„Salix“ lautet der lateinische Gattungsname für die „Weide“. Dabei führt Salix auf das Wort „salire“ zurück, was springen bedeutet – und hier sind wir schon bei einem der Gründe, warum Weiden so beliebt sind: Sie gehören zu den schnell wachsenden Bäumen. Auch wenn Weiden einige Nachteile mitbringen: Für den Weiher in Dörfleins sind sie charakteristisch – und das soll auch so bleiben.
Sechs Trauerweiden prägten einmal den Weiher in Dörfleins, momentan stehen nur noch zwei von ihnen. Durch Pflegeschnitte wurden sie zuletzt ordentlich zurückgestutzt – die wohl einzige Chance, ihr Leben noch ein wenig zu verlängern. Denn Weiden wachsen zwar schnell, ein oder zwei Meter Höhengewinn pro Jahr sind möglich. In der Nähe von Gewässern fühlen sie sich sehr wohl, stellen geringe Ansprüche an den Boden und kommen auch mit Stauwasser gut zurecht. Auf der anderen Seite aber werden die Bäume nicht sehr alt, mehr als 80 Jahre sind selten drin. Und die Dörfleinser Weiden wurden schon in den 1950er Jahren gepflanzt.
Nach dem Weiden regelmäßig untersucht wurden, zeigten sich schon vor zehn Jahren erste Schwächen, wie Bürgermeister Thomas Söder erklärt. „Weiden sind Weichhölzer und daher unter anderem sehr anfällig für Pilzbefall.“ Als im Sommer vergangenen Jahres ein Baum in den Weiher stürzte, konnte die Stadt Hallstadt schnell auf Pläne zurückgreifen, die schon vor einigen Jahren von der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Bamberg erstellt wurden. Als Ersatzpflanzung waren dabei Schwarz-Erlen vorgesehen – deutlich robustere, aber langsam wachsende Bäume.
Bürgermeister Thomas Söder blickt auf die befestigte Fläche, die für eine Sitzgruppe entsteht.
Sitzgruppe als neuer Ort zum Verweilen
Als Bürgermeister Thomas Söder in einer Informationsveranstaltung diesen Entwurf den Dörfleinsern präsentierte, wurde schnell klar, dass die Bürgerinnen und Bürger am gewohnten Bild möglichst wenig verändern wollen. Als Ersatz wurden erneut Weiden gewünscht. Auf diesen Wunsch ist der Stadtrat Hallstadt dann auch eingegangen, in Kürze sollen die Ersatzpflanzungen erfolgen. „Aus ökologischer Sicht sind die Weiden gut für die Bienen, sie bieten früh Nahrung. Durch die neuen Weiden haben wir aber auch einen erhöhten Pflegeaufwand“, so Söder. In zehn bis 20 Jahren, so lange wird es wohl dauern, könnte der Weiher dann wieder so aussehen, wie er sich vielen Dörfleinsern und Rast machenden Radlern bisher präsentiert hat.
Der Weiher in Dörfleins, wie in alle kennen. In einige Jahren …
… soll dieser Zustand wieder erreicht sein. Archivfotos: Stadt Hallstadt
Für den Weiher ergeben sich aber weitere Veränderungen. Auf der Nordseite werden typische Ufergehölze gepflanzt, die den Bereich optisch aufwerten sollen. Im Bereich Richtung Straße entsteht eine Sitzgruppe mit Tisch auf einer befestigten Fläche. Und zur Belüftung (der Weiher dient auch als Fischaufzuchtsort für den Anglerverein) wird der Weiher eine Springbrunnen-Fontäne bekommen, die zeitgesteuert auch ein optisches Highlight sein soll. Die Idee, die Marter ein wenig in Richtung Straße zu versetzen, wurde von den Bürgerinnen und Bürgern nicht gutgeheißen, sie verbleibt am bisherigen Standort. Allerdings wird sich eine Fachfirma um die Sanierung kümmern.
Für die gesamte Maßnahme rechnet die Stadt Hallstadt mit Kosten von um die 20.000 Euro. Noch nicht mitgerechnet ist hier der Aufwand für den Bauhof, der sowohl in die Umgestaltung als auch in die anschließenden Pflegemaßnahmen eingebunden ist. Ziel ist, bis zum Weiherfest mit den Arbeiten fertig zu sein.
Unsere Fotos in der Bildergalerie, entstanden am 2. April 2019, zeigen die Arbeiten am Weiher in Dörfleins (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).