Bis 2018 soll in Bayern ein flächendeckendes Hochgeschwindigkeitsnetz aufgebaut werden. 1,5 Milliarden Euro stehen als Fördervolumen zur Verfügung und sollen die Kommunen bei dem Ausbau unterstützen. Auch in der vergangenen Sitzung des Marktgemeinderats in Rattelsdorf wurde sich mit dem Ausbau beschäftigt. Außerdem ging es um das E-Carsharing im Landkreis Bamberg und den Wahlleiter für die Bürgermeisterwahl 2017.
Um über das Thema Breitbandausbau zu informieren, war Siegbert Reuther vom Büro Reuther NetConsulting zur Sitzung des Marktgemeinderates am 24. November 2016 eingeladen. Für Rattelsdorf liegt der Fördersatz bei 80 Prozent bei einer maximalen Förderungssumme von 720.000 Euro. Dabei ist auch zu beachten, dass nur die Gebiete förderfähig sind, in denen keine Übertragungsgeschwindigkeit von 30 Mbit/s oder mehr erreicht wird. Dagegen sind Gebiete nicht förderfähig, in denen der Anbieter plant, das Netz innerhalb der nächsten 36 Monate eigenwirtschaftlich auszubauen. Eine durchgeführte Markterkundung in Rattelsdorf hat ergeben, dass die Telekom das Breitbandnetz in Rattelsdorf und Ebing eigenwirtschaftlich ausbauen wird. Wann genau dieser Ausbau stattfindet, ist Reuther nicht bekannt, aber er vermutet bis ungefähr Ende 2018.
E-Fahrzeuge zum Kennenlernen
Daneben berichtete Bürgermeister Bruno Kellner (VU) über die Untersuchung von Grundstücken hin auf Kampfmittel. In Rattelsdorf gebe es einen Sprengplatz und spätestens seit Oktober sei bekannt, dass es dort ein Gefährdungspotential vorhanden sei, so der Bürgermeister. Zur Sicherheit wurde dort nun ein Betretungsverbot erteilt und 20 Hektar Land wurden abgesperrt. Das Gebiet muss nun sondiert werden, wobei die Kosten dafür sich auf circa 1.500 Euro pro Hektar belaufen. Doch während die Kosten der Beseitigung von Kampfmitteln vom Staat übernommen werden, ist unklar, wer für die Kosten der Sondierung aufkommen muss. Deswegen läuft ein Klageverfahren der Grundstückseigentümer, doch Bürgermeister Kellner ist zuversichtlich, dass es zu einer Einigung mit den Inhabern kommen wird.
Daneben beschloss der Marktgemeinderat sich an einem neuen Projekt des Landkreises Bamberg zu beteiligen, nämlich dem E-Carsharing-Modell. Dabei werden interessierten Kommunen E-Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, die dann für voraussichtlich 25 Euro pro Tag an Bürger ausgeliehen werden oder auch als Dienstfahrzeug für die Gemeinden verwendet werden können. Die Verantwortung für diese Fahrzeuge liegt bei dem Landkreis, der sich beispielsweise auch um die Versicherung kümmert. Die Gemeinden selbst beteiligen sich mit einem Anteil von 250 Euro pro Auto und sind dafür zuständig, Parkplatz und Strom bereitzustellen und sich um Verleih und Rücknahme der Autos zu kümmern. Dieses Projekt hat das Ziel, den Bürgern E-Fahrzeuge näher vorzustellen und sie diese Autos ausprobieren zu lassen, so der Bürgermeister.
Der Landkreis Bamberg stellt den Kommunen demnächst Elektroautos wie den E-Golf zur Verfügung.
Zudem wurde der Gemeindewahlleiter für die kommende Bürgermeisterwahl bestellt. Die Entscheidung des Marktgemeinderats fiel auf Roland Imhof als Gemeindewahlleiter und Michaela Landgraf als Stellvertreterin. Die Wahl findet am 12. März 2017 statt und falls nötig schließt sich zwei Wochen später, am 26. März, die Stichwahl an.