2017 war nicht das optimale Obstjahr. Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – ließen sich zahlreiche Besucher des Apfelmarktes in Kemmern schon kurz nach 10 Uhr dabei beobachten, wie sie sich die besten Äpfel kistenweise sicherten und zu ihren Autos trugen. Mit knapp 100 Ausstellern war der Apfelmarkt des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Bamberg in den Ortskern eingebettet.
Zum 19. Mal hatte der Kreisverband bereits zum Apfelmarkt geladen. „Der Apfelmarkt ist dazu gedacht, unser heimisches Streuobst zu vermarkten, denn Regionalität braucht auch Abnehmer“, erklärte Kreisfachberaterin Claudia Kühnel am Stand des Kreisverbands. „Oft erhalten wir Anrufe, wo denn in den Orten Äpfel, Birnen oder Quitten verkauft werden, das Interesse an regionalen Produkten ist groß.“ Und so ist der Apfelmarkt, der einmal im Jahr jeweils in einer anderen Gemeinde stattfindet, für viele Besucher längst zu einem festen Termin geworden, zu einer echten Attraktion eben.
An vielen Ständen gab es Apfelsorten zu entdecken …
Anne Schmitt und Thomas Ochs boten echte Kemmerner Produkte an.
„Ich komme viel in Bayern herum – dass aber ein Landkreis bereits zum 19. Mal einen solchen Markt veranstaltet, ist mir bisher noch nicht untergekommen“, meinte etwa Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml, die zur Eröffnung am Kirchplatz gekommen war. Dort begrüßte der ehemalige Landrat Dr. Günther Denzler als Vorsitzender des Kreisverbands die Besucher und Aussteller. Zu Recht sei der Apfel das beliebteste Obst der Deutschen, immerhin mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 25 Kilogramm. Da mache es sich schon bemerkbar, wenn ein Obstjahr einmal schlechter ausfalle, wie eben das Jahr 2017 aufgrund des frostigen Frühjahrs.
Honig vom Pausenhof
Er dankte den Kreisfachberatern Claudia Kühnel, Alexandra Klemisch und Uwe Hoff für ihr Engagement rund um das Thema Obst – und machte Werbung für die Ausbildung zum zertifizierten Obstbaumpfleger, die der Kreisverband ab 2018 anbieten wird. Interessierte könnten sich vertrauensvoll an die Kreisfachberater wenden. Für Bürgermeister Rüdiger Gerst, der im Jubiläumsjahr 1000 Jahre Kemmern schon viele Veranstaltungen begleitet hat, war der Apfelmarkt dennoch etwas Besonders. Denn Kemmern kann auf eine lange Obstanbaugeschichte zurückblicken – bis ins Jahr 2017, in dem eine von den Kindern des Kindergartens und der Grundschule neu angelegte Streuobstwiese eröffnet wurde.
Unter den Ausstellern fanden sich zahlreiche Obstbauern aus der Region. Daneben konnten die Besucher sich mit kunstvoll gestalteten Dekogegenständen, Spirituosen, Marmeladen und Kürbissen eindecken. An so manchem Stand fanden sich echte Besonderheiten, etwa eine Kornelkirschen-Schorle bei Anne Schmitt und Thomas Ochs, die sich wie viele Kemmerner ebenfalls am Apfelmarkt beteiligten, oder beim Stand der Mittelschule Scheßlitz ein Honig, der von Bienen rund um den Pausenhof der Schule produziert wurde.
Melanie Huml beim Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Kemmern.
Am Kirchplatz sorgte der Musikverein Kemmern für die musikalische Unterhaltung. Dort durften sich die Ehrengäste ins Goldene Buch der Gemeinde Kemmern eintragen. Und Kreisfachberaterin Claudia Kühnel war mit ihrer Kollegin Alexandra Klemisch noch lange an diesem Tag am Stand des Kreisverbands beschäftigt. Dort galt es, Fragen zu beantworten oder den Besuchern die zahlreich ausgestellten Apfelsorten zu erklären. Wer zu einer bestimmten Sorte eine Frage hatte, war im Jugendheim gut aufgehoben: Dort bestimmten Pomologen rund um Hermann Schreiweis viele Apfel- und andere Obstsorten, die von den Besuchern mitgebracht worden waren.
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