Die Tagesordnung für die letzte Gemeinderatssitzung im Jahr 2013 sah umfangreicher aus, als sie letztendlich war. Dafür war Zeit für Bürgermeister Rüdiger Gerst, zurückzublicken auf die konstruktive Zusammenarbeit des Gemeinderates und der Verwaltung, auf erfolgreich abgeschlossene Projekte und erste Schritte für zukünftige Aufgaben wie den Möglichkeiten der Erschließung von neuen Baugebieten und einer möglichen Einrichtung für Senioren, die auf die Bedürfnisse in Kemmern zugeschnitten ist.
Schlaglichtartig und ohne großes Zahlenwerk, denn da glänzt Kemmern mit einer niedrigen Pro-Kopf-Verschuldung (91 Euro) und einem ausgewogenen Haushalt (Gesamtvolumen von 3,8 Millionen Euro), beleuchtete Bürgermeister Gerst das Jahr 2013. Um nur einige Punkte zu nennen: Abgeschlossen werden konnte der Wasser- und Abwasseranschluss des Sportheims, die Kanal- und Ortskernsanierung wurde vorangetrieben und die Weichen für den Bauabschnitt 5 Breitengüßbacher Straße gestellt. Schnell und unbürokratisch wurden die Vorschulkinder vom Kindergarten in Räumlichkeiten der Schule „umgesiedelt“ und so Raum geschaffen für weitere Betreuungsplätze in der Kinderkrippe. Ein neues, gebraucht gekauftes Multicar erleichtert die Arbeit der Gemeindearbeiter, das Dach der Feuerwehr wurde erneuert und eine Absauganlage eingebaut, auch wurde ein neuer Betreiber für die örtliche Nahversorgung etabliert.
Im November wurde das Feuerwehrgerätehaus mit Metall bedacht.
Neue Aufgaben stehen vor der Tür
Einige Maßnahmen und Themen, die den Gemeinderat und die Verwaltung 2013 intensiv beschäftigt haben, werden auch in Zukunft in Kemmern auf der Agenda stehen. Der vom Gemeinderat erarbeitete Lösungsvorschlag bezüglich der Bahnübergang-Ersatzmaßnahme wurde in die Demo-Version der Strecke von der DB-Projektbau bereits aufgenommen, was Gerst als Teilerfolg wertet. Bezüglich Lärm- und Schallschutz werden sich die Verwaltung und der Bürgermeister persönlich weiterhin bei den zuständigen Ämtern wie dem Eisenbahnbundesamt oder der Regierung von Oberfranken für die Interessen Kemmern einsetzen und „an allen Strängen ziehen“.
Angestoßen durch einen Antrag des Unabhängigen Bürger Blocks wurde 2013 die demografische Situation in Kemmern analysiert und erste Verhandlungen mit einem möglichen Träger geführt. Der Punkt wird bereits im Januar 2014 auf der Tagesordnung stehen. Zukünftige Maßnahmen sind dazu der beschlossene Neubau des Feuerwehrgerätehauses, die Ertüchtigung des Hochwasserdamms, die Raumsituation für die Mittagsbetreuung, doch auch hier wurde bereits vorgearbeitet. Zum Abschluss des Jahres habe der Gemeinderat auch einen Konsens bei der Möglichkeit gefunden, neue Baugebiete zu erschließen.
Gemeinde unterstützt, wo sie kann
Zuschüsse für die neue Orgel der Pfarrkirche (30.000 Euro), für die Jugendarbeit, das Vereinsleben und den Sport waren ebenso selbstverständlich für die Gemeinde, denn „Kemmern lebt – durch das Engagement der Vereine und Verbände“. Große Summen wurden für die Betriebskostenförderung der Kinderkrippe (gemeindlicher Anteil 27.629 Euro) und der Kindertagesstätte (gemeindlicher Anteil 165.788 Euro) bewegt, wie Gerst mitteilte. Wobei diese Ausgaben im nächsten Jahr merklich steigen werden. Besonders werden sich allerdings die Ausgaben für auswärtige Einrichtungen erhöhen. Statt 8.692 Euro (2012/2013) kommen auf die Gemeinde im Schuljahr 2013/2014 wohl 21.527 Euro zu. Dieses Schuljahr besuchten 15 Kemmerner Kinder auswärtige Einrichtungen (Schulen und Kindergärten), obwohl das Platzangebot in Kemmern vorhanden sei.
Volker Pflaum (UBB) äußerte bei allem Verständnis Kritik an dieser Wahlfreiheit für Eltern, welche die Gemeinden nicht nur finanziell erheblich belaste, sondern auch die Infrastruktur kleiner Kommunen gefährde. Es gibt hier weder Planungs- noch Rechtssicherheit für die Kommunen oder Einrichtungen.
