Wie der Wald zum Erlebnis wird

Rund zwei Kilometer von Lauter oder auch von Godeldorf/Godelhof (Stadt Baunach) entfernt liegt, mitten im Wald, die Raidelhütte. Sie war vor Kurzem der Platz für ein besonderes Fest. Denn rundherum ist etwas ganz Besonderes entstanden …

Schon seit dem Jahr 2009 gibt es rund um die Raidelhütte einen Baumlehrpfad. Durch den Haßbergverein Lauter wurde er in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten und dem Naturpark Haßberge nun ausgebaut – zum Baumerlebnispfad. Und in der Tat: Hier im Wald gibt es wirklich viel zu erleben, insbesondere für Familien.

Natürlich stehen weiterhin die Bäume im Mittelpunkt. 32 verschiedene Bäume sind mit Infotafeln versehen, die viel über Botanik, aber auch die Geschichte von Baum und Holz verraten. Da ist etwa zu lesen, dass das Holz der Elsbeere eines der teuersten überhaupt ist und gerade in repräsentativen Bereichen gerne zum Einsatz kommt, etwa auch im Reichstagsgebäude in Berlin oder beim Bau von Musikinstrumenten. Interessant ist die Vielfalt der Bäume – nicht jedem dürften die Weymouthskiefer, die Libanonzeder oder die Aspe geläufig sein.

Panoramaaufnahme: Viele Besucherinnen und Besucher ließen sich den Eröffnungstag nicht entgehen. Zum Vergrößern antippen oder anklicken.

Gerade für die jungen Besucherinnen und Besucher sind Stationen wie das Baum-Memory, ein Baumtelefon, der Stelzenweg oder ein Waldxylophon gedacht, schließlich soll ein Besuch im Erlebnispfad für alle Generationen interessant sein. Außerdem gibt es noch ein Biotop, einen Hirschkäfermeiler und eine Fledermauskolonie. Und natürlich jederzeit die Möglichkeit, zwischendurch eine Pause einzulegen – an (überdachten) Sitzplätzen wie der Raidelhütte.

Wandertipp für die ganze Familie

Der Baumerlebnispfad ist am besten von Lauter aus zu erreichen. Dort stehen am Feuerwehrhaus in der Schulstraße ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Ein Stückchen entlang der Schulstraße, weiter durch die Stufenbergstraße und an der Bergstraße rechts führt der Weg zunächst durch Lauter und ist dann ab dem Ortsende ausgeschildert. Vom Parkplatz bis zum Beginn des Pfades sind es etwa 1,2 Kilometer. Der Pfad selbst ist rund vier Kilometer lang und lässt sich in gut zwei Stunden ablaufen. Die Wege sind eben und auch kinderwagentauglich. Aber auch von Godeldorf/Godelhof aus bietet sich eine Wanderung an – vorbei am Baunacher Waldkindergarten.

Eröffnet wurde der Weg im Rahmen einer Feier am Sonntag, 7. Mai. Josef Weigmann, Vorstand des Haßbergvereins Lauter, begrüßte zahlreiche Gäste auf der Lichtung vor der Raidelhütte. Er erklärte, dass der Großteil der Bäume des Erlebnispfades Bestand seien, nur wenige wurden nachgepflanzt. Er bedankte sich für die Unterstützung durch die Kommune, die Staatsforsten, den Naturpark und die Regierung von Oberfranken. Und auch bei den vielen Helferinnen und Helfern, die Zeit und Ideen eingebracht hatten. Ebenfalls sehr dankbar zeigte sich Lauters Bürgermeister Ronny Beck über das nicht selbstverständliche ehrenamtliche Engagement.

Josef Weigmann (4.v.l.) mit Bürgermeistern und Vertretern vom Naturpark, von den Staatsforsten und vom Haßbergverein.

Für die Besucherinnen und Besucher war viel geboten. Kaffee, Kuchen, warmes Essen, ein Infostand der Bayerischen Staatsforsten mit Revierförster Peter Palecek, ein Stand vom nahe gelegenen Waldkindergarten Baunach mit Bastel- und Glitzertatoo-Aktion sowie einer Pflanzenbörse, Spiele und Waldquiz gab es von den Jugendwartinnen des Haßbergvereins Lauter. Die passende musikalisch Umrahmung lieferte die Jagdhornbläsergruppe Ebern.

Tipp: Von der Raidelhütte ist es nicht mehr weit zur Ruine Stufenburg. Die Burg wurde Ende des 12. Jahrhunderts errichtet, im 16. Jahrhundert zerstört – heute sind nur noch Mauerreste und Gräben zu sehen.

Mehr Informationen zur Ruine gibt es im Artikel „Schätze in unseren Wäldern: Auf der Suche nach der Stufenburg“.


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