MIT GROSSER BILDERGALERIE!
38 Jahre haben sie gewartet, fünf Jahre selbst daran gebaut: Am 4. Mai 2013, passend zum Florianstag, feierte die Freiwillige Feuerwehr Priegendorf die Einweihung ihres Feuerwehrgerätehauses. Zu Kirchenparade, Festakt und Segnung kamen die umliegenden Feuerwehren, nicht nur, um sich ein Bild von dem neuen Heim zu machen, sondern auch, weil zum ersten Mal alle langjährig aktiven Feuerwehrler der Verwaltungsgemeinschaft Baunach gemeinsam geehrt wurden.
Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand selbstverständlich das unermüdliche Arbeiten der freiwilligen Helferinnen und Helfer beim Bau des Hauses. Ständiges Bohren des ehemaligen und langjährigen Kommandanten der Feuerwehr Priegendorf Wernfred Scharting bei den politischen Entscheidungsträgern und die ungeheuren Eigenleistungen der Feuerwehrmitglieder und der Priegendorfer selbst, machten das schon lange notwendige Gebäude erst möglich. Wie Bürgermeister Ekkehard Hojer betonte, sei die Verbesserung der Räumlichkeiten alles andere als Luxus. Das sah auch der Stadtrat von Baunach im Januar 2008, als Architekt Gerhard Schlereth die ersten Pläne vorstellte. Ein guter Standort war bereits gefunden, das Grundstück von der Stadt Baunach erworben und nach Genehmigung des Amt für Denkmalschutzes konnte das baufällige Haus bereits am 15. März 2008 abgerissen und mit dem Rohbau am 25. April 2009 begonnen werden. Die Bedingung des Stadtrates, dass die Feuerwehr Priegendorf das Gebäude in Eigenleistung baue, forderte von allen ein kräftiges Anpacken. Hier konnte sich beweisen, dass in Priegendorf Gemeinschaft gepflegt und gelebt wird. Das Richtfest wurde bereits am 1. August 2009 gefeiert. Dann hieß es erst einmal Stillstand bis 2011, da das Dorfgemeinschaftshaus aus Gründen der Fördermittelvergabe für die Ortssanierung, ebenfalls in Eigenleistung, von den Priegendorfern saniert werden musste. Bei rund 300 Einwohnern wird da jede helfende Hand gebraucht und für die Feuerwehr ist das Ehrensache.
Der Bau begann mit dem Abriss im März 2008 (Foto: Alexander Eck)
Nach der Zwangspause am eigenen Bau ging es dann erst richtig los und bis zuletzt wurde gewerkelt, gemauert, gefliest und am 24. April noch die Außenwände mit Farbe versehen. Das Schwierigste für die ehrenamtlichen Handwerker war, dass es in dem gesamten Haus keine gerade Ecke gibt, ein Markenzeichen des Architekten, wie Bürgermeister Ekkehard Hojer schmunzelnd ergänzt. Lediglich für die Dachkonstruktion wurde eine Firma beauftragt, alles andere wurde von den Männer und Frauen der Priegendorfer Wehr und vielen fleißigen Helfern hochgezogen.
Den Traum von den eigenen Wänden hat sich die Priegendorfer Wehr nach 38 Jahren erfüllen können. (Foto: Alexander Eck)
Die energieneutrale Konzeption des Gebäudes und die angenehm offene Atmosphäre des Schulungsraums laden zum Lernen und zum Feiern ein.
Das Feuerwehrhaus in Zahlen
Ekkehard Hojer sprach von bisherigen Baukosten von 183.000 Euro, darunter ein Zuschuss von 40.000 Euro aus FAG-Fördermittel, da die Halle für die Unterbringungen des alten Baunacher LF8 ausgelegt wurde, das die Feuerwehr Priegendorf von der Gemeinde zur Vorhaltung bekommen hat. Insgesamt wurden 5.350 Arbeitsstunden und 225 Maschinenstunden in Eigenleistung erbracht. Hierfür unentbehrlich war laut Vorsitzendem Matthias Eck die „Rentner-Gang“, die unermüdlich am Schaffen für das neue Heim war. Er bedankte sich ebenso bei seiner gesamten Mannschaft, allen Helfern aus der Einwohnerschaft, dem Architekten, den Spendern und der Stadtverwaltung für die Bereitstellung der Mittel.
Ein kleines Dankeschön überreichte Vorsitzender Matthias Eck (links) den Helfern mit den meisten Arbeitsstunden:
(zweiter v. l.) Jürgen Pickel, Erwin Eck, Mike Streng und Nils Häfner.
Den Anlass nutzte Bürgermeister Ekkehard Hojer (r.), um die ehemaligen Kommandanten (v.l.) Christian Eck und Wernfred Scharting mit Dank und Ehren aus ihrem Amt zu verabschieden und die neuen Kommandanten Jürgen Dremel und Alexander Eck offiziell zu bestätigen.
Nach der Segnung der Feuerwehrgerätehauses durch Dekan Stefan Gessner ehrten stellvertretender Landrat Georg Bogensperger, Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann und Bürgermeister Ekkehard Hojer anwesende Feuerwehrmänner aus der gesamten Verwaltungsgemeinschaft Baunach für ihre langjährige aktive Dienstzeit.
Für 40 Jahre: Wolfgang Schlereth (FF Priegendorf) und Bernhard Zillig (FF Daschendorf)
Für 25 Jahre: Michael Böhnlein, Werner Häfner, Alexander Eck, Hubert Karl, Matthias Eck und nachträglich Günther Morgenroth sowie Harald Höfer (FF Priegendorf); Jürgen Pitter (FF Reckenneusig), Thomas Distler, Norbert Fröhlich, Dieter Schug, Siegbert Weinkauf (FF Dorgendorf)
„Die Ehrung für langjährigen aktiven Dienst ist nur eine kleine Anerkennung beinhaltet aber ein außerordentliches Maß an Hochachtung.“
Im Anschluss ging es zur Feier des Tages zum gemütlichen Teil über. Im Zelt spielten die Sendelbachtaler Musikanten, im Schulungsraum wurden Bilder von den verschiedenen Bauphasen gezeigt. Am Sonntag folgten Weißwurstfrühschoppen und Mittagstisch für alle Gäste.
Text und Fotos Lena Thiem; Neues Feuerwehrheim Gebäude, Ruine und LF8 Alexander Eck
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