Im Rahmen einer Videokonferenz erörterten die Mitglieder der Bürgerblock/Freie Wähler-Stadtratsfraktion Hallstadt mit den Vorstandsmitgliedern des Ortsverbandes die Verlegung des Hafennordgleises auf das Stadtgebiet Hallstadt.
Einig war man sich, dass diese Verlegung auf Hallstadter Gebiet nicht widerspruchslos hingenommen werden könne. Ressourcenverbrauch, massive Umwelteingriffe, Landverbrauch der Gemarkung Hallstadt, massive Eingriffe in den Grundwasserhaushalt sind die ausschlaggebenden Punkte, die keinesfalls akzeptiert werden können.
Folgende zentrale Punkte stellte Stadtrat Ludwig Wolf dar: Eine Verlagerung der Gleisanlage vom Stadtrand Bambergs in die Gemarkung Hallstadt bedeutet eine wesentliche Verlängerung der Gleisanlage mit entsprechendem Flächenbedarf und Versiegelung. Der Bau von zwei Tunnelanlagen im Nordkopf des Bahnhofs Bamberg und die Untertunnelung der Emil-Kemmer-Straße bedingen aufgrund der Tiefe den Bau von Wannen. Diese bilden im Grundwasser Barrieren. Die Grundwasserströme werden verändert oder behindert. Für den Bau des neuen Gleises muss abzweigend vom Hauptgleis der Strecke Oberhaid – Bamberg ein ca. 300 Meter langer bis zwei Meter hoher Damm gebaut werden, der im weiteren Verlauf abgesenkt und in einem anderthalb Meter tiefen Einschnitt in einer Wanne unter der Verlängerung der Dr.-Robert-Pfleger-Straße durchgeführt wird. Hierzu muss die Brücke über die Autobahn in Richtung Süden durch einen Anbau verlängert werden. Da die jetzt vorhandene Straßenbreite von fünf Metern beibehalten wird, bedeutet der Anbau eine Verlängerung der engen Straßenverhältnisse um ca. weitere zehn Meter. Ebenfalls ist der Bau eines 20 Meter hohen Funkmastes im Bereich der Kreuzung Emil-Kemmer-Straße – Hafenstraße sowie die aufwändige Elektrifizierung des Hafennordgleises geplant.
Kosten und Folgekosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Immense Eingriffe in die Natur und Umweltbelastungen, wegen zweier Bedienungsfahrten zum Hafen an Werktagen, die auf der bisherigen Trasse in Nachtstunden beziehungsweise Betriebspausen durchgeführt werden können.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Inanspruchnahme von Privatgrundstücken im „Schrebergartengebiet Roppach“, westlich am Streckengleis Hallstadt – Bamberg. Die Planungen zeigen hier eine Benutzung dieser Privatflächen, obwohl in unmittelbarer Nähe öffentliche Brachflächen vorhanden und für Baustelleneinrichtung und vieles mehr genutzt werden können.
Es besteht die Möglichkeit der Einsichtnahme in die umfangreichen Planungsunterlagen im Rathaus der Stadt Hallstadt. Aufgrund der aktuellen Coronalage ist dies allerdings nur mit Voranmeldung möglich.
Bis zum 14. April besteht nun noch die Möglichkeit, Einsprüche an die Regierung von Oberfranken zu senden.
BBL/FW Hallstadt, Ludwig Wolf. Titelgrafik: DB Netze, Stadt Hallstadt