirn trieb.
Bis zur 35. Spielminute konnten die Gastgeber beständig eine 5 Punkte Führung verwalten, ehe sich der treffsichere Arnoldas Kulboka ein Herz fasste und zwei Dreier in Folge einnetzte. Nach einem weiteren Korberfolg plus Bonusfreiwurf von Johannes Thiemann lag man plötzlich mit 76:72 in Führung und die Sensation schien im Bereich des Möglichen. Die vielen mitgereisten Fans dominierten zu diesem Zeitpunkt längst die tolle Stimmung in der Halle und stimmten bereits die ersten Siegesgesänge an. Die Abwehr stand nun felsenfest und Nürnberg konnte keinen Feldkorb mehr erzielen. Tibor Taraš und der Kapitän Johannes Thiemann höchstpersönlich waren es dann, die den unerwarteten Auswärtssieg mit verwandelten Freiwürfen unter Dach und Fach brachten. Coach Villmeter war nach dem nervenaufreibenden Spiel noch beindruckt: „Wahnsinn, das war ein hochattraktives Spiel für alle, die es gesehen haben. Wir Trainer hatten viel zu tun und mussten oft Einfluss nehmen. Ich muss meiner Mannschaft nach diesem intensiven Spiel ein riesen Kompliment machen, wie sie im Lauf der Saison gewachsen ist. Vor zwei Monaten hätten wir so ein Auswärtsspiel wahrscheinlich noch verloren, jetzt haben wir das mental gut auf der Reihe. Ehrlich gesagt hatten wir uns heute nur eine kleine Chance ausgerechnet, aber die Jungs haben sich diesen Sieg mit einer kämpferischen und disziplinierten Leistung hoch verdient.“ Nürnberg Coach Ralph Junge war ebenfalls von dem Basketballfest in der Halle angetan: „Mir macht es auch immer großen Spaß, so eine talentierte und leidenschaftliche spielende junge Mannschaft wie Baunach zu sehen. Das Spiel haben wir heute an der Dreierlinie und beim Rebound verloren, das hat Baunach einfach besser gemacht.“
2. Bundesliga ProA
rent4office Nürnberg – Baunach Young Pikes 73:80
rent4office Nürnberg: Oppland 13, Talley 10, Theus 9, Fleischmann 9, Marin 8, Green 6, Oehle 5 , Bright 4, Tucker 4, Land 3, Schröder 2.
Baunach Young Pikes: Thiemann 22 Punkte/7 Rebounds (1 Dreier), Kulboka 21 (5), Kratzer 13/10 Rebounds, Taraš 9 (1), Schmidt 7 (1), Dizdarevic 6 (1), Dumars 2, Fichtner, Müller.
Zuschauer: 1150
Am Ende wurde es deutlich
Der TSV Tröster Breitengüßbach hält in Leitershofen über lange Strecken gut mit und muss sich am Ende mit 97:80 geschlagen geben.
Ohne Ivan Djerman, Michi Lachmann, Sasa Gligorovic und Chris Dippold reisten die Regionalliga-Basketballer des TSV Tröster nach Schwaben. Das Trainergespann Fuchs und Laub startete zu Beginn der Partie mit Dinkel, Jörg Dippold, Lorber, Heberlein und Wagner. Der Start gehörte aber ganz klar den Hausherren, die nach knapp drei Minuten gleich mit 9:0 in Führung lagen. Erst dann kamen die Oberfranken besser ins Spiel. Doch das, was die Hausherren im ersten Viertel ablieferten, war unfassbar. Sie trafen allein in den ersten zehn Spielminuten sieben Dreier, darunter sehr gut verteidigte, und konnten sich dadurch einen deutlichen Vorsprung erspielen. Die dezimierten Güßbacher bewiesen aber Moral und kämpften sich durch Aktionen am Brett von Wagner, Heberlein und Jörg Dippold, sowie einem Dreier von Dirk Dippold bis auf 28:15 heran.
Das zweite Viertel begann, wie das erste endete. Sechs schnelle Punkte der Oberfranken am Brett sorgten dafür, dass der Rückstand nur noch im einstelligen Bereich war. Dirk Dippold und Heberlein konnten in den Folgezeit zwei Mal erfolgreich von der Dreierlinie einnetzen und der TSV war wieder zurück im Spiel. Nun war es wieder ein offenes Match und die kämpfenden Güßbacher wurden oftmals bei ihrem Zug zum Korb gefoult, sodass man etliche Freiwürfe bekam und diese auch versenkte. Zur Halbzeit stand es 47:42 für die Hausherren.
Wer dachte, dass sich Leitershofen im dritten Viertel spielentscheidend absetzen konnte, der sah sich getäuscht. Die Tröster-Truppe fand oftmals den Weg zum Korb und Wagner sowie Jörg Dippold konnten leichte Punkte erzielen. Auf der anderen Seite waren es der überragende Harris und Veney, die mehrmals den Ball im Güßbacher Korb versenken konnten. Einen zwischenzeitlichen Zehn-Punkte-Rückstand konterte Dirk Dippold per Dreier und Jonas Klaus mit einem vier Punkten am Brett. Ein weiterer Dreier von Güßbachs Nummer 6 sorgte für ein 65:61 aus Sicht der Gastgeber (28.) Doch ein viertelübergreifender 9:0 Lauf brachte die Vorentscheidung zugunsten der Augsburger. Den ersatzgeschwächten Oberfranken gelang es in der Folgezeit nicht mehr den Rückstand unter die Zehn-Punkte-Marke zu drücken. Man konnte zwar noch etliche Male erfolgreich abschließen, doch Richter, Hadzovic und der überragende Harris (24 Punkte/5 Dreier) hatten immer eine Antwort parat. Schlussendlich ging den Gästen etwas die Puste aus und das Endergebnis 97:80 fiel den ein oder anderen Punkt zu hoch aus.
Breitengüßbach: Dirk Dippold (18/5Dreier), J. Dippold (16), Heberlein (12/2), Wagner (12), Klaus (8), Lorber (7), Wimmer (7/1), T. Dippold, Dinkel, Lorber