Tore waren in der letzten Baunacher Stadtratssitzung definitiv das Thema. Genauer gesagt ging es um die Hölzernen Männer, die immerhin schon seit 1710 Baunach zieren und als eines der Wahrzeichen der Stadt gelten. Dementsprechend ist die Stadt auch um deren guten Zustand bemüht. Denn Wind und Wetter hinterlassen ihre Spuren am Holz, weswegen die Figuren 2011 auch abmontiert wurden. Doch wie geht es nun mit den Figuren weiter?
Die Hölzernen Männer müssen auf jeden Fall restauriert werden. Doch war die Überlegung, dass sie in Zukunft auch möglichst vor der Witterung geschützt werden sollen. Daher wurde das Architektenbüro Brückner und Brückner beauftragt, einen Entwurf auszuarbeiten und dem Stadtrat vorzustellen. Dieses Büro ist in Baunach nicht unbekannt: sie waren unter anderem schon am Bau des Bürgerhauses Lechner Bräu beteiligt. Daher freut sich Architekt Christian Brückner, wieder in Baunach zu sein und sieht das Projekt Hölzerne Männer als „ganz besondere Herausforderung“.
Um Verwitterung auszuschließen gibt es mehrere Lösungswege, doch in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz und der Restauratorin wurde ein Vorschlag ausgearbeitet: mehrere Tore sollen das Tor schützen. Mit Rahmen aus Eisen soll das Denkmal überdacht und damit vor Sonneneinstrahlung und direktem Wasser geschützt werden. Dafür lief im Vorfeld unter anderem eine Sonnenstudie ab, um diesen Faktor besser einschätzen zu können.
So könnten die Tore aussehen (Entwurf: Architekturbüro Brückner und Brückner).
Das vorgestellte Modell sieht fünf nach hinten hin höher werdenden Rahmen über dem Tor vor, wobei der höchste 8,50 Meter misst. Allerdings besteht auch durchaus die Möglichkeit, es mit vier Rahmen zu probieren und den größten wegzulassen. Dabei soll das Holztor aber nicht völlig untergehen und eingebaut werden. Stattdessen soll es das Rahmenkonstrukt erlauben, ähnlich wie ein Pavillion, hindurchschauen zu können. Der Standort des Tores wäre der alte, am Kastenhof in Baunach. Außerdem gab es den Vorschlag, dass Tafeln oder ähnliches Besucher über die Geschichte des Tores aufklären könnten.
Diskutiert wurden an diesem Projekt vor allem die Kosten: die Restauration allein würde 25.000 Euro kosten. Insgesamt, auch mit einem Beleuchtungskonzept, würde dieses Projekt auf voraussichtlich 215.000 Euro kommen. Werden nur vier statt fünf Rahmen gebaut, könnte von ungefähr 25.000 Euro weniger ausgegangen werden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass der Stadt Baunach über die Städtebauförderung 60 Prozent der förderfähigen Kosten wegfallen.
Eine große Investition für Baunach – aber sinnvoll
Dennoch müsste die Stadt Baunach einiges investieren und Stadtrat Jörg Mausolf (CSU) befürchtet, dass der Stadt dieses Geld an anderer Stelle vielleicht fehlen könnte. Auch Erich Langhojer (SPD) stimmt zu und fragt nach Alternativen zu dem Vorschlag. Doch der Entwurf ist immerhin schon mit dem Landesamt für Denkmalschutz und der Regierung Oberfranken abgestimmt und Architekt Brückner betont, dass es ein großes Projekt ist und damit nicht billig wird.
Herausgehoben wurde aber auch der Status der Figuren für Baunach. Tobias Roppelt (CBB) regte an, ob es die Investition nicht wert sei, immerhin sind sie „vielleicht das Wahrzeichen Baunachs“. Und Peter Großkopf(SPD) stimmte zu, denn ohne ein solches Projekt würden die Hölzernen Männer „weiterhin in der Scheune bleiben“. In der Sitzung gab es viele Meinungen zu dem Thema, dementsprechend fiel auch die Abstimmung nicht einstimmig aus. Mit drei Gegenstimmen wurde das vorgestellte Konzept angenommen und soll aber in Zukunft noch verfeinert werden, so Bürgermeister Ekkehard Hojer.
Diskutiert wurde auch ein von Andrea Weigler vorgebrachter Antrag zum Abbrennverbot von Feuerwerkskörpern nahe schützenswerter Bauten, der noch in derselben Sitzung auf die Tagesordnung kommen sollte. Dabei bezog sie sich darauf, dass dringende Anträge auch sofort in die Tagesordnung aufgenommen werden können. Das Thema wurde in der vorherigen Sitzung auch schon kurz von ihr angesprochen, da es an Silvester in der Baunacher Innenstadt durchaus gefährlich werden kann. Hierzu hatte sie auch die Unterschriften der meisten betroffenen Anwohner gesammelt. Dieser Antrag wurde aber nach einigen Diskussionen auf die nächste Sitzung vertagt, da der Antrag nicht rechtzeitig abgegeben wurde und Bürgermeister Hojer betonte, dass die Verwaltung auch ihre Vorbereitungszeit brauche und bat darum, dass Anträge immer frühzeitig abgegeben werden.