Am Ende der Sitzung stand der Dank für das konstruktive Miteinander und die zahlreichen Entscheidungen für die Interessen Kemmerns, die trotz reger Diskussionen und auf Grund der Ausleuchtung aller Aspekte immer wieder im Gemeinderat gefunden würden. Dies sei nicht zuletzt auf die Sachkenntnis von Rüdiger Gerst und des Geschäftsstellenleiters Rolf-Günter Henkel und die gute Vorbereitung der Sitzungen durch den Bürgermeister zu verdanken, wie Hans-Dieter Ruß, 2. Bürgermeister (CSU), in seinem Dank ergänzte.
Was,– höre ich richtig??
Aufeinmal soll sich etwas tun?
In Kemmern?
Sind jetzt alle
wach geworden, oder was?
12 Jahre „Dornröschenschlaf“, nicht mal Hausaufgaben sind erfüllt – jetzt anscheinend Aktionismus – der Wahlkampf lässt grüßen.
Du hast recht! Der Wahlkampf läßt grüßen ! Auch ich hätte vom Bürgermeister erwartet, daß er, anders wie in all den Jahren zuvor, diesmal auf den Jahresrückblick verzichtet.
Grund: Zu erfolgreich um im Wahlkampf erwähnt zu werden!
Wenn man den Jahresabschlußbericht objektiv liest und Kemmern kennt, kann man wirklich nicht von einem Dornröschenschlaf sprechen. Ich kann nur sagen Respekt dem Bürgermeister und dem Gemeinderat. Kemmern steht klasse da! Die Hausaufgaben der letzten Jahre sind gemacht.
Im Übrigen: Wer sich für die Gemeindepolitik Kemmerns interessiert (nicht nur kurz vor der Wahl), muß wissen, daß es in Kemmern seit Jahren gute Tradition ist, daß der Bürgermeister (auch schon der Vorgänger von Herrn Gerst) zum Jahresabschluß einen Rückblick auf das vergangene Jahr und einen Ausblick auf das kommende Jahr gibt. Wenn also Unkenntnis oder „Tatsachen auf den Kopf stellen“, Kemmerns Zukunft sein soll, kann ich nur sagen: „Gute Nacht Kemmern“.
Was nutzt es, „wenn die Weichen … gestellt sind“, es aber (noch!) keinen Zug gibt, der die Waggons auch abholt!
Als gelegentlicher Besucher von Kemmern und als einer, der v.a. die politische Lage der Kommunen in Nordrhein Westfalen sehr gut kennt wundere ich mich schon über die Negativkommentare über Kemmern:
die allermeisten Kommunen in NRW würden sich „von“ schreiben, hätten sie eine so niedrige Pro Kopfverschuldung wie Kemmern. Da kann der Gemeinderat in kemmern und sein Bürgermeister nicht durchgängig gepennt haben“!!! Und wenn ich weiterhin die Lebendigkeit der Kommune betrachte und die vielfältigen Angebote dieser Gemeinde, dann komm ich zu dem Schluß: Für viele andere Kommunen ist Kemmern ein unerreichbares Vorbild und eben keine politische geführte Schlafkappenfraktion.
Aber vielleicht ist es wie so oft: Haare in der Suppe sieht man dann am Besten, wenn die Suppe schon sehr fett und nahrreich ist und nicht dünn! Das gilt übrigens auch auch für politisch motivierte Kritik!. oder anders: wenn es wenig zu kritisieren gibt, dann verliert Kritik ihren Maßstab.
Ich weiß ja nicht mit wem Herr Feiler in Kemmern verwandt ist, „ein Schelm wer Böses dabei denkt“, aber er argumentiert wie jemand, der an Ostern oder Weihnachten in die Kirche geht und sich dann über die Meldungen von leeren Gottesdiensten wundert!
Wenn ich 10 Jahre nichts in mein Haus investiere hab ich möglicherweise auch eine niedrige Verschuldung, aber spätestens 10 Jahre später wird durch die nicht mehr aufzuschiebenden Reparaturen meine Verschuldung explodieren! Polemik hiflt da dann auch nicht mehr.
