In den katholischen Kirchen verstummen ab Gründonnerstag die Glocken als Zeichen der Trauer. Der Volksmund sagt: „Die Glocken fliegen nach Rom.“ Bis zur Osternacht werden die Gläubigen mit Ratschen und Klöppern zur Liturgie gerufen.
Dieser Brauch wurde in Kemmern von den Ministranten und Kindern aufrechterhalten, die durch die Straßen der Ortschaft schon frühmorgens und abends zogen, um das „Gratia Plena“ zu verkündigen. Dabei kam auch die große Ratsche zum Klang, die auf dem Dachboden des Pfarrhauses wieder entdeckt wurde.
Früher wurde, laut Kirchenpfleger Siegfried Brehm, mit dieser vom Turm der Pfarrkirche zur Liturgie während dieser Tage gerufen. In diesem Jahr wurde die Ratsche von den Ministranten auf einen Wagen durch Kemmern gezogen.
Unser Bild zeigt die große Ratsche und die Ratschenkinder.
Volker Pflaum