„Relativ komfortable Ausgangssituation“: Mehr Bau- und Gewerbeflächen für Baunach

UPDATE: Jetzt mit Plan des Baugebiets Hemmerleinsleite

Der Baunacher Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 3. Juli 2012 den Weg frei gemacht für die Verhandlungen mit einem Investor für das neue Gewerbegebiet Baunach Nord II. Das Baugebiet Hemmerleinsleite wird zudem nach Osten vergrößert und bietet künftig Grundstücke mit über 800 Quadratmeter Größe. „Baunach ist in einer relativ komfortablen Lage in Sachen Bevölkerungsentwicklung“, sagte Städteplaner Klaus Stiefler.

Vor sechs Jahren wurde der Bebauungsplan für das Baugebiet Hemmerleinsleite im Süden von Baunach beschlossen, 2009 gab es kleinere Änderungen. Nun wird das Baugebiet nach Osten ausgedehnt und, entgegen der ursprünglichen Planung, um acht Parzellen erweitert. Dem stimmte der Stadtrat mit nur einer Gegenstimme zu. „Baunach weist eine stabile Bevölkerungsentwicklung bis 2030 auf“, so Stiefler. Die Stadt müsse daher die Voraussetzung für weitere Ansiedlungen schaffen – die Verkehrsanbindung hierfür sei bereits vorhanden.

Neben der Erweiterung des Baugebietes wurde der Bebauungsplan auch an die Wünsche der Käufer angepasst: Vermehrt nachgefragt würden Flachdächer sowie größere Grundstücke. Außerdem werden Doppelhäuser zugelassen, eine Festsetzung für die Hauptfirstrichtung gibt es künftig nicht mehr. Damit lässt sich im Gebiet rund um den Röderweg sehr flexibel bauen. Im Anschlussbereich der auszubauenden Straße „An der Kleewiese“ soll ein Spielplatz entstehen. „Einziger Wehrmutstropfen: Wir verlieren unseren angestammten Platz für das Johannisfeuer“, sagte Stadtrat Reinhold Schweda (CSU). Bürgermeister Ekkehard Hojer sicherte die Suche nach einer geeigneten Alternative zu.


So sieht das erweiterte Baugebiet Hemmerleinsleite im Planentwurf aus
(zum Vergrößern anklicken). 

Rewe-Markt bemüht sich um neuen Standort

Zum Ende des Jahres 2013 schließt der bisherige Rewe-Markt in Baunach seine Tore. Hintergrund: Der Mietvertrag läuft aus und die Verkaufsfläche ist mit 800 Quadratmetern zu klein. Am jetzigen Standort fand sich für den Bau eines neuen Marktes kein Investor. Somit wird Rewe nach aktuellem Stand in das neu zu schaffende Gewerbegebiet Baunach Nord II einziehen und ab November 2013 nur wenig entfernt vom jetzigen Standort angesiedelt sein. Städteplaner Frank Schönfelder stellte daher einen neuen Vorentwurf zum Bebauungsplan Baunach Nord II vor. Ziel: Sicherung der örtlichen Nahversorgung.


So sahen die Planungen für Baunach Nord II bisher aus. Im Westen könnte nun ein Rewe-Markt entstehen,
zwei Flächen im Osten bleiben frei für andere Gewerbenutzungen.

Die beiden frei bleibenden Flächen sollen anderweitig gewerblich genutzt werden. Einzig Tankstellen (außer Elektro-Tankstellen) und Vergnügungsstätten wie Spielkasinos werden ausgeschlossen. Ebenfalls unwahrscheinlich sind aufgrund des Landesentwicklungsplans weitere Lebensmittelmärkte, da dieser Plan für Baunach lediglich eine Verkaufsfläche von 1.200 Quadratmetern vorsieht. Der neue Rewe-Markt würde mit 1.500 Quadratmetern diesen Plan bereits überschreiten, eine Ausnahmegenehmigung ist aber wahrscheinlich.

Nicht beeinträchtigt werden durch das neue Gewerbegebiet die Überschwemmungsgebietsgrenzen. „Die Wasserschutzgebietsgrenzen werden ohnehin aufgehoben“, so Schönfelder, das Landratsamt habe hier Problemlosigkeit signalisiert. „Die jetzt vorliegende Planung ist nicht optimal, für Baunach aber aufgrund fehlender anderer Standorte alternativlos.“ Positiv sei, dass die Fläche von Ebern kommend nicht einzusehen und komplett zugewachsen sei. Hinzu komme eine zusätzliche  Randeingrünung. Für das neue Gewerbegebiet muss die Stadt zudem 1,89 Hektar Ausgleichsflächen schaffen. Stadtrat Hubert Dietz (CSU) regte an, dafür keine landwirtschaftlich nutzbaren Flächen zu verwenden, sondern stattdessen einen Waldumbau durchzuführen, was nach den Vorschriften möglich sei.

Bei zwei Gegenstimmen verabschiedete der Stadtrat den Vorentwurf für das neue Gewerbegebiet Baunach Nord II. Die Stadt muss nun mit dem Planungsbüro von Rewe verhandeln. Die Zeit drängt allerdings, da aufgrund der Schließung des alten Marktes der Bebauungsplan noch in diesem Jahr endgültig beschlossen werden muss.

Weitere Themen der Sitzung vom 3. Juli 2012: Lechner-Bräu, Windkraft, Hortplätze

In seinem Kurzbericht erläuterte Bürgermeister Ekkehard Hojer den aktuellen Stand der Sanierung des Lechner-Bräu-Gebäudes. Die Baustelle sei momentan drei bis sechs Wochen im Verzug, für die ausstehenden Schlosserarbeiten sei aktuell keine Firma zu bekommen. Ein Termin für die Fertigstellung könne daher erst nach Abschluss dieser Ausschreibung genannt werden. Der nächste Meilenstein wird das Richtfest am 19. Juli sein. Insgesamt kostet der Umbau der Lechner-Bräu zum Bürgerhaus hochgerechnet sechs Millionen Euro.

Bezüglich des Vorranggebietes für Windkraftanlagen bei Priegendorf habe sich der interessierte Investor wieder zurückgezogen, so Hojer. Der Stadtrat hatte zudem die Ausweisung von Flächen auch in Landschaftsschutzgebieten angeregt, der regionale Planungsverband kann dies nach eigenen Angaben aber nicht leisten. Im laufenden Verfahren müssten gewünschte Flächen direkt von der Stadt benannt werden, so ein Schreiben des Planungsverbandes.

In der Kindertagesstätte St. Magdalena wird es ab dem 1. September eine Nachmittagsbetreuung für Schulkinder geben. Der Bedarfsfeststellung der AWO (Träger der Tagesstätte) stimmte der Stadtrat einstimmig zu. Es liegen bereits 13 feste Anmeldungen vor, 25 Plätze werden insgesamt angeboten. Dafür sind Umbauarbeiten im Untergeschoss notwendig. Die bereits vorhandenen Plätze im Kindergarten St. Oswald sind voll ausgelastet.

Johannes Michel. Pläne: Stadt Baunach

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