In Bamberg an der Kettenbrücke lassen sie sich seit einigen Jahren bewundern, nun wird auch Hallstadt die ersten bekommen. Die Rede ist von Unterflurcontainern, die zunächst am Königshofparkplatz für mehr Ordnung sorgen sollen. Die Umrüstung weiterer Standorte dürfte aber, wie im Stadtrat durchklang, nur eine Frage der Zeit sein.
Die Stadt Hallstadt hat ein Grundstück direkt neben dem Königshofparkplatz erworben und wird die Parkfläche demnächst erweitern. So entstehen mindestens elf weitere Kfz-Stellplätze und eventuell Motorrad- und Fahrradstellflächen. Ein Dorn im Auge war der Stadt schon lange die Müllsituation am Parkplatz: Die Container erwiesen sich an dieser markanten Stelle als wenig geeignet, wilde Müllablagerungen taten das übrige.
Mit 13 zu sieben Stimmen beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung vom 27. September 2017, den Parkplatz zu erweitern und in diesem Zuge Unterflurcontainer einbauen zu lassen. Aus dem Boden ragt bei ihnen nur ein Einfüllstutzen, zur Entleerung wird der Container mit einem Kranwagen entnommen. „Die Planungen haben wir bereits im Bauausschuss näher erläutert. Das Landratsamt hat außerdem signalisiert, dass es begrüßt, wenn Hallstadt hier eine Vorreiterrolle im Landkreis übernimmt“, so Bürgermeister Thomas Söder. „Wir tun gerade viel für die Innenstadtentwicklung, die Umgestaltung ist ein weiterer Beitrag dazu.“ Für den Parkplatz wurden mehrere Varianten vorgestellt, die sich preislich zwischen 150.000 und 190.000 Euro bewegten. Die Variante mit den unterirdischen Containern, für die sich das Gremium entschied, kostet 330.000 Euro.
Der Parkplatz soll erweitert werden.
Videoüberwachung für den Parkplatz
Söder wies vor dem Beschluss darauf hin, dass, sollten sich die Unterflurcontainer bewähren, auch eine Umrüstung der anderen Containerstandorte in der Stadt denkbar sei, alleine schon aus Gleichbehandlungsgründen für alle (Wohn-)Gebiete. Das könnte der Stadt zwischen zwei und drei Millionen Euro kosten. Nun muss zunächst für den Königshofparkplatz eine Ausführungsplanung erstellt werden, die dann zeigt, ob die geplanten Finanzmittel ausreichen. Denn die unterirdischen Container benötigen zum Beispiel auch eine Entwässerung.
Nicht bei allen Stadträten fand die Vorplanung Zustimmung. Claudia Büttner (BBL/FW) meinte etwa, es sei nicht endgültig geklärt, ob der Landkreis beziehungsweise sein Dienstleister für die Müllentsorgung die Unterflurcontainer überhaupt entleeren könne. Außerdem fehle eine Berechnung der Folgekosten. Sie stellte daher den Antrag, den Tagesordnungspunkt vorerst zurückzustellen, was aber keine Mehrheit fand. Wie genau der Parkplatz ausgestaltet wird, ist ebenfalls noch zu entscheiden. Hans Partheimüller (CSU) befürchtete etwa, die neuen Parkplätze könnten von Dauerparkern in Beschlag genommen werden: „Wir müssen dafür sorgen, dass nicht einige Leute ihre privaten Parkplatzprobleme hier lösen.“ Und Heiko Nitsche (SPD) brachte eine Videoüberwachung ins Spiel. Damit ließe sich auch das illegale Ablagern von Müll eindämmen.
So könnte der Parkplatz einmal aussehen. Die Unterflurcontainer befinden sich an der Anfahrt links.
Diese Situation möchte die Stadt eindämmen.
Die Räte stimmten abschließend der vorgestellten Variante zu. Geklärt werden soll aber noch, ob die Entleerung gesichert ist, wie es mit der Entwässerung aussieht und ob eine Videoüberwachung in diesem Bereich möglich ist.