Die Ü35-Mannschaft des TSV Breitengüßbach krönte ihre tolle Saison mit dem Gewinn der Deutschen Vizemeisterschaft in Berlin. Im Finale mussten sie sich knapp mit 37:50 dem FC Bayern München geschlagen geben, die u.a. mit den beiden ehemaligen Euroleague-Spielern Steffen Hamann und Jan-Hendrik Jagla angetreten waren.
Doch der Reihe nach. Am Samstag früh morgens machte sich das Team gemeinsam mit ihrem Betreuer Andre Roos und ihrem Trainer Achim Stark auf den Weg nach Berlin. Peter Kiesslinger stellte dankenswerter Weise zwei Kleinbusse zur Verfügung, mit denen die Anreise reibungslos funktionierte.
Mit großer Motivation startete der TSV Breitengüßbach dann gegen die ambitionierten Gastgeber Empor Berlin, den Norddeutschen Meister, in das Turnier. Schon nach wenigen Sekunden mussten die Güßbacher jedoch eine Hiobsbotschaft hinnehmen, als sich Torsten Kühnlein gleich im ersten Angriff einen Muskelfaserriss in der Wade zuzog und damit für das komplette Turnier ausfallen sollte. Die Mannschaft blieb trotzdem fokussiert und lieferte den körperlich überlegenen Gegnern einen harten Fight. Mit intensiver Verteidigung und gut herausgespielten Offensiv-Aktionen gingen die Güßbacher zunächst in Führung. Mit zunehmender Spieldauer zeigten jedoch auch die Gastgeber ihre spielerischen Qualitäten, holten den Rückstand auf und es entwickelte sich fortan ein knappes und ausgeglichenes Spiel. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung rund um ihren Topscorer Mike Kaiser sicherte sich der TSV nach einer spannenden Schlussphase den so wichtigen Auftaktsieg.
Der Gegner im zweiten Spiel, die TG Düsseldorf, konnte ihr Auftaktspiel gegen Bad Kreuznach ebenfalls gewinnen, sodass die Begegnung für den TSV Breitengüßbach schon eine Gelegenheit für die Vorentscheidung um den Gruppensieg zu sorgen war. Entsprechend fokussiert begannen die Oberfranken die Partie. Mit einer ausgezeichneten Verteidigung und sicheren Würfen ließen sie den Gegner zunächst gar nicht ins Spiel kommen und sicherten sich eine schnelle 14:0 Führung. Im zweiten Viertel fand die TG Düsseldorf aber dann doch ins Spiel und startete mit erfolgreichen Distanzwürfen und Schnellangriffen eine Aufholjagd. Bis zur Halbzeit konnten sie so den Rückstand verkürzen und im dritten Viertel sogar in Führung gehen. Nun mobilisierten die Güßbacher nochmal ihre letzten Kräfte und konnten durch wichtige Impulse von jedem Spieler die Partie wieder drehen und den Vorsprung bis zum Ende des Spiels verteidigen.
Durch den parallelen Sieg von Berlin gegen Bad Kreuznach war dadurch schon die Vorentscheidung gefallen und der TSV Breitengüßbach sicherte sich nach bereits zwei Spielen den wichtigen Gruppensieg. Dieser bedeutete nämlich gleichzeitig schon die Qualifikation für das Finale um die deutsche Meisterschaft.
Nach einem gemütlichen Samstagabend in Berlin, stand am Sonntag morgens zunächst noch das für die Platzierung bedeutungslose letzte Gruppenspiel gegen Bad Kreuznach an.
Schon nach wenigen Minuten zeigte sich, dass die Gegner aus Bad Kreuznach mehr Siegeswillen mit in die Partie hineinbrachten. Während beim TSV Breitengüßbach viele Aktionen von Müdigkeit und den Strapazen des Samstags geprägt waren, wirkten die Gegner spritziger und motivierter. Die erste Halbzeit verlief noch ausgeglichen, doch ab dem dritten Viertel setzte sich dann der größere Siegeswille des Teams aus Bad Kreuznach durch.
Direkt nach diesem Spiel folgte in der anderen Gruppe das Endspiel um den Gruppensieg zwischen TV Langen und FC Bayern München. Der am Sonntagmorgen noch kurzfristig eingeflogene Ex-Bamberger Steffen Hamann sicherte den Münchnern gemeinsam mit seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Jan Jagla in einer spannenden Partie den knappen Sieg.
Damit war das Finale um die deutsche Meisterschaft eine rein bayerische Angelegenheit.
Mit großer Motivation startete der TSV Breitengüßbach ins Finale, um die Sensation zu schaffen. Aufopferungsvoll wurde gegen die körperlich hoch überlegenen Gegner um jeden Zentimeter gefightet. Dank ihrer Qualität und Erfahrung konnte sich der FC Bayern zunächst absetzen und das erste Viertel für sich entscheiden (8:13). Die Güßbacher glaubten trotzdem weiter an ihre Chance. Angetrieben von Mike Kaiser, der nun von den Bayern nicht mehr zu stoppen war, spielten sie furios auf und gingen mit 21:15 in Führung. Nach ihrer Auszeit konnten die Münchner den Lauf jedoch stoppen und sich eine knappe Führung zur Halbzeit sichern (21:25).
Nochmals kamen die Güßbacher mit Energie aus der Pause zurück und konnten die Partie ausgleichen (25:25). Im weiteren Verlauf fehlte der Mannschaft aber dann das notwendige Wurfglück und die letzten Kräfte, um die greifbare Sensation zu schaffen. Letztendlich konnte der FC Bayern München das Spiel mit 37:50 gewinnen und den deutschen Meistertitel bei den Ü35-Herren feiern.
Nach kurzer Enttäuschung feierte der TSV Breitengüßbach mit viel Stolz die eigene Leistung und den deutschen Vizemeistertitel nach einem herausragenden Turnier! Mit einer rundum geschlossen Mannschaftsleistung setzten die Güßbacher nach dem bereits großartigen Qualifikationsturnier im März ihrer erfolgreichen Saison damit noch die Krone auf!
An diesem Erfolg beteiligt waren: Julian Becher, Christoph Budig, Tobias Brütting, Christoph Dittrich, Matthias Hoffmann, Mike Kaiser, Torsten Kühnlein, Michael Ludwig, Björn Reichert, Jonas Wiese, Trainer Achim Stark und Betreuer Andre Roos.
Vielen Dank auch an unseren Sponsor Peter Kiesslinger für die Unterstützung.
Florian Dörr