Der Handlungsbedarf für mehr Lebensqualität durch besseren Lärmschutz wurde erkannt: Kemmern, Gundelsheim und Lichteneiche haben Anspruch auf eine nachträgliche Lärmvorsorge an der A73. Dies bestätigte der Präsident der Autobahndirektion Nord, Reinhold Pirner, in einem Schreiben an den Ersten Bürgermeister der Gemeinde Kemmern und stellvertretendem Landrat, Rüdiger Gerst, und die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU).
Folgende Pressemitteilung der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner erreichte uns zu diesem Thema:
Dieser Erfolg ist auf die politische Intervention von Bürgermeister Gerst und MdB Zeulner zurückzuführen. Denn im Februar hatten die Abgeordnete und der Bürgermeister Präsident Pirner und MdB Karl Holmeier, CSU-Abgeordneter aus dem Verkehrsausschuss, zu einem Vor-Ort-Termin nach Kemmern eingeladen, um zielführende Lösungen für die prekäre Lärmsituation zu finden. „Es hat mich sehr gefreut, dass wir diesen hochkarätigen Besuch nicht nur für Kemmern nutzen konnten, sondern beide im Anschluss auch noch bereit waren, sich mit Bürgermeister Gerd Schneider und mir die Situation in Lichteneiche anzusehen und vor allem anzuhören“, so Zeulner. Diese Hartnäckigkeit hat sich für beide Gemeinden gelohnt. Einen besseren Erfolg im Nachgang zu diesem Gespräch hätte sich die Abgeordnete für ihren Wahlkreis nicht wünschen können. „Mir war es wichtig, dass Herr Pirner vor Ort hört, wie untragbar die Situation für die Anwohner der A73 und gerade an den Anschlussstellen ist. Ich freue mich, Herrn Pirner und Herrn Holmeier als verlässliche Partner in Sachen Lärmschutz an meiner Seite zu haben und weiß es sehr zu schätzen, dass sich beide, trotz vollem Terminkalender, Zeit für diesen Termin genommen haben“, so Zeulner.
Auch dem Präsidenten wurde der Handlungsbedarf bei seinem Besuch bewusst, wie sein Schreiben deutlich macht. Denn nach dem Besuch hat auch die Auszählung der Dauerzählstelle am Autobahnkreuz Bamberg für das Jahr 2014 die, für die Anwohner schon lange spürbare, erhöhte Lärmbelästigung bestätigt. Nach den Messungen liegt der Emissionspegel am Tag um 1,5 dB(A) und in der Nacht um 2,2 dB(A) höher, als im Planfeststellungsverfahren prognostiziert. Bei dieser Erhöhung handelt es sich folglich um eine sogenannte „nicht vorhersehbare Wirkung“, die einen Anspruch auf nachträgliche Lärmvorsorge begründet.
Beim Ortstermin im März schaute sich Emmi Zeulner die Situation vor Ort an.
Jetzt nicht locker lassen
Der Präsident der Autobahndirektion hat nun auf dieser Grundlage die Dienststelle Bayreuth gebeten, eine Voruntersuchung durchzuführen, um den genauen Umfang und die Umsetzung des Anspruchs auszuarbeiten. „Wir wissen, dass wir noch einige Hürden vor uns haben, aber wir werden jetzt nicht locker lassen und auf die baldige Umsetzung hinwirken, um den Betroffenen vor Ort langfristig einen besseren Lärmschutz zu gewährleisten“, betonen Bürgermeister Gerst und MdB Zeulner gemeinsam.
Zusätzlich zeigt sich Zeulner auch darüber erfreut, dass sie die Zusage, die sie bei ihrem Gemeindebesuch in Gundelsheim gegenüber Bürgermeister Jonas Merzbacher und dem anwesenden Gemeinderat getätigt hatte, einhalten konnte. Denn der bei dem Besuch zugesicherte Einsatz für einen besseren Lärmschutz für Gundelsheim wurde nun ebenfalls belohnt: Neben Kemmern und Lichteneiche wurde der Anspruch auf nachträgliche Lärmvorsorge auch hier im Bereich der A73 bestätigt und es folgt nun die Beurteilung des Umfangs.
Es freut mich für die drei genannten Ortschaften, dass hier beim Lärmschutz Verbesserungen durchgeführt werden sollen. Ich bin allerdings der Meinung, das sollte gleichermaßen für Breitengüßbach gelten. Hier ist die Lärmbelastung mittlerweile auch so stark angestiegen, dass man so langsam nicht mehr auf dem Balkon sitzen möchte. Der Lärmschutz müsste theoretisch komplett um Breitengüßbach inkl. Unteroberndorf gezogen werden, aber hier ist nach den ersten Anfängen bei der AS Breitengüßbach Süd leider nicht mehr viel passiert.