An der Grund- und Mittelschule in Baunach steht seit diesem Schuljahr auch Säen, Pflanzen und Jäten mit auf dem Stundenplan. Die Schule beteiligt sich mit Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Jahrgangsstufe an dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie.
Zu einer kleinen Informationsveranstaltung mit Besichtigung hatte die Schule daher alle Helfer und Sponsoren in dieser Woche eingeladen.
Die Unterstützung für das Projekt war von Beginn an groß
Die Acker-Zeit von April bis Oktober ist das Herzstück des Bildungsprogramms, das von der AOK gefördert wird. „Mit dem Programm will die AOK Schülerinnen und Schülern nahebringen, wie man Gemüse anbaut, pflegt und erntet und so deren Ernährungskompetenz stärken“, sagt Doris Spoddig, Ernährungsexpertin von der AOK in Bamberg. Dafür bewirtschaften derzeit 15 Schulkinder ihr eigenes, neu angelegtes Feld und drei Hochbeete im Pausenhof. Von April bis in den Herbst hinein, bauen die Schülerinnen und Schüler bis zu 30 verschiedene Gemüsearten an. Dabei steht Ihnen auch der ortsansässige Gärtner Sebastian Roppelt stets mit Rat und Tat zur Seite. Durch die Mithilfe der Firma Hegenwald aus Baunach wurde vor dem Bepflanzen auf das Feld fruchtbarer Mutterboden aufgebracht. „Mindestens einmal in der Woche hegen und pflegen die Kinder ihr Gemüse und lernen dabei viel über frische naturbelassene Nahrungsmittel und gesunde Ernährung“, freut sich Rudolf Hennemann, Rektor der Grund- und Mittelschule Baunach.
Wissenslücken zur nachhaltigen Ernährung schließen
Laut der aktuellen AOK-Familienstudie schätzen 79 Prozent der Eltern den Einfluss der Ernährung auf Klima und Umwelt als bedeutsam ein. Dies wirkt sich allerdings nicht unmittelbar positiv auf das Essverhalten im Alltag aus. Demnach erachten nur 32 Prozent der befragten Eltern nachhaltige Ernährung für bedeutend oder sehr bedeutend. „Wie wir uns gesund ernähren und dabei die Umwelt schützen können, vermitteln die Bildungsbausteine der GemüseAckerdemie“, erläutert der AckerCoach des gemeinnützigen Vereins Acker e.V. Andreas Reder, der das Schulgartenprogramm entwickelt hat. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer pflanzenbetonten Kost, bei der Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte den größten Teil ausmachen. Tierische Lebensmittel sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Ernährung, jedoch in einem deutlich reduzierten Umfang.
Gärtnern in der Schule …
Ausgewogene Kombination aus Praxis und Theorie
„Der hohe Praxisbezug und die Einbindung des Programms in den Lehrplan fördern das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie die soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler“, so Rektor Rudolf Hennemann. Geleitet wird das nachhaltige Projekt von Sozialpädagogin Hanna Zehnter. „Wir ernten nun auch schon teilweise das Gemüse frisch von unserem Acker und verarbeiten es zu einem leckeren Mittagessen,“ erklärte diese den Gästen das ganzheitliche Konzept. Serviert wurden den Besucherinnen und Besuchern daraufhin Blätterteigtaschen mit Zucchini- und Mangoldfüllung, das Gemüse frisch geerntet aus dem neuen Garten. Die Kinder erfahren an der frischen Luft im Schulgarten unmittelbar, wie aus einem Samenkorn beispielsweise eine knackige gelbe Rübe wird. In der Zeit nach der Ernte von Oktober bis Januar lernen die jungen Gärtnerinnen und Gärtner, wie sich ihr Handeln vor Ort in der Welt auswirkt und bekommen Einblicke in die Zusammenhänge der globalen Lebensmittelproduktion. Während der Acker in der Winterpause ruht, wird bei den Schülerinnen und Schülern die Vorfreude auf das kommende Gartenjahr geweckt.
„Unsere Grund- und Mittelschule wird durch die vielfältigen Erweiterungen der Bildungs- und Betreuungsangebote immer attraktiver. Das Engagement des gesamten pädagogischen Schulteams ist bemerkenswert,“ lobt Bürgermeister Tobias Roppelt (CBB) in einer kurzen Ansprache die gesamte Schulfamilie.
In Baunach wurde bereits in den vergangenen Jahren ein großer Wandel hin zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit vollzogen und viele Projekte und Aktionen realisiert. Dieser Wandel geht nun weiter. Hier. Jetzt. In der Grund- und Mittelschule Baunach.