Der Bau des neuen Geracher Kindergartens macht Fortschritte. Nun stellte sich für den Gemeinderat die Frage: Wünschen wir eine bunte Farbgestaltung der Fassade? Thema im Gemeinderat waren auch neue Ferienwohnungen, Neubau-Vorhaben und der Digitalfunk für die Feuerwehr.
Mit reger Bautätigkeit ist in den nächsten Monaten im Ortsteil Mauschendorf zu rechnen: Für zwei Lager- und Unterstellhallen wurden Bauanträge gestellt, einmal auf Fl. Nr. 795, „Leite“/Kreuzung Ringweg sowie auf Fl.-Nr. 752, Geracher Straße 5. Beide Vorhaben wurden jeweils mit einer Gegenstimme genehmigt. Bei ersterem wird noch das Amt für ländliche Entwicklung zu Rate gezogen, um die Privilegierung zu prüfen, im zweiten Fall hatte man sich mit der Befreiung von den nötigen Abstandsflächen gemäß Art. 6 BayBO einverstanden erklärt.
Neben der Lagerhalle am Geracher Weg 5 wurde zudem in deren nächster Nähe die Erbauung von Ferienwohnungen beantragt. Da das Grundstück, auf dem das Gebäude errichtet werden soll, nicht im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes liegt, wird die Auflage gemacht, dass Art und Maß der baulichen Nutzung entsprechen, sich das Bauwerk in die nähere Umgebung des Dorfgebietes einfügen soll und die Erschließung gesichert ist. Zusätzlich erinnerte Gemeinderat Gerhard Ellner (SPD) daran, dass ein solcher Unternehmergeist unterstützt werden solle. Der Gemeinderat war sich einig und genehmigte die Entstehung neuer Ferienwohnungen für Mauschendorf.
Neue Ferienwohnungen werden idyllisch gelegen in nächster Nähe zum Kneipp-Becken in Mauschendorf errichtet werden
Auch in Gerach selbst wurden drei Bauanträge für neue Wohnhäuser gestellt. In Anbetracht, dass das Einfamilienwohnhaus auf Fl.-Nr. 296/17 – Sonnenleite 6 – mit Garage und Carport eine Kniestockhöhe von zwei Metern vorsah, war dies mit den Richtlinien des Bebauungsplanes „Am Reckendorfer Weg – 1. Änderung“ nicht vereinbar. Nach eingehender Diskussion wurde der Antrag auf eine isolierte Befreiung mit acht zu einer Stimme abgelehnt. Auch lagen die Nachbarunterschriften in der gesetzten Frist noch nicht vor. Obwohl, so Bürgermeister Sascha Günther, nur noch vier Bauanträge für diesen Bebauungsplan zu erwarten seien, fiel die Differenz von 1,25 Meter zu der erlaubten Höhe für die Mehrheit des Gemeinderates zu überdimensional aus. Dies entspräche dem Maß von zwei Vollgeschossen und einem ausgebauten Dachgeschoss, ein Nachteil für die niedriger geplanten Häuser. Bei der Ortenleite hätte man in der Vergangenheit zuviel erlaubt, so war die überwiegende Meinung zu hören: „Wenn jetzt wieder Befreiungen erteilt werden, dann brauche man in Zukunft keinen Bebauungsplan mehr!“
Daher musste analog für die Bauwilligen von „Sonnenleite 3“ identischer Beschluss gefällt werden: Ihr Bauantrag sah eine Kniestockhöhe von 1,80 Meter vor. Weil hingegen im Bebauungsplan „Ortenleite“ bereits mehrfach vielseitige Befreiungen erteilt worden waren, mussten aufgrund des Gleichheitsprinzips alle vier Abweichungen des Bauantrags für den Neubau auf Ortenleite 14 (Fl.-Nr. 367/31) gutgeheißen werden. Dies umfasste die Verschiebung der Garage außerhalb der Baugrenzen, die Einrichtung zweier Vollgeschosse, eine niedrigere Dachneigung (22° statt vorgeschriebener 38–48°) und die Erhöhung des Kniestockes um 1,93 Meter, was einem zusätzlichen Geschoss entspricht.
Wie ein Besucher der Veranstaltung aufmerksam bemerkte, werden die Bauherren in der Tagesordnung und öffentlichen Sitzung nicht mehr namentlich genannt. Somit entspricht man zukünftig der neuen Datenschutzgrundverordnung
Kindergartenneubau – Entscheidung über zukünftige Farbgestaltung
Nachdem die Fertigstellung des Kindergartenneubaus rasche Fortschritte macht, wollte sich das Architekturbüro Paptistella bei den Gemeinderäten vergewissern, ob nicht doch eine bunte Farbgebung der Fassade gewünscht sei. So huschte eine grüne, gelbe und rote Südfassade in der Beamer-Präsentation über die Wand der Laimbachtalhalle, um dann in dem ursprünglichem projektierten Silbergrau zu verweilen. „Jetzt könne man sich noch entscheiden“, kommentierte das Gemeindeoberhaupt die unterschiedlichen Ansichten. Dabei war man sich jedoch im Gremium einig, dass es schwierig sei, sich auf eine spezielle Farbe gemeinsam festzulegen. „Das sei Geschmackssache“, so hörte man von der einen, „lieber nicht zu bunt“, von der anderen Seite. Der einheitliche Tenor beharrte somit auf die ursprünglich konzipierte Farbe: ein zeitloses „Silbergrau“.
