Einwendungen von Seiten der Bürger und einiger Behörden zwangen den Baunacher Stadtrat erneut, sich mit dem Flächennutzungs- und Bebauungsplan für das neue Gewerbegebiet Baunach Nord II zu beschäftigen. Nach einer Mammutsitzung im September gab es nun weitere Änderungen. Daraus folgen eine Umplanung und ein höherer Bedarf an Ausgleichsflächen.
„Aufgrund der Einwendungen von landwirtschaftlicher Seite gegen die bisher vorgesehene Erschließung der dahinter hinter Feldflur über den Parkplatz des geplanten Einkaufsmarktes beschließt der Stadtrat, auf diese Zufahrt über Privatgrund mittels Grunddienstbarkeit zu verzichten. Stattdessen wird die Zufahrt zu den landwirtschaftlichen Flächen westlich um den geplanten Parkplatz des Einkaufsmarktes verlegt mit Anschluss an die bestehende Feldzufahrt nördlich des Plangebietes. Die südöstliche Zufahrt dieser im Zuge der Flurneuordnung neu ausgewiesenen Wegefläche wird ebenfalls als öffentliche Wegefläche festgesetzt. Diese Änderung bedingt eine Verschiebung der Regenrückhalteflächen, eine Änderung des Ausgleichsbedarfs, eine Anpassung an die neue Anbindung an die Bundesstraße sowie eine Anpassung der Baugrenzen und Parkierungsflächen.“
Dieser Auszug aus dem Beschlussvorschlag zur Änderung des Bebauungsplans Baunach Nord II fasst das Ergebnis der Stadtratssitzung vom 11. Dezember 2012 gut zusammen. Aufgrund der Einwendungen eines Landwirtes mit Feldern nördlich des geplanten Baugebietes und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erfolgte die dargestellte Änderung.
Geplanter Einkaufsmarkt zu groß für Baunach?
Aber auch von anderen öffentlichen Stellen wurden erneut Bedenken gegen das Gewerbegebiet und die Ausstattung mit einem Super- und Getränkemarkt mit einer Gesamtverkaufsfläche von 1.550 Quadratmetern laut. Die Regierung von Oberfranken empfiehlt weiterhin eine Reduzierung der Verkaufsfläche, da das Landesentwicklungsprogramm Bayern für Baunach maximal 1.200 Quadratmeter für einen Vollsortimenter vorsieht. Unabhängig davon könnte ein separater Getränkemarkt errichtet werden, was die Planer für den neuen Rewe-Markt aber nicht wünschen. Die überarbeiteten Pläne werden im Januar erneut zur öffentlichen Einsicht ausgelegt.
So sieht der neue Plan aus: Der landwirtschaftliche Weg führt westlich
um das Gewerbegebiet herum – und nicht mehr mittendurch.
Weitere Themen der Sitzung vom 11. Dezember 2012
Mit 13 zu vier Stimmen beschloss der Stadtrat außerdem, sich an der Bündelausschreibung des Bayerischen Gemeindetages für die Stromlieferungen ab dem Jahr 2014 zu beteiligen. Dabei soll Normalstrom ausgeschrieben werden. Diskutiert wurde auch über einen Antrag des CSU-Ortsverbandes auf Unterstützung beim Erhalt der Baunacher Großkrippe. Der Antrag sieht einen Zuschuss für Lagerung, Versicherung und Reparaturen vor. Gudrun Stößel (SPD) regte an, sich in der Januar-Sitzung auch mit dem Weihnachtsmarkt zu beschäftigen, der in diesem Jahr viele Lücken aufwies. In diesem Rahmen soll dann ein Beschluss zur Unterstützung für den Erhalt der Krippe erfolgen. Bürgermeister Hojer kündigte eine Prüfung an, ob es möglich wäre, den Container mit den Figuren künftig im Bauhof zu lagern.
Im letzten Tagesordnungspunkt blickte Bürgermeister Ekkehard Hojer auf das Jahr 2012 zurück. Dabei standen neben Bauprojekten (Pausenhof der Schule, Eröffnung des Concepts-Store der Firma Messingschlager) auch Neubeschaffungen (Feuerwehr, Wasserwacht, Bauhof) und die Übernahme des Kindergartens St. Magdalena durch die AWO im Fokus. 2013 wird das Jahr des Bürgerhauses. Es soll fertig gestellt und zusammen mit der Stadtbücherei eingeweiht werden. Außerdem erfolgen weitere Sanierungsschritte im Rathaus.
Tipp zum Weiterlesen: Viele weitere Informationen zum Gewerbegebiet Baunach Nord II finden Sie in unserer umfangreichen Artikelsammlung zu diesem Thema.
Johannes Michel. Plan: Planungsgruppe Strunz