Gemeinderat Lauter unterwegs in Deusdorf und Appendorf

Insbesondere um Straßen- und Wegebau beziehungsweise Instandhaltung ging es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Lauter am 19. September 2019. Dazu trafen sich die Rätinnen und Räte zunächst in Deusdorf, auch in Appendorf gab es eine Ortseinsicht.

Dringend sanierungsbedürftig ist die Kaiserstraße in Deusdorf. Bereits im Januar war dies Thema im Gemeinderat – die Straße soll, ähnlich wie die Flächen am Dorfplatz, mit einer Kombination aus Teer und Pflaster neu gestaltet werden. Der Ortstermin für den Gemeinderat war nötig, da einige Randbereiche genauer in Augenschein genommen werden sollten. Da ging es zunächst um eine gemeindliche „Grünfläche“ neben der Brücke, der Bereich wird bisher von den dortigen Anliegern gepflegt. Das könnte nun auch so bleiben. Für das Anlegen einer Furt in die Lauter gab es keine Mehrheit. Einig waren sich die Gremiumsmitglieder aber, dass der Vorplatz des Feuerwehrhauses ebenfalls saniert werden soll. „Wir sollten das gleich mit vergeben“, so Bürgermeister Armin Postler – auch wenn diese Maßnahme dann außerhalb der Dorferneuerung stattfinde.


Die Gemeinderäte schauten sich die Situation an der Brücke über die Lauter in Deusdorf genau an.


Die Brücke selbst wird von der Sanierung ausgenommen sein.


Die Kaiserstraße ist in teilweise sehr schlechtem Zustand.


Der Flickenteppich soll verschwinden.

Nichts einzuwenden gab es gegen die Versetzung der Deusdorfer Schautafel, in der unter anderem die Gemeinderatssitzungen sowie Termine von Vereinen ausgehängt werden. Aufgrund der Sanierung des Hauses, an dem sie momentan befestigt ist, wird sie in die Nähe der Brücke am Stettfelder Weg umziehen. Eine entsprechende Neuanschaffung wird rund 800 Euro kosten.

Eine weitere Ortseinsicht führte den Gemeinderat dann nach Appendorf. Auf Antrag eines Anwohners beschäftigte sich das Gremium mit einem möglichen Fußweg vom Eckenweg zur Eckengasse. Der würde für die Anwohner im Bereich Lerchenweg, Eckenweg, Johann-Schumm-Straé, Sandhofer Straße und Oberhaider Straße eine direkte Anbindung Richtung Baunach ermöglichen, ohne zunächst in die Ortsmitte zu müssen. Nachdem umfangreicher Grunderwerb nötig und aufgrund der Hanglage kein einfacher Bau zu erwarten sei, sprach sich das Gremium gegen den Weg aus. Sehr wohl habe die Teilnehmergemeinschaft allerdings die Möglichkeit, hier selbst eine Anbindung zu schaffen.


Der Verbindungsweg sollte links am Strommasten vorbei …


… den Berg hinauf führen. Rechts zu erkennen: Der Appendorfer Spielplatz (zum Vergrößern antippen oder anklicken).

Neues Baugebiet in Lauter könnte im Spätsommer 2020 erschlossen sein

Anschließend wurde die Sitzung im Rathaus fortgesetzt. Stadtplanerin Dr. Cäcilie Neubauer stellte die Änderung des Bebauungsplanes Kirchenäcker / Untere Wiesen in Lauter vor. Dort sind auf Antrag dreier Antragssteller Änderungen geplant, um unter anderem ein weiteres Baurecht zu schaffen. Die Kosten für diese Änderungen tragen die Antragssteller. „In diesem Rahmen haben wir auch die Festsetzungen des Bebauungsplans für diese Grundstücke ein wenig aktualisiert und bisherige Befreiungen eingearbeitet“, so Neubauer. Der Vorentwurf wurde einstimmig beschlossen.

Zum Baugebiet „Appenberg“ in Lauter informierte Bürgermeister Postler über den aktuellen Verlauf. Die Ausschreibung für die Erschließung sei im Staatsanzeiger veröffentlicht worden, in einer der kommenden Sitzungen könne der Auftrag vergeben werden. Im Spätsommer kommenden Jahres sei dann mit dem Abschluss zu rechnen. Für die Außengrundstücke gebe es schon Interessenten.

Mit pauschal 10.000 Euro wird sich die Gemeinde an der Sanierung des Weges von der Staatsstraße bei Appendorf Richtung Lauter beteiligen. Er soll neu gepflastert werden. Durch eine Umleitungsstrecke hatte der Weg stark gelitten. Insgesamt wird die Sanierung rund 85.000 Euro kosten, den Großteil trägt die Teilnehmergemeinschaft. Gemeinderätin Hildegard Weigmann (CSU) äußerte allerdings Bedenken: Der Ausbau könne dazu führen, dass der Weg vermehrt für den Fahrzeugverkehr genutzt werde.

Was ist eigentlich eine Teilnehmergemeinschaft?

In einem Flurbereinigungsverfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz sowie in einem Flurneuordnungsverfahren nach dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz sind die Eigentümer von Grundstücken sowie die den Eigentümern gleichstehenden Erbbauberechtigten und Gebäudeeigentümer die Teilnehmer des Verfahrens und bilden die Teilnehmergemeinschaft (TG). Sie entsteht mit dem Flurbereinigungsbeschluss, ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und steht unter Aufsicht der Flurbereinigungsbehörde. Die TG erlischt, wenn ihre Aufgaben in der Schlussfeststellung für abgeschlossen erklärt sind. (Quelle: Wikipedia)

Für die Schaffung eines einheitlichen kommunalen Förderprogramms mit einer Bauberatung im Innenbereich und zur Stärkung der Ortsmitten im Rahmen der Baunach-Allianz legte der Gemeinderat die möglichen Förderbereiche für Lauter und die Ortsteile fest. Ziel: Leerstände beseitigen beziehungsweise vermeiden. Daher wurden beispielsweise Neubaugebiete ausgenommen.

Weiteres aus der Sitzung vom 19. September 2019

In seinem Kurzbericht informierte Postler, dass das neue Bauhoffahrzeug seit vier Wochen im Einsatz sei. Beim geplanten Radweg nach Baunach sei wenig passiert, noch immer gelte es, Unterlagen an die Regierung weiterzuleiten – „insbesondere die Ausgleichsflächen beschäftigen uns hier. Es ist eine Katastrophe, so etwas heute durchzuziehen“, meinte Postler. Zudem berichtete er über eine Verkehrsschau an der Oberhaider Straße in Appendorf. Dort wurde nun ein Halteverbotsschild aufgestellt, da in der Kurve ständig Fahrzeuge parkten.

Gemeinderat und dritter Bürgermeister Heinz Postler (CSU) fragte nach dem Stand in Sachen Mitfahrerbänken. „Momentan scheitert es an der Gegenstelle – in Baunach“ so Postler. Um das Projekt sinnvoll angehen zu können, müssten Baunach und auch Oberhaid einbezogen werden. Er wolle noch einmal nachhaken.

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