Bei der Farbgebung für die Fliesen in Eingangsbereich, Flur und Sanitärräumen wurde zudem der Vorschlag für die Pastelltöne „Grün“ und „Türkis“ gutgeheißen.
Rascher Baufortschritt beim Geracher Kindergarten, als zukünftiger Fassadenanstrich wir ein neutrales „Silbergrau“ zur Ausführung kommen.
Digitalfunk BOS – neue Empfangsgeräte für die Feuerwehr
Ziemlich überraschend komme für die Freiwillige Feuerwehr jetzt die Umstellung von analoger Alarmierung auf BOS Digitalfunk, erklärte Erster Feuerwehrkommandant Stefan Gröger (UWG) seinen Gemeinderats-kollegen auf Nachfrage. Geplant sei schon eine Umsetzung im Laufe des aktuellen Jahres 2021. Daher gelte es, für den diesjährigen Haushalt die Kosten für die nötigen TETRA-BOS-Pager einzustellen, erklärte Bürgermeister Sascha Günther im Vorfeld den Sachverhalt. Angenommen werde die Summe von 600 Euro pro Empfangsgerät, wobei eine Förderquote in Höhe von 80 Prozent in Aussicht gestellt, jedoch wiederum auf 550 Euro maximiert werde. Die nötige Mindestabnahmemenge liege in Gerach bei fünf Endgeräten, für die auch die Zuschüsse gelten würden. Da bei entsprechend hoher Meldung innerhalb des Landkreises die Preise durch Sammelbestellung niedriger ausfallen könnten, so die Empfehlung des Feuerwehrkommandanten, sollten weitere 15 Meldeempfänger optional angemeldet werden. Für deren Abnahme bestünde keine Kaufverpflichtung. Zukünftig müsse auch die Sirene auf dem Dach des Rathauses umgerüstet werden, was in den Haushaltsjahren 2022 und 2023 erfolgen soll. Dem Beschlussvorschlag wurde einhellig zugestimmt.
Kurzbericht und Sonstiges
Der während der Weihnachtsfeiertag vom Pfarrgemeinderat angebotene Kinderkrippenweg wurde sehr gut angenommen, resümierte der Bürgermeister.
Im Zuge einer Online-Präsentation wurde das Radwegenetz der Haßberge vorgestellt. Nachdem bemerkt wurde, dass keine der Strecken über Gerach führen würde, wurde dies dargelegt und geändert, so dass die Ortschaft jetzt zukünftig in die Runde „Jesserndorf – Gerach – Kirchlauter“ integriert werde.
Eine Gruppe von Kindern und ihre Eltern haben Bürgermeister Günther angesprochen, ob es möglich wäre, innerhalb der Gemeinde einen Mini-Skaterpark anzulegen. Die umfangreiche Anlage in Reckendorf beliefe sich auf Kosten zwischen 10.000 bis 15.000 Euro. Ein möglicher Anbieter befindet sich in Rauhenebrach (Steigerwald). Dabei müsse viel Sorgfalt auf die Wahl des Standortes gelegt werden, denn, so das Gemeindeoberhaupt, „es sei dort sehr laut“. Vielleicht könne man diesen im Zuge der Dorferneuerung einplanen. Das Gremium sah sich dem Wunsch gegenüber nicht abgeneigt. Michaela Batz (CSU) und Torsten Stegner (UWG) erinnerten jedoch daran, dass der Untergrund dafür asphaltiert werden müsse. Und Petra Schmitt (CSU) bat darum, dass für eine Entscheidung alle anfallenden Kosten zusammengetragen und vorgelegt werden sollten. Unter diesen Umständen, so fasste Rolf Baier (UWG) das Ergebnis der Diskussion zusammen, sei der Gemeinderat nicht abgeneigt, die Anfrage zu prüfen.
Der neue Spielturm in Mauschendorf konnte mit 20 Prozent Rabatt angeschafft werden. Für das Regionalbudget könne eine Videoanlage für die Laimbachtalhalle eingestellt werden, Genaueres könne in der nächsten Sitzung diskutiert werden. Die Gemeinde Gerach wurde an dem Verfahren des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes der Nachbargemeinde Reckendorf beteiligt und stimmt diesem einstimmig zu. Auf eine weitere Beteiligung verzichtet sie.
Erstmals Protokoll führte während dieser Sitzung in Gerach Verwaltungsinspektor Dominik Lavinger, neuer Leiter der Hauptverwaltung bei der VG Baunach, und zuletzt bei der Gemeinde Niederwerrn für die Finanzen zuständig.