Stadtrat Baunach verabschiedet erste Planungen für neues Gewerbegebiet Baunach Nord II

Die Stadt Baunach sieht weiteren Bedarf für Gewerbeflächen – und plant daher, das nördliche Gewerbegebiet auszubauen. Erste Schritte wurden in der Stadtratssitzung vom 10. Januar 2012 beschlossen. So sollen für Bauwerke maximal ein Vollgeschoss, Pultdächer und Photovoltaikanlagen vorgeschrieben werden.

Diplom-Ingenieur Frank Schönfelder, Städtebauarchitekt der Planungsgruppe Strunz aus Bamberg, stellte in der Sitzung die ersten Pläne für das neue Gewerbegebiet vor. „Baunach Nord I ist mittlerweile in der Realisierung, die Verkehrserschließung erfolgt nach dem Abschluss des Neubaus der Firma Messingschlager“, sagte Schönfelder. „Schon einmal war der nördliche Teil oberhalb der Tankstelle für ein Gewerbegebiet vorgesehen, dem standen aber wesentliche Gründe entgegen, unter anderem die optische Veränderung für das Ortsbild, die Überschwemmungsthematik und die FFH-Naturschutzflächen, die sich in diesem Bereich befinden.“ Wesentlich geändert hat sich laut Schönfelder an der Problematik allerdings wenig – durch Baunach Nord I sei allerdings eine städtebauliche Veränderung eingetreten, so dass sich eine Ausdehnung des Gewerbegebietes rechtfertigen lasse.

Der Veränderung des Ortsbildes entgegenwirken sollen strenge Vorschriften für Baunach Nord II. Möglichen Investoren sollen daher maximal ein Vollgeschoss sowie der Bau von Pultdächern mit Photovoltaikanlagen vorgeschrieben werden. Diese niedrig gehaltenen Gebäude würden sich gut in die Landschaft einpassen, da das Gebiet zudem durch eine Randbegrünung umgeben ist. Außerdem sollen weder Tankstellen noch lärmintensive Industrien sowie Vergnügungsstätten wie zum Beispiel Spielhallen zugelassen werden. Die mögliche Pultdach-Vorschrift sorgte für Bedenken im Gremium. Stadtrat Peter Großkopf (SPD): „Ist eine solche Vorschrift sinnvoll, wenn wir ohnehin Schwierigkeiten haben, Investoren zu finden?“


In diesem Bereich erstreckt sich das geplante Gebiet Baunach Nord II.
Im Süden ist Baunach Nord I mit dem Gebäude der Firma Messingschlager zu sehen
(zum Vergrößern anklicken).

An die Bundesstraße B279 wird das Gewerbegebiet laut Plan mittels Linksabbiegerspur und Verkehrsinsel angebunden. Auch Fußgänger sollen die Möglichkeit erhalten, von der Stadt problemlos ins Gewerbegebiet zu kommen. Einzig der Wunsch nach einem Kreisverkehr wird sich nicht realisieren lassen. „Wir haben erst am Tag der Sitzung eine negative Aussage des Straßenbauamts erhalten“, sagte Bürgermeister Ekkehard Hojer. Grund: Kreisverkehre werden nur noch genehmigt, wenn die Nebenachsen mindestens 20 Prozent des Verkehrs aufnehmen. Das ist an dieser Stelle allerdings nicht zu erwarten.

Mit großer Mehrheit brachten die Stadträte die Planungen für Baunach Nord II, das eine Fläche von1,55 Hektar umfasst, auf den Weg. Bis zur Realisierung wird es aber noch dauern – zunächst müssen Behörden, Träger öffentlicher Belange sowie die Grundstückseigentümer, in diesem Bereich neben der Stadt zwei Privatpersonen, einbezogen werden.

Bücherei in der ehemaligen Lechnerbräu wird in Zusammenarbeit mit der Pfarrkirchenstiftung betrieben

Auf der Tagesordnung vom 10. Januar stand auch der Abschluss eines Büchereivertrages zwischen Stadt und Pfarrkirchenstiftung. In Zusammenarbeit mit der Katholischen Bücherarbeit (KBA) Würzburg und dem St. Michaelsbund sollen künftig Medien zur Unterhaltung, Information und Bildung für alle Bürger angeboten werden. Während die Stadt die Räumlichkeiten bezahlt und bereits verfügbare Medien stellt, organisiert die Kirchenstiftung das Personal.

Sportplatz des FC Baunach wird saniert

Auch in der Jahreshauptversammlung des 1. FC Baunach kurz vor Weihnachten kam das Thema „Sportplatz“ auf. Durch defekte Drainagen ist der Platz so gut wie unbespielbar. Die Stadt als Eigentümer wird sich nun an den Sanierungsmaßnahmen angemessen beteiligen. Der 1. FC Baunach hat zur Deckung der Kosten zudem einen Zuschussantrag beim Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) gestellt. Bürgermeister Hojer und der Stadtrat sicherten dem Verein einstimmig eine angemessene Unterstützung zu. Neben neuen Drainagen wird auch eine Bewässerung eingebaut, die sich über einen eigenen Brunnen versorgen soll.

Auf der Tagesordnung stand auch ein brisanter Punkt: „Abschluss einer Vereinbarung hinsichtlich der Betriebsträgerschaft mit der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Bamberg Stadt und Land e.V. (AWO); Betrieb der Kindertagesstätte „St. Magdalena“ durch die AWO“. Dieser wurde kurzfristig abgesetzt und soll nun in einer Sondersitzung am 24. Januar erneut aufgerufen werden. Grund für die Verschiebung war die Unzufriedenheit der Mitarbeiterinnen mit dem von der AWO ausgearbeiteten Vertrag.

Johannes Michel, Grafik: Planungsgruppe Strunz, Stadt Baunach

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2 Kommentare

  1. Wenn schon von vornherien Bedenken da sind …..“wenn wir ohnehin Schwierigkeiten haben, Investoren zu finden?“ warum erschließt man dann?
    Aber es will halt jeder was vom Kuchen abbekommen, irgendwann sind wir überschwemmt von LIDL, Netto und Tedi.

    1. ganz meine Meinung… kurzfristig Profit steigern und nachhaltig Kulturlandschaften zerstören. Dies scheint verbreitet die Devise zu sein.

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