Mit bunten Kostümen, bemalten Gesichtern und einem dreifachen Buna-hu eröffnete der Faschingsclub Narretei ganz offiziell seine fünfte Jahreszeit. Dabei konnte gleich doppelt gefeiert werden, denn der Baunacher Narrenclub wurde obendrein 20 Jahre alt. Neben den Ehrungen der Jubilare und beeindruckenden Gardetänzen hielt der Abend, vor allem für die kleinsten Jecken, eine zauberhafte Überraschung bereit.
Pünktlich um 19.11 Uhr begrüßte die Vorsitzende des Baunacher Faschingsclubs, Christine Schug, die zahlreich erschienenen Gäste und Mitglieder des Vereins im Bürgerhaus Lechner Bräu. Ganz besonders freue sie sich über den Besuch des Altbürgermeisters Georg Wild und dessen Gattin, aber natürlich sei auch der aktuelle Bürgermeister, Ekkehard Hojer, herzlich willkommen. Schließlich müsse dieser traditionellerweise den Schlüssel der Stadt an das Prinzenpaar übergeben und somit eine zeitlich begrenzte Übernahme des Narrenrechts gestatten, erinnerte Schug. Denn erst mit dieser symbolischen Geste ist die Narrenzeit auch offiziell eröffnet.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Clubs dankte Schug zunächst jedoch den Mitgliedern des Vereins. Ganz oben auf ihrer Liste standen dabei die Trainerinnen der Garden, deren Arbeit viel Fleiß und Ideenreichtum beinhalte und gar nicht genug Lob finden könne. Außerdem wurden einige der anwesenden Gründungsmitglieder des Faschingsvereins geehrt und mit kleineren Präsenten bedacht. Darunter waren die seit 20 Jahren im Amt befindliche Schriftführerin, Dagmar Roppelt, und deren Mann Klaus. Auch dem langjährigen Engagement von Sonja Reichert und Gabriele Bäuerlein galt Schugs Dank im Besonderen. Schug selbst erhielt zudem für ihre 20-jährige Vorstandsmitgliedschaft eine Orchidee.
Für Christine Schug, die Vorsitzende der Narretei, gab es ebenfalls ein kleines Dankeschön für ihr langjähriges Engagement.
Es wurde natürlich auch getanzt
Nach den Dankeshymnen kamen die Minis als erste Garde auf die Bühne. Eine im aquamarinen Stil gehaltene Darbietung der bis zu achtjährigen Mädchen, die bereits erste turnerische Elemente enthielt, amüsierte hierbei das Publikum und bot einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte. So zeigte die Mädchengarde im Anschluss – passenderweise zu Beethovens neunter Symphonie – wieviel Freude das Gardetanzen machen kann: Mit synchronen Beinschlägen und akrobatischen Figuren überzeugten die im Schnitt zehn Jahre alten Mädchen die Zuschauer und bekamen dafür tosenden Applaus. In der Folge präsentierte die Jugendgarde ausgereifte Tanzschritte, die die Mädchen mit ihren Trainerinnen Melissa Thomas und Schugs Tochter Luisa einstudiert hatten. Letztere sollten im Laufe des Abends selber noch zeigen, wie ausgefeilt das Gardetanzen sein kann.
Vorher gab es jedoch eine Überraschung zu bestaunen. Der Zauberer Klausini zog vor allem die kleinsten Jecken mit Zaubertricks und Illusionen in seinen Bann, was auch eine unpassende Interruption nicht verhindern konnte. Geschickte Seil-, Tuch- oder Ringtricks umfasste das Repertoire des Illusionisten, das ebenso das erwachsene Publikum überzeugte. Mit seiner Zauberei erheiterte Klausini jedoch nicht nur die anwesenden Gäste, sondern macht sich gleichermaßen für internationale Menschenrechte stark. Denn die Gage des Benefiz-Zauberers geht zu 100 Prozent an die Nichtregierungsorganisation amnesty international und kommt somit ausschließlich einem guten Zweck zu – ein kreatives Engagement, das seinesgleichen sucht.
Zauberer Klausini begeisterte vor allem die Kleinen.
Bürgermeister Ekkehard Hojer (links) mit dem neuen Prinzenpaar.
Im Anschluss an die Zaubershow erfolgte dann die Schlüsselübergabe des Ersten Bürgermeisters Hojer an das Prinzenpaar Elke I. und Wolfgang II. Mit der Regentschaftsabgabe einhergehend, wünschte Hojer zudem der Narretei viel Glück für die Zukunft, die ihm angesichts der zahlreichen Mitglieder und der überzeugenden Darbietungen des Nachwuchses allerdings keine Sorgen bereite, wie er gestand. Daraufhin konnte sich Hojer dann noch zusammen mit den anderen Gästen auf die beiden letzten Garden, die Tanz- und die Prinzengarde, freuen. Trotz einer erkrankten Tänzerin zeigte die von der letztjährigen Prinzessin Bettina Rahmer trainierte Tanzgarde eine abwechslungsreiche Show, die lediglich von der Prinzengarde selbst übertroffen werden konnte. Beide Auftritte enthielten sowohl akrobatische Hebefiguren als auch sehr synchrone Tanzchoreografien und versetzten das Publikum in Stauen. Schug, die nach der Darbietung der Prinzengarde das Wort ergriff, dankte den Stars des Abends. Dabei hob sie ganz besonders den Einsatz und Fleiß hervor, den die Mädchen der Prinzengarde neben ihren Jobs im Training aufbringen, um das Publikum immer wieder aufs Neue zu faszinieren. Das mache sie sehr stolz.
Abschließend gestand Schug jedoch, dass sie sich um die Zukunft der Narretei sorge: „Wenn man sein ganzes Herzblut seit 20 Jahren in diesen Verein steckt, will man, dass es immer weiter geht und es wird immer schwieriger, Leute zu finden, die genauso denken“, kommentierte die Vorsitzende, die selbst lange Jahre in den Garden getanzt hat. Sie hoffe auf das Engagement ihrer drei Töchter, die sich derzeit bereits stark in den Garden einbrächten. Mit einem dreifachen Buna-hu beschloss Schug dann die Eröffnungsfeier, die jedoch noch einige weitere Stunden im Bürgerhaus „Lechner Bräu“ andauerte. Und auch wenn die Lichter dort irgendwann erloschen, so fängt sie doch erst an, die Narrenzeit.
Text: Andreas Scheuerer, Bilder und Video: Johannes Michel
Ein paar Ausschnitte der Auftritte der Garden sowie das neue Prinzenpaar sehen Sie auch in unserem Video (Tipp: Wollen Sie das Video in HD-Qualität sehen? Dann klicken Sie im unteren Bereich des Videos einfach auf das Einstellungsrädchen und wählen dann 720p HD aus…).
Viele Eindrücke von der Faschingseröffnung finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).