Seit 13. Juni laufen nun in Kemmern die Bauarbeiten des Bauabschnittes 5a der Ortskernsanierung, wie in der Ortsmitte zu sehen ist. Ein paar Punkte bezüglich des Abschnittes waren aber noch offen und wurden in der letzten Gemeinderatssitzung aufgegriffen. Hierbei ging es unter anderem um die Ausweisung eines Behindertenparkplatzes vor der Sparkasse. Neben der Ortskernsanierung war das neue Feuerwehrgerätehaus Thema.
In der Gemeinderatssitzung im April gab es einige Vorschläge zum Bauabschnitt 5a und ein Architekturbüro wurde beauftragt, diese zu prüfen. Die Ergebnisse wurden nun von Architekt Karl-Heinz Rösch vorgestellt. So sind in den Planungen vor der Sparkasse drei Parkplätze vorgesehen. Einer davon wird nun mit einem Schild als Behindertenparkplatz ausgewiesen.
Eine Sitzfläche für das Buswartehäuschen
Daneben wurde in die Planungen eine weitere Bank neben der Informationstafel aufgenommen. Die Kosten für die zweite Bank liegen bei circa 4.200 Euro und schließen neben der Sitzfläche unter anderem Kosten für das Betonfundament und einen Mülleimer ein. Die Meinungen zu dieser zweiten Bank waren gespalten, was sich im Abstimmungsergebnis wiederspiegelte: mit neun zu fünf Stimmen wurde sie aber letztendlich in die Planung aufgenommen.
Zudem wurde entschieden, dass das Buswartehäuschen mit einem Anti-Graffiti-Schutz imprägniert werden soll, was laut Rösch ohne Probleme möglich sei. 450 Euro fallen dafür an, der Schutz müsse aber alle fünf bis sieben Jahre aufgefrischt werden. Daneben wurde beschlossen, im Buswartehäuschen eine Sitzmöglichkeit anzubringen, was ursprünglich nicht vorgesehen war. Nun wird das Häuschen mit einer Holzsitzfläche ohne Rückenlehne versehen, die für zwei Personen gedacht ist. Es handele sich dabei um eine ganz einfache Konstruktion, so Rösch, die dazu taugen soll, sich kurzfristig mal hinzusetzen, sie solle aber nicht über Stunden hinweg bequem sein. Außerdem lässt sich die Bank einfach wieder entfernen, kann also bei Problemen jederzeit abgenommen werden.
Die groben Arbeiten sollen bis voraussichtlich September fertig werden, aber bis Oktober ist mit Behinderungen zur rechnen.
Platz für drei Feuerwehrfahrzeuge
Zur Gemeinderatssitzung hatten sich zahlreiche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr eingefunden, denn ein weiterer zentraler Punkt der Sitzung war das geplante Feuerwehrgerätehaus. Dieses soll im Gewerbegebiet, nördlich des Einkaufsmarktes, entstehen. Doch zuerst musste ein Schallschutz-technisches Gutachten erstellt werden. Letztendlich sei das Ergebnis dieses Gutachten erfreulich, denn die Werte seien in Ordnung, wenn auch an einer Stelle relativ knapp, so Rösch. Er erläuterte den Entwurf des Gebäudes, das zwei Ausfahrten besitzt, wobei die Alarmausfahrt von der anderen getrennt ist. Die zentrale Halle des Gebäudes ist für drei Feuerwehrfahrzeuge ausgelegt, daneben befinden sich eine Waschhalle, eine Werkstatt und Abstellräume. Außerdem gibt es Schulungsräume, Umkleiden und Sanitäranlagen sowie einen Schlauchturm, der gleichzeitig als Übungsturm dienen soll.
Insgesamt wurde die Anlage relativ einfach gestaltet, betonte Rösch. Es handele sich um einen Kubus mit einem Turm, denn zum einen sollten immer die Kosten im Auge behalten werden, zum anderen gebe es so wenig Konflikte in der Zukunft, falls das Gebäude erweitert würde. Daher wird das Gebäude mit einer Brandschutzwand versehen, die momentan nicht zwingend notwendig wäre, die aber im Falle einer Erweiterung eingebaut werden müsste.
Eine gefährliche Stelle für Radfahrer und Fußgänger
Ebenfalls auf der Tagesordnung befand sich ein Antrag des Gemeinderats Oliver Dorsch (ZfK) zu einem etwa 200 Meter langen Rad- und Fußweg zwischen der Hallstadter Straße und der Staatsstraße. Als Begründung wies Dorsch auf die gefährliche Situation an der südlichen Ortseinfahrt für Radfahrer und Fußgänger hin und regte den Bau an, um die Sicherheit dieser zu verbessern. Bürgermeister Rüdiger Gerst (CSU) vermerkte, dass ein solcher Vorschlag schon einmal diskutiert, aber aufgrund der finanziellen Situation vorerst fallen gelassen wurde. Kämmerer Markus Diller schätzte die Kosten mit Blick auf den Haushalt ein und ging von circa 100.000 Euro aus, vielleicht sogar mehr. Es müssten die anliegenden Grundstücke erworben werden, was etwa 2.000 Euro kosten könnte. In diesen Kosten ist außerdem unter anderem eine Brücke bei der Leingrabenüberführung enthalten, die eventuell notwendig sein könnte.
Ohne eine solche Brücke wäre die Maßnahme zwar billiger, dennoch verwies Diller auf die angespannte Haushaltslage, da Kemmern mit dem Bahnübergang, dem Hochwasserdamm und der Ortskernsanierung mit kostspieligen Projekten konfrontiert sei. Zudem würde die Gemeinde für den Weg kaum Zuschüsse erhalten. Doch wie Sascha Dorsch (ZfK) anmerkte, gab es auch schon andere Entscheidungen, bei denen die Sicherheit vor den Kosten kam. Einige Gemeinderäte sprachen sich daher dafür aus, erste Sondierungsgespräche mit den Grundstücksbesitzern zu führen, ob die Grundstücke überhaupt erworben werden können. Schlussendlich wurde beschlossen, dass der Bürgermeister das Gespräch mit den Besitzern suchen soll, auch wenn der Antrag vorerst aus finanziellen Gründen zurückgestellt wurde.