Dem Herrn oder Frau Dütsch sei mitgeteilt, dass ich weder mit irgendwem in Kemmern verwandt bin, noch irgendeine politische Karriere in Kemmern anstrebe, ergo auch kein politisch motiviertes Eigeninteresse vertrete. Meine Aussage orientierte sich lediglich an Fakten, die ich mit keinerlei politischen Motiven oder Eigeninteressen in einer und nur einer politischen Richtung interpretiere. Das nennt man eine empirische im Gegensatz zu einer normativen (frei nach Lenin: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“) Aussage. Und das Herr oder Frau Dütsch ist das Gegenteil von Polemik. Interessant wäre unter Transperenzgründen hingegen zu wissen, ob ihre – übrigens mit einer verunglückten Metapher versehenen Antwort – politisch motiviert ist? Konkret: Sind Sie also in irgendeiner Weise in Kemmern politisch aktiv ? Sind dann Antworten wie Ihre gegebenenfalls im Leninschen Sinn vorbestimmt und damit keine empirische Feststellung?
Sehr geehrter Herr Feiler,
um etwaige Missverständnisse auszuräumen und weil ich Ihren Kumpel Lenin auch gerne kennenlernen möchte, kommen sie doch bei Ihrem nächsten Besuch in Kemmern einfach mal bei mir vorbei.
Ich würde mich freuen.
Dütsch Reinmund, Buchenweg 29, Kemmern.
Sehr geehrter Herr Dütsch,
das ist aber schade: Sie antworten nicht auf meine Fragen. Worin ist dies begrüdet? Welches Motiv steckt dahinter? Eine Privataudienz bei ihnen macht unter diesen Gegebenheiten keinen Sinn. Und den Lenin kann ich leider auch nicht mitbringen.
Ich glaube, dass in Kemmern schon so mancher Waggon abgeholt wurde. Liegt sicher am Lokführer und seiner Mannschaft. Das natürlich auch für die Zukunft Weichen gestellt werden, ist nur richtig und hat was mit verantwortungsvoller Politik zu tun.
Um im Bild von der Eisenbahn zu bleiben: Gibt es denn in Kemmern schon einen Bahnhof? Na wenigstens wurde im Dezember ein Fahrplan angekündigt 😉
Und was die Kennzahl der pro-Kopf-Verschuldung angeht: EIn Auto, das mit vollem Tank in der Garage steht verbraucht auch keinen Sprit. Von Effizienz würde dann aber auch keiner mehr sprechen…
Liebe/r Zimmermann,
wie effizient ist es, unsinnig Sprit zu vergeuden, wenn man weiß, daß demnächst großer Bedarf ist. Soll man die Ressourcen verbrauchen und wenn man dann große Anschaffungen hat, ist das nötige Geld nicht da. Das machen viele oberfränkische Gemeinden so, deshalb die hohe Verschuldung bis zur totalen Überschuldung. Mit Finanzierungsplänen, die über 5 Jahre gehen (ist in jedem Haushalt so) weiß man, was für Brocken in Kemmern demnächst kommen.
Und deshalb ist die Vorgehensweise des Gemeinderates lobenswert. Wenn das auch andere Gemeinden täten, stände es um die Finanzen in Bayern besser
Liebe Frau Becker,
tatsächlich ist es lobenswert, daß der Gemeinderat den Handlungsbedarf zumindest erkannt hat. Denn interessanterweise ware einige der jetzt beschlossenen für die Zukunft Kemmerns wichtigen Vorhaben bis einige Tage VOR dieser Sitzung noch Monate lang als nicht wichtig oder gar unnötig erachtet worden.
„Interessanterweise“ gibt es in Kemmern schon seit Jahrzehnten amtliche Aushängekästen, wo die Tagesordung der Gemeinderatssitzungen der Öffentlichkeit zur Information zur Verfügung gestellt werden.
Hier kann man also entnehmen, welche Punkte schon seit Jahren und nicht nur einmal- sondern immer wieder – das nennt man Sachsstandsbericht – bearbeitet werden und die weitere Vorgehensweise besprochen wird.
Man kann auch die öffentlichen Gemeinderatssitzungen besuchen, dann weiß man, wann worüber diskutiert wurde und kann dann auch fundiert mitreden.
Und das nicht nur vor der nächsten Wahl.
Guten Abend Frau Becker,
Ich lade Sie herzlich zu unserem 2. WahlPartyEvent am Do, 20.02.2014 in den Landgasthof Elling ein. Beginn ist um 19:00 Uhr, wir rechnen mit einer sehr guten Beteiligung. Wenn Sie einen Platz reserviert haben möchten, senden Sie mir bitte eine Email. Noch mehr freue ich mich, wenn Sie mir Ihre Telefonnummer per Email senden, dann können wir auch gerne mal persönlich reden. Meine Telefonnummer können Sie im Impressum unserer Website nachlesen.
Viele Grüße Helmut Wild, Wählergruppe Zukunft für Kemmern.