Einmal pro Jahr organisiert der Bürgerverein Hallstadt ein Kaffeekränzchen im katholischen Pfarr- und Jugendheim. Im Jahr der Kommunalwahl wurden diesmal auch die Stadtratskandidaten des Bürgerblocks vorgestellt. Ein Kandidat wurde sehr deutlich: „Wenn man durch kleine Dörfer fährt, sind diese schön hergerichtet. In Hallstadt dagegen wird einem schlecht.“
Vieles läuft gut in Hallstadt. Da waren sich die Stadtratskandidaten des Bürgerblocks, die sich am 16. Februar, also genau einen Monat vor der Kommunalwahl, dem Publikum in Hallstadt präsentierten, größtenteils einig. Daher gelte es, so war häufig zu hören, die Arbeitsplätze zu sichern, begonnene Maßnahmen wie die Stadtentwicklung und den Hochwasserschutz fortzuführen und noch mehr für die Hallstadter Bürger und Vereine zu tun, etwa durch den Bau einer Mehrzweckhalle.
Eingeteilt in vier Rubriken, dem Motto des Bürgerblocks entsprechend (Gemeinsam, leben, arbeiten, handeln) stellten sich die 20 Stadtratskandidaten den Besuchern vor. Michael Diller, der selbst kandidiert, moderierte. „Unsere Kandidaten zeigen ein großes Altersspektrum von 25 bis 63 Jahren, wir haben sechs neue Gesichter auf der Liste und sind beruflich breit aufgestellt – von Dienstleistern über Handwerker, Selbstständige, Arbeiter, Akademiker und Landwirte.“ Ludwig Wolf, Spitzenkandidat des Bürgerblocks, sah als Hauptthema den demografischen Wandel – der neue Stadtrat müsse „Hallstadt am Leben erhalten“ und die Stadt attraktiv für junge Menschen machen. Deutlich wurde Peter Wolf: „Wenn man durch kleine Dörfer fährt, sind diese schön hergerichtet. In Hallstadt dagegen wird einem schlecht.“ Er kritisierte auch das Vorgehen in Sachen Hallstätter Weg: „Vor Jahren haben wir hier eine Umfrage gemacht, die Liste ist nun irgendwo im Rathausarchiv abgeheftet.“
Bunt gemischt war das Publikum beim Kaffeekränzchen.
Joachim Nehr, Vorsitzender des Bürgerblocks.
Hallstadt als großer Umlagenzahler
Bereits eine Woche zuvor hatten sich die Kandidaten in Dörfleins präsentiert. Stellvertretender Landrat Johann Pfister betonte in seiner kurzen Vorstellung, dass den Bürgern Hallstadts und Dörfleins bewusst sein müsse, dass auch die Kreistagswahl eine wichtige Wahl darstellt. Er wies daraufhin, dass Hallstadt einen nicht unerheblichen Teil zur Kreisumlage zahle und nichts aus diesem Topf bekomme. Umso wichtiger sei es, dass die Kandidaten des Bürgerblocks sich zur Wahl stellten, um Hallstadt gut im Landkreis zu vertreten. Er lobte die Verankerung der Kandidaten in den Vereinen und in der Ortsgemeinschaft.
Gast war auch Thorsten Glauber, MdL. Er betonte, dass diese Verankerung in allen Bereichen der Politik ein wichtiger Faktor sei. Er selbst bemühe sich, sie für seine Politik in München aufrecht zu erhalten und wenn möglich auszubauen. Politik in einer Gemeinde sei überhaupt nicht zu vergleichen mit der Politik auf Landes- oder Bundesebene, denn „der Wähler setzt sein Kreuz aus persönlichen Gründen“.
Für MdL Thorsten Glauber (links) und stellv. Landrat Johann Pfister (Mitte) gab’s ein Gastgeschenk.