Der TSV Tröster Breitengüßbach bezwang am 7. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga Pro B überraschend den FC Bayern München 2 im BMW-Park mit 95:87 und belohnte sich nach einer harten Trainingswoche mit dem ersten Auswärtssieg der laufenden Saison.
Die Vorzeichen für das schwere Auswärtsspiel in München standen alles andere als gut. Kapitän Alex Engel stand kurzfristig nicht zur Verfügung, weswegen Headcoach Mark Völkl mit nur zehn Spielern die Reise in die Landeshauptstadt antrat. Doch die Güßbacher traten mit der „Jetzt erst Recht“-Mentalität an, denn zu verlieren hatten sie beim in Bestbesetzung spielenden Tabellenfünften schließlich nichts. Die beiden besten Münchner Kharchenkov und Radoncic erzielten schnell ihre ersten Zähler. Aber Breitengüßbach ließ sich davon nicht beeindrucken, suchte geduldig den freien Mann und versenkte durch Stephan und Dippold gleich zwei Dreier im Münchner Korb, 5:6. Klaus und Dippold trafen aus der Mitteldistanz, allerdings konterten Radoncic und Dolic prompt, 10:10 (3. Min). Die Verteidigung der Tröster-Truppe ließ in den folgenden dreieinhalb Minuten keinen Korb der Bayern zu und in der eigenen Offensive konnte man durch Stephan, Walde und Wörrlein kontinuierlich punkten, 10:18. Zwar kamen die Bayern bis zum Viertelende wieder etwas näher heran, aber dank der Zähler von Feuerpfeil und Trummeter gingen die Güßbacher mit einer 22:26-Führung in die Viertelpause.
In den zweiten Spielabschnitt starteten die Münchner furios. Ein 6:0-Run binnen 80 Sekunden zwang Headcoach Mark Völkl sofort zu einer Auszeit. Nach dieser hatte sein Team die Partie wieder besser im Griff. Schönes Mannschaftsspiel, mit zum Teil sehr sehenswerten Abschlüssen durch Walde, brachte die Oberfranken wieder in Front, 33:34. Kharchenkov und Radoncic drehten anschließend kurz etwas auf, sodass sich die kleinen Bayern kurzzeitig auf 39:36 absetzen konnten. Nach einer erneuten Auszeit von Coach Völkl war dieser Run gestoppt. Nieslon am Brett, sowie nochmal Nieslon und Trummeter von der Dreierlinie bescherten dem TSV Tröster erneut eine Führung und zwangen Münchens Headcoach Emir Mutapcic zu einer Auszeit, 41:46. Den Vorsprung baute man durch schöne Aktionen von Wörrlein am Brett bis zur Halbzeitpause noch leicht aus, 43:50.
Spätestens jetzt wussten die Mannschaft und der zahlreiche Güßbacher Anhang im BMW-Park, dass an diesem Tag in München etwas gehen sollte. Der Start ins dritte Viertel war etwas zerfahren und von vielen Fouls geprägt. Breitengüßbach behielt in dieser Phase kühlen Kopf und ließ sich davon nicht beirren. Vor allem Walde, der sein bestes Spiel in dieser Saison absolvierte, war von den Münchnern nicht zu halten. Er sorgte dafür, dass der TSV-Vorsprung konstant blieb, 50:56 (23. Min). Auch bei Power Forward Henning Nieslon platzte an diesem frühen Abend der Knoten. Sein zweiter Dreier und ein weiterer Korbleger von Walde sorgten für die höchste Führung an diesem Tag, 52:61 (25. Min). Nach einer Auszeit von Coach Mutapcic kam sein Team angeführt von Kalu und Yiamu wieder näher heran. Walde, Klaus, Stephan und Dippold konterten die erfolgreichen Würfe von Radoncic, Wolf und Sermpezis. So lagen die Gelbschwarzen nach 30 Spielminuten verdient mit 66:70 in Führung.
Das Schlussviertel war zu Beginn sehr punktearm. Beide Teams taten sich enorm schwer gegen die Abwehr des jeweils anderen zu scoren. Nach zweieinhalb Minuten erlöste Trummeter die Tröster-Truppe. Doch Bayerns Antwort von Blank und Kalu folgte sofort, 71:72 (33. Min). Wenig später gingen die Roten erstmals wieder in Führung, 76:74. Knapp vier Minuten vor dem Ende der Begegnung war das Spiel nach einem Korbleger von Nieslon ausgeglichen, 76:76. Die Bayern legten in dieser Phase durch Radoncic und Kharchenkov immer vor, aber Güßbach hatte durch Dippold, Stephan und Wörrlein immer wieder die passende Antwort parat, 81:81. (38. Min). Wörrlein bescherte mit einem And-One seiner Mannschaft 90 Sekunden vor Schluss erneut die Führung, die die Oberfranken sich nicht mehr nehmen ließen. Trummeter, Wörrlein und Nieslon sorgten schlussendlich für den verdienten Sieg und den 87:95-Endstand. Die Freude war bei Mannschaft und Fans nach Spielende grenzenlos.
Durch den überraschenden Auswärtserfolg in München verlässt man den Platz an der roten Laterne und hält den Anschluss ans Mittelfeld der Liga. So haben die Gelbschwarzen als 13. nur einen Sieg Rückstand auf den Tabellensiebten Leitershofen. Das zeigt eindrucksvoll, wie eng und ausgeglichen die Liga heuer ist. Mit dem Sieg in München geht man nach dem spielfreien Wochenende dann mit viel Selbstvertrauen ins Derby gegen Coburg am Samstag, den 18.11.2023.
Breitengüßbach: Walde (18/1 Dreier), Wörrlein (18), Nieslon (15/2), Trummeter (14/2), Stephan (13/2), Dippold (9/1), Klaus (6), Feuerpfeil (2), Bauer, Wagner
Florian Dörr